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    "Die schlechteste Idee, die ich je gehört habe": Für diesen Vorschlag kassierte Robert De Niro einen harten Korb von Martin Scorsese
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Robert De Niro wollte unbedingt eine Fortsetzung zu einem 70er-Jahre-Meisterwerk von Martin Scorsese drehen – doch der Regisseur war nicht sonderlich begeistert von den Ideen seines Stamm-Schauspielers.

    Robert De Niro hat in seiner langen Karriere nur in wenigen Fortsetzungen mitgespielt. Nur für die Sequels zu den Komödien „Meine Braut, ihr Vater und ich“ und „Reine Nervensache“ machte der 81-Jährige eine Ausnahme. Mit „Der Pate II“ kann er zwar die laut FILMSTARTS-Community beste Fortsetzung aller Zeiten in seiner Filmografie vorweisen, im ersten Teil hat De Niro aber noch gar nicht mitgespielt.

    Ist De Niro schlichtweg zu idealistisch und auf hohe Qualität bedacht, um seine Erfolge mit unter Umständen schwächeren Nachfolgern zu verwässern? Glaubt man seinem Stammregisseur Martin Scorsese („GoodFellas“, „Killers Of The Flower Moon“) sowie Autor und Filmemacher Paul Schrader, ist das eher nicht der Fall – denn tatsächlich war es De Niro, der den beiden einen Fortsetzungsplan unterbreitete, den sie einstimmig ablehnten:

    Der Schauspieler wollte unbedingt ein Sequel zum von Scorsese inszenierten und von Schrader geschriebenen Meisterwerk „Taxi Driver“ (1976) drehen, für das De Niro seine zweite Oscar-Nominierung erhielt (nachdem er die begehrte Goldstatue für seine Nebenrolle in „Der Pate II“ nur ein Jahr zuvor gewann). Als schlafloser Einzelgänger Travis Bickle, der nach und nach dem Wahn verfällt und schließlich zum Mörder wird, lieferte er eine der eindrucksvollsten Leistungen seiner gesamten Karriere ab …

    … und die letzte Szene des seinerzeit heftig diskutierten Psychodramas würde eine Fortsetzung rein theoretisch zulassen, wenn man sie als offenes Ende liest – aber gibt es tatsächlich irgendjemanden, der oder die am Schluss von „Taxi Driver“ unbedingt wissen wollte, wie es mit Travis Bickle weitergeht?

    Wenn es nach De Niro gegangen wäre, hätten wir es wohl erfahren – das hat Paul Schrader in einem Interview mit IndieWire enthüllt. „Er ist derjenige, der [eine Fortsetzung machen wollte]“, so der „The Card Counter“-Regisseur. „Er hat [Martin Scorsese] und mich gefragt. Ich will De Niro nicht schlecht machen, aber viele seiner Entscheidungen haben finanzielle Gründe. Ich bin sicher, dass jemand zu ihm gesagt hat: ‚Weißt du, wenn du ‚Taxi Driver 2‘ machst, würden sie dich gut bezahlen.‘“

    Schrader erzählt weiterhin, wie er und Scorsese auf den Vorschlag reagiert haben: „[...] Er drängte Marty [Scorsese] dazu, Marty sprach mich darauf an, und ich sagte: ‚Das ist die schlechteste Idee, die ich je gehört habe.‘ Er antwortete: ‚Ja, aber sag du es ihm. […]‘ Wir trafen uns in [Roberts] Restaurant zum Abendessen, und als Bob über das Thema sprach, meinte ich: ‚Wow, das ist die beschissenste Idee, die ich je gehört habe. Deine Figur stirbt am Ende des Films oder zumindest kurz danach. Sie ist weg.‘“

    De Niro startete noch ein paar Versuche, Scorsese und Schrader davon zu überzeugen, dass Travis Bickle überlebt haben könnte – doch letztlich musste auch er einsehen, dass es manchmal einfach besser ist, eine Geschichte ruhen zu lassen. Ob seine Entscheidung, einen oscargekrönten Gangsterfilm von Scorsese abzulehnen, aber vielleicht doch so etwas wie eine späte Rache war? Im folgenden Artikel erfahrt ihr mehr dazu:

    "Das will ich nicht machen": Robert De Niro lehnte oscargekrönten Gangsterfilm von Martin Scorsese ab

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