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    Diese brutale Regieanweisung sorgte für eine der besten Leistungen von Robin Williams: "Genau das hat er gewollt und gebraucht"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Vor über 40 Jahren stellte Robin Williams erstmals sein Talent für dramatische Rollen unter Beweis. Das gelang ihm nicht zuletzt dank des rauen Tonfalls eines Regie-Stars.

    Bis zu seinem viel zu frühen Tod vor mittlerweile 10 Jahren galt Robin Williams als einer der lustigsten Hollywood-Stars überhaupt – sein Kollege Danny DeVito beklagte gar, dass ihm ein Witz des „Mrs. Doubtfire“-Stars einmal fast sein Leben gekostet hätte.

    Nachdem er sich einen Namen als Stand-up-Comedian gemacht hatte, feierte Williams seinen großen Durchbruch im Fernsehen: In der Sitcom „Happy Days“ war er zwei Folgen lang als Außerirdischer Mork zu sehen – und das Publikum war von seinem Auftritt dermaßen begeistert, dass er direkt seine eigene Serie spendiert bekam. „Mork vom Ork“ flimmerte zwischen 1978 und 1982 insgesamt 95 Folgen lang erfolgreich über die US-amerikanischen Bildschirme, und parallel feilte Williams bereits an seiner Kino-Karriere. So spielte er in Robert Altmans „Popeye“ die Live-Action-Version der gleichnamigen Cartoon-Figur.

    Daran, dass Williams witzig war, bestand also bereits früh kein Zweifel mehr. Doch wie wir heute wissen, hatte der Komiker auch eine andere, ernsthafte Seite – die ihm 1998 seinen ersten und einzigen Oscar einbrachte (für seine Nebenrolle in „Good Will Hunting“).

    Ein Star-Regisseur gab Williams bereits im Jahr 1982 die Möglichkeit, seine dramatischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Rede ist von George Roy Hill, der u.a. für die Klassiker „Butch Cassidy und Sundance Kid“ und „Der Clou“ verantwortlich zeichnete – und Williams für die Titelrolle in „Garp und wie er die Welt sah“ castete.

    Das ist "Garp und wie er die Welt sah"

    Die auf einem Roman von John Irving („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) basierende Tragikomödie erzählt vom ungewöhnlichen Leben des T.S. Garp und seiner Mutter Jenny (Glenn Close). Während Garp von einer Karriere als Schriftsteller und Ringer sowie seiner Jugendliebe Helen (Mary Beth Hurt) träumt, wird Jenny zu einer Ikone der Frauenbewegung.

    „Garp und wie er die Welt sah“ war kein großer Kassenerfolg, wurde von der Kritik aber wohlwollend aufgenommen. In der offiziellen FILMSTARTS-Rezension schrammt die „verquer-amüsante, hochkarätig besetzte Literaturadaption, die mit großer Wahrhaftigkeit von den schönen und schrecklichen Seiten des Lebens erzählt“ mit 4,5 von 5 Sternen sogar nur knapp an der Höchstwertung und damit am Meisterwerk vorbei.

    So spornte George Roy Hill seinen Star Robin Williams zu Höchstleistungen an

    Während Glenn Close und John Lithgow (der Garps beste Freundin Roberta verkörperte!) jeweils eine Oscar-Nominierung einstreichen konnten, erhielt auch Williams eine Menge Lob für seine sensible, leise komische Performance. Viele Fans zählen Garp zu seinen allerbesten Leistungen. In einem Interview mit Yahoo! Movies hat John Lithgow auf seine Zusammenarbeit mit Robin Wiliams zurückgeblickt – und in diesem Rahmen verraten, mit welchen harten Worten George Roy Hill dem dramatischen Talent von Williams auf die Sprünge half:

    „Robin war als Mork bereits ein Superstar“, so der u.a. aus „Cliffhanger“ bekannte Schauspieler. „Aber er war auch ein junger Mann, der sich an der Juilliard School [Anm.: eine der renommiertesten Schauspielschulen der Welt] ausbilden ließ, und obwohl er ein brillanter Komiker war, betrachtete er sich selbst auch als ernsthaften Schauspieler. George Roy Hills brutalste und häufigste Regieanweisung an Robin lautete: ‚Komm mir nicht mit diesem Comedy-Scheiß!‘, und genau das ist es, was Robin von ihm wollte und brauchte.“

    Einige Jahre später war Williams sowohl einer der beliebtesten Komödien- als auch einer der meistgefeierten Charakterdarsteller der Traumfabrik – und die Studios rissen sich förmlich um den „Jumanji“-Star. So sehr, dass sogar manche Regie-Entscheidung nur deshalb getroffen wurde, um Williams als Hauptdarsteller zu gewinnen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:

    Kult-Regisseur wurde nur deshalb für Fantasy-Hit engagiert, damit Robin Williams die Hauptrolle spielt: "Ich war der Köder"

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