Diesen starbesetzten Kriegsfilm bereut Hollywood-Legende Gene Hackman von ganzem Herzen: "Kann es bis heute nicht glauben"
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Gene Hackman hat in Meisterwerken wie „French Connection“ und „Erbarmungslos“ mitgespielt – aber auch ein paar Mal daneben gegriffen. Hier erfahrt ihr, in welchem Kriegs-Abenteuer er im Rückblick am liebsten gar nicht erst mitgewirkt hätte.

Es gibt wohl keinen Hollywood-Star, der nicht mindestens einen Film nennen könnte, den er im Nachhinein vielleicht lieber nicht gemacht hätte. Robert De Niro beispielsweise bereut einen Thriller, den er mit Al Pacino gedreht hat. Woody Harrelson wiederum hat offen zugegeben, dass er einen starbesetzten Leinwand-Flop nur wegen des Geldes gedreht hat. Und auch Gene Hackman hat bei Weitem nicht nur in Filmen mitgespielt, auf die er später stolz war – das hat der heute 94-Jährige bereits im Jahr 1985 in einem Interview mit der Chicago Tribune verraten.

Vor mittlerweile 15 Jahren hat Hackman seinen Schauspiel-Ruhestand bekannt gegeben. Sein finaler Filmauftritt wiederum ist sogar über 20 Jahre her: Für die Komödie „Willkommen in Mooseport“ stellte sich die lebende Kino-Legende im Jahr 2004 zum letzten Mal vor die Kamera. Bis dahin war er einer der beliebtesten Charakterdarsteller der Traumfabrik, der zwei Oscars im Regal stehen hat (für „French Connection“ und „Erbarmungslos“), aber auch in Superhelden-Blockbustern überzeugen konnte (drei Mal spielte Hackman Lex Luthor, den Erzfeind von Superman).

Doch es gibt eine Phase in seiner Karriere, an die Hackman eher ungern zurückdenkt. So traf er in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre eine Reihe von Fehlentscheidungen, die aus der Enttäuschung darüber resultierte, dass einige seiner Passionsprojekte an den Kinokassen nicht sonderlich gut ankamen.

Gene Hackman spielte in schlechten Filmen mit – weil die guten gefloppt sind

„In den frühen 1970er-Jahren hatte ich einige erfolgreiche Filme“, so Hackman (via Far Out Magazine). „‚French Connection‘ hatte Prestige und kommerziellen Erfolg. ‚Die Höllenfahrt der Poseidon‘ war keine schauspielerische Glanzleistung, aber ebenfalls ein großer Erfolg. Ich hatte das Gefühl, dass ich alles tun konnte, was ich wollte. Dieses großartige, allmächtige Gefühl […] hatte ich seitdem nicht mehr. Ich habe danach all diese Filme gemacht, die mir persönlich etwas bedeuteten. Und ich war so enttäuscht, sogar regelrecht niedergeschmettert von der mangelhaften Rezeption. Also fing ich an, Dinge zu tun, die ich nicht tun wollte.“

Welche Filme genau er meint, ließ Hackman im Unklaren – aber angesichts des Zeitraums, auf den er sich bezieht, ist davon auszugehen, dass er u.a. auf Francis Ford Coppolas Thriller-Meisterwerk „Der Dialog“ und das Roadmovie „Asphalt-Blüten“ (mit Al Pacino) anspielt. Beide Filme bekamen zwar positive bis herausragende Kritiken, am Box Office war ihnen aber kein großer Erfolg beschieden. Dafür hat der „Die Royal Tenenbaums“-Darsteller verraten, welche Werke er bereut:

„Ich habe ‚Abenteurer auf der Lucky Lady‘ [Anm.: eine gefloppte Komödie mit Liza Minnelli und Burt Reynolds] nur wegen des Geldes gemacht. Außerdem habe ich einen Film namens ‚Marschier oder stirb‘ gemacht. Ich kann bis heute nicht wirklich glauben, dass ich einen Film namens ‚Marschier oder stirb‘ gemacht habe. Nach ‚Superman‘ habe ich einfach eine Zeit lang aufgehört.“

Das ist "Marschier oder stirb"

In „Marschier oder stirb“ ist Hackman als Major William Sherman Foster zu sehen, der eine kleine Gruppe von Fremdenlegionären anführen soll, die sich nach erheblichen Verlusten zum Teil aus deutschen Kriegsgefangenen und verurteilten Straftätern zusammensetzt. Bald erhält seine Truppe den Auftrag, französische Archäologen zu beschützen, die in der Wüste ein Grab untersuchen sollen – was den dort heimischen Beduinenstämmen so gar nicht gefällt...

Das von Dick Richards („Fahr zur Hölle, Liebling“) inszenierte und in weiteren Rollen mit Terence Hill, Catherine Deneuve, Max von Sydow und Ian Holm besetzte Kriegs-Abenteuer erhielt durchwachsene Kritiken und legte mit einem Einspielergebnis von rund 3,5 Millionen US-Dollar (gegenüber einem Budget von 8 Millionen Dollar) im Kino ebenfalls eine Bruchlandung hin. Damit hatte es sich für Hackman also nicht einmal in kommerzieller Hinsicht ausgezahlt, Filme anzunehmen, von denen er eigentlich nicht überzeugt war – und so änderte der vierfache Golden-Globe-Preisträger seine Prioritäten wieder!

Auch Hackmans „Die Brücke von Arnheim“-Leinwandpartner Michael Caine gibt übrigens offen zu, dass er in einer Handvoll richtig schlechter Filme zu sehen war. Warum er einen seiner größten Flops trotzdem nicht bereut, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Ich habe den Film nie gesehen, aber er muss schrecklich sein": Michael Caine blickt auf einen der größten Flops seiner Karriere zurück
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