Nur wenigen Filmemacher*innen ist es in jüngster Zeit gelungen, unseren Zeitgeist auf gewitzt-unterhaltsame ins populäre Kino zu übertragen. Halina Reijn ist eine von ihnen, und kann sich nach den Erfolgen von „Bodies Bodies Bodies“ und dem aktuellen Erotikthriller „Babygirl“ die kommenden Projekte quasi aussuchen. Der Devise „Never change a running system“ folgend gab die niederländische Schauspielerin und Regisseurin auf dem roten Teppich der Golden-Globe-Verleihung 2025 in Beverly Hills bekannt, auch für ihr nächstes Projekt wieder mit dem beliebten Studio A24 zusammenarbeiten zu wollen. Das Studio, so beschrieb sie, sei wie „eine Art Kult“, dem auch sie sich nur schwer entziehen könne.
Halina Reijns nächster Film: Noch düsterer?
Reijn gab auch einige Details über das noch titellose kommende Projekt preis und betonte vor allem, dass dieses sich deutlich von „Babygirl“ unterscheiden werde. Darüber hinaus wolle sie sich, nachdem sie in „Babygirl“ insbesondere Nicole Kidmans Figur und deren neu erwachte Libido in den Vordergrund stellte, näher mit Themen wie Gewalt und Männlichkeit auseinandersetzen, so Reijn.
Es ist also durchaus vorstellbar, dass Reijns neuer Film, an dem sie laut eigener Aussage bereits schreibe, noch um einiges düsterer wird als der zwar durchaus erotische aufgeladene, aber auch immer wieder ins Komödiantische gehende „Babygirl“.
Besonders gut aufgelegt, antwortete Reijn auf dem roten Teppich auch einem Variety-Reporter, der sich nach einem „Babygirl“-Sequel erkundigte. Eine Frage, die durchaus nicht verwundert, befindet „Babygirl“, der in vielen Ländern noch gar nicht gestartet ist (das deutsche Kinopublikum etwa muss sich bis zum 30. Januar gedulden) doch auf einem guten Weg zu einem veritablen Erfolg an den Kinokassen werden. In den ersten zwei Wochen hat die erotische Thriller-Komödie allein auf dem heimischen US-Markt bei einem Budget von 20 Millionen Dollar bereits über 16 Millionen Dollar eingespielt.´
Und obwohl sich Reijn durchaus angetan von der Idee zeigte, machte sie auch deutlich, dass vorerst nicht mit einer Fortsetzung zu rechnen ist.
"Babygirl" - schon jetzt sprechen alle über eine Tanzszene
Auf dem roten Teppich indes war es ein anderer Aspekt von „Babygirl“ in aller Munde: Die Performance von Harris Dickinson und im Besonderen sein bereits im Netz viral gegangener Tanz zu George Michaels „Father Figure“. Reijn erklärte, dass ihr diese Szene in den Sinn gekommen war, noch bevor sie den Schreibprozess aufgenommen hatte. Sie führte aus, wie sie Dickinson anwies, in seinem Tanz gleichzeitig Sinnlichkeit, Verletzlichkeit und Unbeholfenheit auszudrücken. Gerade diese Mischung mache die Sequenz, die ihr bald in den Kinos selbst sehen könnt, so anziehend.
Auch für andere Szenen in „Babygirl“ nutzte Reijn vermeintlich unkonventionelle Regieanweisungen. So bat sie Nicole Kidman für eine gewisse Szene, in der wir die Australierin Milch trinken sehen, sich wie eine Katze zu bewegen. Gesagt haben soll sie ihr: „Denk nicht daran, sexy zu sein, denk an nichts davon. Sei einfach ein Tier.“
Um die Wartezeit auf „Babygirl“ und damit einen der pikantesten Titel dieser Award-Season zu überbrücken, könnt ihr euch im folgenden Artikel den deutschen Trailer ansehen. Dort gibt es übrigens ganz am Ende auch schon einen kurzen Blick auf die erwähnte „Father Figure“-Tanzszene.
Nicole Kidman lässt sich von einem viel jüngeren Liebhaber verführen: Deutscher Trailer zu "Babygirl"