Lange Zeit war es ruhig um Ang Lees noch unbetitelten 3D-Film über den wahrscheinlich größten Boxkampf der Historie. Aus gutem Grund. Der „Life Of Pi – Schiffbruch mit Tiger“-Regisseur war der Meinung, dass die Technik noch nicht den Ansprüchen genügt, die für seine Vision eines 3D-Boxfilms nötig ist. Daher zog er mit der Romanadaption „Billy Lynn’s Long Halftime Walk“, die am 10. November 2016 in die deutschen Kinos kommt, ein anderes Projekt vor.
Doch nun widmet er sich auch wieder der Planung an seinem 3D-Boxfilm, den er wohl direkt nach seinem aktuellen Projekt angehen will. Wie Deadline berichtet, ist Universal als produzierendes Studio aufgrund der Verzögerung ausgestiegen. Aber Lee hat schon neue Partner gefunden. Jeff Robinov, einer der mächtigsten Männer in Hollywood, der lange Jahre das Filmgeschäft bei Warner kontrollierte, dort aber 2013 gehen musste, kümmert sich mit seiner neuen Firma Studio 8 um die Produktion. Für Robinov dürfte dies ein Prestigeprojekt sein, mit dem er seine neue Firma etablieren kann. Denn der Hollywood-Mogul hat viel vor. Er will mit Studio 8 – wie der Name schon andeutet – in die Riege der sieben großen Filmstudios wie Walt Disney, Warner und Co. vorstoßen. Auch für Ang Lee könnte sich der neue Partner auszahlen. In seiner Zeit bei Warner galt Robinov als Mann, der besonders Filmemachern vertraute, die technische neue Werke gehen wollen. Er protegierte unter anderem „Matrix“ von den Wachowski-Geschwistern sowie „Gravity“ von Alfonso Cuaron. Zudem kennt man sich. Ang Lees „Billy Lynn’s Long Halftime Walk“ wird wahrscheinlich der allererste Studio-8-Film, der in die Kinos kommt. Als Verleihpartner ist zudem Sony an Bord.
Zudem werden wohl bereits Darsteller ins Visier genommen. Wie die Kollegen von Variety und TheWrap übereinstimmend berichten, soll David Oyelowo („Selma“) Ang Lees Wunschbesetzung für den Part von Joe Frazier sein. Laut TheWrap soll zudem der aufstrebende Jungschauspieler Ray Fisher, der in Warners Comic-Universum den Helden Cyborg spielen wird, für Muhammad Ali vorgesehen sein. Allerdings gebe es noch keine Angebote an die Schauspieler und zumindest bei Fisher, dessen Bühnendarstellung Alis bereits gefeiert wurde, könnten dessen Verpflichtungen für Warners Comic-Filme wie „Justice League“ ein Stolperstein darstellen.
Als Drehbuchautor war bislang Peter Morgan („Rush – Alles für den Sieg“, „Die Queen“) an dem Projekt beteiligt war, wobei es noch möglich ist, dass das neue Studio auch einen neuen Autor mit an Bord holen will. Mit einem Kinostart ist frühestens 2017 zu rechnen.