In den vergangenen Jahren schrieb Til Schweiger vermehrt Negativschlagzeilen – nicht zuletzt aufgrund diverser Vorwürfe über sein Verhalten am Set. Angesichts dessen kann es allzu schnell passieren, dass man seine Karriere-Glanzmomente glatt aus den Augen verliert.
Dabei hat Schweiger nicht nur mit Filmen wie „Keinohrhasen“ und „Honig im Kopf“ den deutschen Kinos massive Hits beschert, sondern sich wiederholt positives Echo erarbeitet – sowohl seitens der Filmkritik als auch namhafter Filmschaffender. Ein Kompliment dürfte Schweiger ganz besonders geschmeichelt haben, denn eine Schweiger-Tragikomödie imponierte einem seiner Idole:
Quentin Tarantino bekannte sich als Fan von „Knockin' On Heaven's Door“! Leider ist der Film dieser Ehre zum Trotz in Deutschland derzeit nicht im Streaming zu finden – weder auf irgendeiner Plattform im Abo noch als kostenpflichtiges VoD. Aber der Film ist (gebraucht) auf DVD und Blu-ray erhältlich:
Falls ihr „Knockin' On Heaven's Door“ noch nicht kennt: Im tragikomischen Roadmovie spielen Til Schweiger und Jan Josef Liefers Zimmerpartner in einem Krankenhaus. Beiden wird der baldige Tod diagnostiziert, weshalb sie einer spontanen Schnapsidee folgen: Sie stehlen ein Auto und fahren ans Meer. Dabei handeln sie sich nicht nur Ärger mit der Polizei ein, sondern auch mit zwei Kleinganoven. Die haben nämlich aufgrund der Aktion der beiden Sterbenskranken den Geldkoffer ihres garstigen Chefs verloren...
"Knockin' On Heaven's Door": Ein Erfolg von und mit Til Schweiger
1997 war „Knockin' On Heaven's Door“ der größte Kino-Kassenschlager aus Deutschland – und er war sogar solch ein stattlicher Hit, dass er zahlreiche internationale Blockbuster hinter sich lassen konnte:
Mit über 3,59 Millionen verkauften Eintrittskarten landete „Knockin' On Heaven's Door“ auf Platz 6 der deutschen Kino-Jahrescharts und überholte somit unter anderem Luc Bessons Sci-Fi-Spektakel „Das fünfte Element“ und den Disney-Zeichentrickhit „Hercules“ (in der deutschen Synchronfassung mit Til Schweiger in der Titelrolle!). Schweiger verantwortete „Knockin' On Heaven's Door“ zwar nicht als Regisseur, jedoch agierte er als Produzent und wirkte am Drehbuch mit, für das Regisseur Thomas Jahn ebenfalls verantwortlich zeichnete.
Jahn und Schweiger schlossen sich in dieser Tragikomödie der von „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“ befeuerten Tarantino-Begeisterung der mittleren und späteren 1990er-Jahre an. Das äußert sich in einigen Dialogpassagen, vor allem aber im Gangster-Subplot – und im Namen von Schweigers damaliger Produktionsfirma: In Anlehnung an die Codenamen der „Reservoir Dogs“-Figuren hörte sie auf den Namen Mr. Brown Entertainment!
Quentin Tarantino mag noch einige weitere deutsche Komödien
Bereits ein Jahr nach „Knockin' On Heaven's Door“ inszenierte Schweiger mit der Gangsterkomödie „Der Eisbär“ dann eine Vollblut-Hommage an Tarantino. Wie Tarantino zu der steht, ist uns leider nicht bekannt, wohl aber, dass Schweiger es „Knockin' On Heaven's Door“ zu verdanken hat, dass ihm Tarantino eine Rolle in „Inglourious Basterds“ gegeben hat.
Denn 2009 verriet der Kultregisseur dem Stern, dass er zwar Christoph Waltz dank eines ausführlichen Castings gefunden hat, einige andere deutsche Stars seines Kriegsfilms aber eh schon auf dem Zettel hatte: „August Diehl, Daniel Brühl oder Til Schweiger kannte ich bereits vorher. Ich bin ein großer Fan von 'Knockin' On Heaven's Door'.“
Weiter erklärte Tarantino dem Stern: „Daniel habe ich vorher nie getroffen, aber ich kenne ,Good Bye, Lenin!' und ,Die fetten Jahre sind vorbei', und ich sah ihn zusammen mit Diehl in ,Was nützt die Liebe in Gedanken'. Ihr Deutschen habt fantastische Talente.“
Dass Tarantino „Knockin' On Heaven's Door“ mag, blieb Schweiger übrigens nicht verborgen: Der „Kill Bill“-Macher weihte ihn in die Begeisterung für seinen 90er-Hit ein – und den restlichen „Inglourious Basterds“-Cast gleich mit! Das erzählte zumindest Schweiger dem Focus. Gegenüber dem wirtschaftsfokussierten Magazin erzählte Schweiger, dass Tarantino ihn während des Drehs bat, eine Filmkopie von „Knockin' on Heaven's Door“ aufzutreiben.
Als Schweiger dies gelang, führte Tarantino die Tragikomödie „vor versammelter Mannschaft“ vor und erklärte unter anderem, wie er seine eigenen Einflüsse darin wiedererkennt. Den Tarantino-Einflüssen hat Regisseur Thomas Jahn seither aber weitestgehend abgeschworen.
In jüngerer Vergangenheit fokussierte er sich mehr auf humorige Krimiserien wie „Professor T.“ mit Matthias Matschke oder „Einstein“. Diese Serie hat übrigens offenbar einige Fans in US-Sender-Chefetagen, denn es gab sogleich mehrere Versuche, sie für das US-Publikum zu adaptieren:
Von den "Monk"-Machern: Krimi-Serie aus Deutschland erhält nach mehreren Versuchen Neuauflage!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.