Francis Ford Coppola hat mit Meisterwerken wie den ersten beiden „Der Pate“-Filmen und „Apocalypse Now“ im ganz großen Stil Kinogeschichte geschrieben. Doch nachdem er mit „One From The Heart“ einen verheerenden Flop verkraften musste, ging es mit seiner Karriere steil bergab – und in den 90er-Jahren konnte sich Coppola nur noch mit Auftragsarbeiten über Wasser halten.
Dazu zählt auch ein Film, den wohl die wenigsten mit dem Macher des besten Gangster- und des besten Kriegsfilms aller Zeiten in Verbindung bringen würden: „Jack“ – eine süßlich-sentimentale Tragikomödie, in der Robin Williams einen 10-jährigen Schuljungen spielt, der aufgrund eines genetischen Leidens im Körper eines 40-jährigen Mannes gefangen ist.
Der Film blieb an den Kinokassen unter den Erwartungen – und die Kritiken fielen größtenteils vernichtend aus. Auch Williams musste für seine Performance einiges einstecken, obwohl die Rolle wie gemacht zu sein schien für den Komiker und Schauspieler, der zuvor schon in „Hook“ seine kindliche Seite ausleben konnte.
Eher schwer könnte man sich dagegen John Travolta als Jack vorstellen. Doch tatsächlich soll der „Face/Off“-Star geradezu Feuer und Flamme für das Projekt gewesen sein. Das hat Gary Nadeau verraten, der nicht nur das Drehbuch geschrieben hat, sondern anfangs bei „Jack“ auch die Regie übernehmen sollte.
„Das Drehbuch war ursprünglich für Kevin Kline gedacht, während auch John Travolta […] die Rolle haben wollte“, verriet der Autor in einem Interview mit The Telegraph. „Ich wurde zu dieser Pressevorführung von ‚Pulp Fiction‘ auf dem New York Film Festival eingeladen. Am nächsten Tag habe ich mit Travolta zu Mittag gegessen. Ich saß stundenlang mit ihm zusammen, und er wollte unbedingt Jack spielen.“
Warum Travolta nach seiner Kult-Comeback-Rolle des Killers Vincent Vega ausgerechnet ein Kind im Körper eines Erwachsenen spielen wollte, ist nicht überliefert – ebenso wenig, weshalb er dann letztlich doch das Interesse an dem Film verlor. Vermutlich hat er einfach eingesehen, dass der Part zu seinem späteren „Old Dogs“-Co-Star Williams dann doch ein kleines bisschen besser passt...
Obwohl der Film böse zerrissen wurde und mit Sicherheit kein Herzensprojekt war, verteidigt Coppola ihn übrigens bis heute. Mehr dazu lest ihr im folgenden Artikel:
"Ich wurde verdammt und verspottet": "Der Pate"-Schöpfer Francis Ford Coppola steht auch heute noch hinter seinem meistgehassten Film*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.