In Filmen wie „Die Geister, die ich rief“ oder „Und täglich grüßt das Murmeltier“ kultivierte Bill Murray seine Paraderolle des mürrisch-arroganten Ekels, das aber einen weichen Kern besitzt und sich darüber schließlich zum besseren Menschen wandelt. Durch seinen kauzigen Charme gelang es dem 74-Jährigen immer wieder, eigentlich unausstehliche Figuren sympathisch erscheinen zu lassen – und so wurde der „Ghostbusters“- und „Lost In Translation“-Star zu einem der beliebtesten Schauspieler Hollywoods.
Doch mit der Zeit bekam sein liebenswertes Image Risse. So sorgte Murray nicht nur mit Kinofilmen für Schlagzeilen, sondern auch mit Berichten über schwieriges bis tyrannisches Verhalten hinter den Kulissen. Zu den berühmten Kollegen, mit denen er sich gut dokumentiert in die Haare kriegte, zählen u.a. „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Macher und „Ghostbusters“-Darsteller Harold Ramis, Schauspieler Richard Dreyfuss („Was ist mit Bob?“) oder sein „Saturday Night Live“-Mitstreiter Chevy Chase. Und als er zusagte, in der ersten Leinwand-Version des 70er-Jahre-Serien-Kults „3 Engel für Charlie“ die Rolle des John Bosley zu übernehmen, krachte es ebenfalls gewaltig …
… denn laut übereinstimmenden Berichten kamen Murray und sein Co-Star Lucy Liu („Kill Bill: Vol. 1“), die an der Seite von Drew Barrymore und Cameron Diaz einen der titelgebenden 3 Engel verkörperte, einfach nicht miteinander aus. Nachdem von Anfang an Spannungen zwischen den beiden Stars in der Luft lagen, soll Murray eines Tages eine laufende Szene unterbrochen, auf Barrymore und Diaz gezeigt und gesagt haben: „Ich verstehe, warum ihr hier seid, ihr habt Talent“, bevor er sich mit folgenden Worten direkt an Lucy Liu richtete: „Aber was zum Teufel machst du hier? Du kannst nicht schauspielern!“ (via The Independent)
Das ließ die 55-Jährige, die zurzeit mit „Red One“ in den deutschen Kinos zu sehen ist, nicht auf sich sitzen. Angeblich rannte Liu auf Murray zu und begann damit, ihn zu schlagen. Schließlich mussten sie voneinander getrennt werden, während sie sich mit Schimpftiraden überzogen.
Lucy Liu fühlt sich nach Streit mit Bill Murray falsch dargestellt
Die Folge: Murrays Rolle wurde drastisch verkleinert, und in der Fortsetzung „3 Engel für Charlie – Volle Power“ (2003) wurde er durch Bernie Mac („Soul Men“) ersetzt. Jahre später hat Liu in einem Interview mit Deadline über ihre Erfahrungen mit Murray gesprochen. Demnach sei er nicht mit Drehbuchänderungen einverstanden gewesen, die in seiner Abwesenheit vorgenommen wurden – und habe daraufhin begonnen, Liu dafür verantwortlich zu machen.
„Wir hatten uns das Wochenende Zeit genommen, um eine spezielle Szene zu überarbeiten“, so die gebürtige New Yorkerin. „Und Murray konnte nicht kommen, weil er zu einer Familienfeier musste. Also haben alle anderen [daran gearbeitet] und die Szene einfach flüssiger gemacht.“ Murray habe sie deshalb beleidigt, woraufhin sie sich zur Wehr gesetzt habe. „Ich habe mich für mich selbst eingesetzt, und ich bereue es nicht. Denn egal, wie weit unten man auf dem Totempfahl steht oder woher man kommt, es gibt keinen Grund, […] andere Menschen herabzusetzen.“
Liu fährt fort: „In der Presse hieß es, ich sei dies und ich sei jenes. Es war für mich unglaublich, wie das umgedreht wurde, weil man automatisch davon ausging, dass die Frau die Schwierige sein müsse. Dabei habe ich die Situation nicht herbeigeführt […]“ Murray hat sich seither nicht mehr zu dem Sachverhalt geäußert.
Falls ihr eine erbaulichere und dazu noch ziemlich amüsante Bill-Murray-Anekdote lesen wollt, dann könnt ihr direkt im folgenden Artikel weiterlesen:
Bill Murray landete aus Versehen in einem der schlechtesten Filme der letzten 20 Jahre – und bereut seine Rolle bis heute!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.