Mit einem Einspielergebnis von über 184 Millionen Dollar allein in den USA und Kanada war „Batman Forever“ der zweitgrößte Hit des Jahres 1995: In Nordamerika war einzig und allein „Toy Story“ noch populärer. Dem kommerziellen Erfolg zum Trotz hat Joel Schumachers Regiearbeit ein zwiegespaltenes Erbe hinterlassen:
Manche Batman-Fans schütteln beim Gedanken an Val Kilmers einzigen Leinwandeinsatz als Batman verständnislos den Kopf, andere bezeichnen den „Top Gun“-Star als den wohl unterschätztesten Batman überhaupt.
Doch bei einer Sache dürfte weitestgehend Einigkeit herrschen: Es ist überaus ungewöhnlich, in einem einzelnen Superheldenfilm Jim Carrey und Tommy Lee Jones zu Gesicht zu bekommen, wie sie sich in ihren Schurkenrollen gegenseitig an Wahnsinn zu übertreffen versuchen.
Richtig kurios werden diese entfesselten Auftritte aber erst, wenn man weiß, wie angespannt die Stimmung am Set war – denn Jones konnte Carrey auf den Tod nicht ausstehen und ging ihm selbst in der Mittagspause aus dem Weg!
Wenn Batman-Schurken untereinander zu Feinden werden
Berichte, dass es Unstimmigkeiten zwischen den Darstellern der „Batman Forever“-Fieslinge gab, kursierten schon jahrelang. Aber während eines Interviews mit Howard Stern machte es „Bruce Allmächtig“-Star Jim Carrey 2014 offiziell und belegte den Stunk zwischen ihnen mit einer eindrucksvollen Anekdote:
Laut Carrey traf er Jones zufällig in der Nacht vor einer großen gemeinsamen Szene in einem Restaurant und ging zu ihm rüber, um kurz Hallo zu sagen. Jones' Gesicht sei beim Anblick Carreys knallrot angelaufen und er habe zitternd zu einer Umarmung angesetzt, bevor er Carrey ins Ohr flüsterte: „Ich hasse dich!“
Carrey, der in „Batman Forever“ den Superschurken Riddler spielt, habe gar keine Zeit gehabt, um zu reagieren, da Jones direkt nachlegte: „Ich mag dich echt nicht! Ich kann deine Albereien nicht gutheißen!“ Der vor allem für seine schrägen Comedy-Performances berühmte Star hatte auch einen Erklärungsversuch dafür parat, dass ihn der Two-Face-Darsteller nicht leiden konnte:
Vor dem Dreh lieferten sich Carreys Comedy-Blockbuster „Dumm und Dümmer“ und Jones' Baseball-Drama „Homerun“ einen Wettstreit an den Kinokassen – und Jones' Film hatte dabei nicht den leisesten Hauch einer Chance. Fünf Jahre später versuchte sich Regisseur Joel Schumacher in einem der letzten Interviews vor seinem Tod jedoch an einer anderen Erklärung:
Er vermutete im Gespräch mit Vulture, dass Jones von der immensen Popularität Carreys am Set eingeschüchtert war. Zudem hätte Jones wohl Angst gehabt, an die Wand gespielt zu werden. Nach Schumachers Einschätzung ist es im Regelfall Jones, der mit nur wenigen Szenen einen Film erfolgreich an sich reißt – etwa bei seiner Oscar-Performance im Action-Thriller „Auf der Flucht“. Neben Carrey sei das unmöglich gewesen, was Jones so kurz nach seinem Oscar-Erfolg gekränkt hätte.
Es war nicht alles dornig bei "Batman Forever"
Während die Chemie zwischen Tommy Lee Jones und Jim Carrey nicht stimmte, sind am Set der DC-Comicverfilmung auch Freundschaften entstanden. So berichteten in den Folgejahren sowohl Carrey als auch Batman-Darsteller Val Kilmer, dass sie sich blendend verstanden haben – wenngleich aus tragischen Beweggründen.
Bei kollegialen Gesprächen seien sie über den Umstand gestolpert, dass sie beide bereits ihren Vater verloren haben. Dieses geteilte Leid habe Carrey und Kilmer näher zusammengebracht. Auch zwischen Carrey und Nicole Kidman lief es blendend: Kidman bezeichnet den „Ace Ventura“-Star seit den Dreharbeiten zu „Batman Forever“ als den Mann, zu dem sie die engste Freundschaft empfindet.
"Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen": Deswegen haben sich Brad Pitt und Harrison Ford am Set gezofft!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.