Quentin Tarantino ist nicht nur einer der populärsten und am höchsten dekorierten Regisseure und Drehbuchautoren aller Zeiten. Der Mann aus Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee ist auch ein riesiger Kinofan. Laut eigener Aussage vergeht kaum ein Tag, an dem er keinen Film in seinem eigenen Screening-Room anschaut – mal mit Freund*innen oder Kolleg*innen, oft aber auch ganz allein.
Ähnlich wie Stephen King, der beinahe täglich Empfehlungen, aber auch Warnungen über seine Social-Media-Kanäle raushaut, geizt Tarantino ebenfalls nicht mit seiner jeweiligen Meinung zu den tausenden von Filmen, die er im Laufe der Dekaden gesehen hat. Wobei er diese meist in Interviews oder als Gast bei Podcasts kundtut – so wie damals, als er der Zeitschrift Stern verriet, dass er ein Riesenfan des deutschen Actiondramas „Knockin' On Heaven's Door“ mit Til Schweiger und Jan Josef Liefers sei.
Über einen anderen Film hatte Tarantino sein Urteil allerdings bereits gefällt, noch bevor er ihn sich überhaupt ansah: „Mad Max: Fury Road“. Seine Einschätzung fiel dermaßen vernichtend aus, dass er sich zunächst standhaft weigerte, George Millers 2015 unter nahezu einhelligem Jubel der Weltpresse in die Kinos gekommenen Geniestreich überhaupt nur anzuschauen.
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Darum wollte Tarantino "Mad Max: Fury Road" nicht sehen
In einem Gespräch mit Screen Australia anlässlich des Kinostarts seines eigenen „The Hateful 8“ in Down Under sprach Tarantino auch über seine Liebe zu australischen Genre-Arbeiten. Seine dabei genannten Lieblingsfilme vom fünften Kontinent seien der 1981er-Roadmovie-Thriller „Truck Driver - Gejagt von einem Serienkiller“, der Horrorreißer „Montclare - Haus der Schreie“ (1982) und der erste „Mad Max“ aus dem Jahre 1979.
Daraufhin fragte ihn die Interviewerin nach dem damals gerade für sagenhafte zehn Academy-Awards nominierten „Mad Max: Fury Road“ und danach, was er von dem Werk halten würde. Tarantino räumte ein, dass er lange Zeit von der reinen Idee des Films überhaupt nicht angetan war. Obwohl viele seiner Freund*innen ihm wahre Wunderdinge über den Endzeit-Actioner berichtet hätten, habe er ihn einfach nicht sehen wollen.
Als Grund dafür nannte der „Pulp Fiction“-Macher zunächst nur einen einzigen Namen: „Mel Gibson“. Dann fügte er aber noch dies erklärend hinzu: „Wie kann es sein, dass Mel Gibson in einer Welt, in der es ihn immer noch gibt, nicht mehr Mad Max spielt? Allein deshalb wollte ich den Film nicht sehen. Ich habe ihn einfach komplett abgelehnt.“
Um seinen Standpunkt noch klarer zu machen legte er obendrein noch mit einem Vergleich nach: „Das wäre so, als wenn John Carpenter beschlöss, er wolle einen weiteren Snake-Plissken-Film machen, aber [anstelle von Kurt Russell] mit Gerard Butler. Daran hätte ich [ebenfalls] keinerlei Interesse.“
Schließlich gab Tarantino dann aber wohl doch seiner Neugier nach und er besorgte sich eine Filmkopie, um sich Tom Hardy als Max Rockatansky in seinem privaten Heimkino anzuschauen. Dann sah er ihn sich noch einmal an. Und noch einmal. „Am Ende habe ich ihn mir an einem Wochenende dreimal angeschaut, weil ich ihn so großartig fand“, gab er zu und kam zu folgendem Schluss: „Ich denke, ‚[Mad Max: ]Fury Road‘ ist der erstaunlichste Film, den ich im kompletten Jahr 2015 gesehen habe.“
Noch einmal zum eingangs erwähnten Stephen King: Der Horrorpapst äußerte sich auch schon einmal über einen Film von Quentin Tarantino. Seine Einschätzung fiel allerdings nicht gerade schmeichelhaft für dessen Macher aus, wie ihr im folgenden Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix lesen könnt:
"Dumpf und öde": Stephen King hasst diesen Kultfilm von Quentin Tarantino*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.