"Das verfolgt mich bis heute": Ben Stiller bedauert auch über 30 Jahre später, dass er das Vorsprechen für eine Kult-Komödie "vergeigt" hat
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Wünscht sich eine schon lange überfällige Renaissance der Kino-Komödie und schaut sich deshalb schon aus Prinzip nahezu jeden neuen Vertreter dieses Genres an, der es auf die Leinwand schafft.

1996 spielte Ben Stiller in „Flirting With Disaster“ seine erste Film-Hauptrolle. Doch schon vorher sprach er für eine Kult-Komödie vor. Dass daraus nichts geworden ist, nagt bis heute an dem „Verrückt nach Mary“-Star.

Ben Stiller ist ohne Zweifel einer der bekanntesten und beliebtesten Komödien-Darsteller der letzten 25 Jahre. Wir alle kennen ihn aus Filmen wie „Meine Braut, ihr Vater und ich“, „Voll auf die Nüsse“ oder der „Nachts im Museum“-Reihe – doch man vergisst leicht, dass Stiller ziemlich lange gezögert hat, die Hauptrolle in einem Kinofilm anzunehmen.

Als er mit „Verrückt nach Mary“ (1998) an der Seite von Cameron Diaz seinen großen Leinwand-Durchbruch feierte, konnte der „Tropic Thunder“-Macher bereits auf eine mehr als zehnjährige Karriere zurückblicken. Ende der 1980er wurde Stiller als Mitglied des „Saturday Night Live“-Ensembles bekannt – und es dauerte nicht lang, bis auch Hollywood auf sein Talent aufmerksam wurde.

Trotzdem spielte Stiller zunächst nicht in Komödien mit, sondern übernahm kleine Rollen in Steven Spielbergs Kriegsdrama „Das Reich der Sonne“ oder dem Actionthriller „Ruf nach Vergeltung“ (mit Patrick Swayze und Liam Neeson). Kurze Zeit später bekam er dann eine eigene Show, die drei Staffeln lang auf MTV zu sehen war. Doch statt im nächsten logischen Schritt zum Star seiner eigenen Kino-Komödie zu werden, nahm er bei dem Generation-X-Kultfilm „Reality Bites – Voll das Leben“ auf dem Regiestuhl Platz …

… und überließ so das Rampenlicht seinen Schauspieler*innen wie Winona Ryder oder Ethan Hawke. Erst 1996 ließ er sich zu seiner ersten Hauptrolle überreden: in „Flirting With Disaster“ vom späteren „Silver Linings“-Schöpfer David O. Russell.

Dieser Komödie trauert Ben Stiller bis heute hinterher

Angesichts der Tatsache, dass Stiller im selben Jahr auch seine zweite Regiearbeit „Cable Guy – Die Nervensäge“ nicht etwa sich selbst, sondern Jim Carrey auf den Leib inszenierte (und auch im Adam-Sandler-Hit „Happy Gilmore“ nur eine Mini-Rolle spielte), könnte man meinen, dass er es zunächst gar nicht darauf anlegte, seinen Namen groß auf einem Filmplakat zu lesen. Doch ganz stimmt das nicht:

Tatsächlich wünschte sich Stiller bereits 1992, eine tragende Rolle in einem Kinofilm zu übernehmen: der von Jonathan Lynn („Keine halben Sachen“) inszenierten Komödie „Mein Vetter Winnie“. In dieser dreht sich alles um Billy (Ralph Macchio) und Stan (Mitchell Whitfield), die unschuldig unter Mordverdacht geraten. Billy ruft daraufhin seinen von „GoodFellas“-Star Joe Pesci gespielten Cousin Winnie zu Hilfe – der zwar als Rechtsanwalt arbeitet, aber aus gutem Grund mehr als fünf Mal durch die Anwaltsprüfung gefallen ist und über keinerlei praktische Erfahrung verfügt...

Als Stiller den Fans der von ihm produzierten und teils auch selbst inszenierten Apple-Serie „Severance“ Frage und Antwort stand, kam er auf eine verpasste Chance zu sprechen, die ihn auch 30 Jahre später nicht loslässt (via Far Out Magazine): „Ich habe mein Vorsprechen für ‚Mein Vetter Winnie‘ vergeigt“, so der 59-Jährige. „Das verfolgt mich bis heute.“

Eine interessante Aussage vor allem vor dem Hintergrund, dass „Mein Vetter Winnie“ zwar viele Fans hat, aber sicher nicht als der definierende Film in Ben Stillers Vita eingegangen wäre. Vielleicht gehört der Kino-Spaß also schlicht und einfach zu den persönlichen Favoriten des gebürtigen New Yorkers – in diesem Fall wäre sein Bedauern darüber, trotz vorhandener Chancen nicht selbst darin mitgespielt zu haben, natürlich ziemlich verständlich!

Drei Jahre nachdem seine Karriere dank „Verrückt nach Mary“ so richtig ins Rollen gekommen war, drehte Stiller die Kult-Komödie „Zoolander“ – und schlüpfte diesmal höchstselbst in die Titelrolle. Mit der Fortsetzung legte er aber in gleich mehrfacher Hinsicht eine Bruchlandung hin. Was er über den Misserfolg von „Zoolander No. 2“ denkt, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

"Wow, ich muss es wirklich vermasselt haben": Ben Stiller blickt ratlos auf einen seiner größten Flops zurück

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