Keine Filmografie ist völlig makellos – auch die von Bill Murray nicht. Doch obwohl der 74-Jährige neben Hits wie „Ghostbusters“, „Und täglich grüßt das Murmeltier“ oder „Lost In Translation“ auch den einen oder anderen Flop verkraften musste und nicht jede seiner Komödien so lustig war wie beispielsweise „Was ist mit Bob?“: Es gibt nicht viele Filme, für die sich Murray schämen müsste – wohl auch deshalb, weil er seine Projekte in der Regel sorgfältig auswählt.
Umso amüsanter ist eine Anekdote, die der „Kingpin“-Star in einem Interview mit der GQ ausgeplaudert hat (via The Guardian). Darin enthüllte Murray, dass er nur deshalb an einem extrem verrufenen Film mitgewirkt hat, weil er den Drehbuchautoren für eine echte Koryphäe hielt – und erst viel zu spät gemerkt hat, dass er einer Namensverwechslung zum Opfer gefallen ist...
Bill Murray sprach aus Versehen Garfield
Im „Garfield“-Kinofilm von 2004 lieh Murray dem orangefarbenen, lasagneliebenden Kater seine markante Stimme (in der deutschen Version übernahm Thomas Gottschalk!). Lustig machte das die Mischung aus Live-Action- und Animationsfilm trotzdem nicht. Gegen das witzlose Drehbuch war selbst ein begnadeter Komiker wie Murray machtlos – was unter anderem die offizielle FILMSTARTS-Kritik untermauert, die nur einen einzigen müden Stern (von 5 möglichen) für den von „Bill & Ted 2“-Macher Peter Hewitt inszenierten Film übrig hatte.
Bill Murray würde unserer Rezension mit Sicherheit nicht widersprechen. Er setzte seine Unterschrift in dem Glauben unter den Vertrag, dass das Skript von Joel Coen stamme, einer Hälfte der legendären Coen-Brüder, die gemeinsam für Kultfilme wie „Fargo“, „The Big Lebowski“ oder „No Country For Old Men“ verantwortlich zeichneten – und er war sich seiner Sache so sicher, dass er sich das Drehbuch nicht einmal durchlas.
Erst als er seine Zeilen vor sich hatte, dämmerte ihm, dass da irgendetwas nicht stimmen kann – und tatsächlich musste er erfahren, dass nicht Joel Coen, sondern Joel Cohen das Drehbuch verfasst hat, der an Filmen wie „Im Dutzend billiger“ oder „Der Kindergarten-Daddy 2“ beteiligt war.
„Ich fuhr […] nach L.A., um meinen Text aufzunehmen“, erzählt Murray im Interview. „Ich habe den ganzen Tag gearbeitet und mir immer wieder gesagt: ‚Das soll der Text sein? […] Was kann ich tun, damit es lustig wird und einen Sinn ergibt?‘ Ich war erschöpft und schweißgebadet, und der Text wurde immer schlechter und schlechter. Also sagte ich: ‚Okay, ihr zeigt mir besser den Rest des Films, damit ich sehen kann, womit ich es zu tun habe.‘
Also habe ich mich hingesetzt und mir den ganzen Film angesehen, und ich fragte mich immer wieder: ‚Wer zum Teufel hat das geschnitten? Wer hat das gemacht? Was zum Teufel hat sich Joel Coen dabei gedacht?‘ Und dann haben sie es mir erklärt: [Der Film] wurde gar nicht von DIESEM Joel Coen geschrieben.“
Warum er sich zwei Jahre später für den kaum besseren „Garfield 2“ erneut verpflichten ließ, erzählte Murray nicht – aber es ist davon auszugehen, dass vertragliche Gründe dahinterstecken. Mit den Coen-Brüdern dagegen hat er bis heute nicht zusammengearbeitet.
Wenn ihr wissen wollt, welcher berüchtigte 90er-Jahre-Bösewicht beinahe von Bill Murray gespielt worden wäre, dann lest auch den folgenden Artikel:
Steven Spielberg wollte ihn unbedingt: Einer der übelsten Bösewichte der 90er-Jahre wäre beinahe von Bill Murray gespielt worden*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.