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    "Er hat mir das Kino beigebracht": Quentin Tarantino schwärmt über sein größtes Regie-Vorbild
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    In einem Interview hat Quentin Tarantino über seine drei größten Idole gesprochen, durch die er überhaupt erst zu dem Regisseur werden konnte, der er heute ist. Bei seiner Nummer 1 handelt es sich um einen der unbestrittenen Meister des Thrillers!

    Sony Pictures / Studiocanal

    Kaum ein Regisseur hat sich eine so unverwechselbare Handschrift erarbeitet wie Quentin Tarantino. Zugleich hat der 61-Jährige nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er sich ausgiebig aus der reichhaltigen Schatzkiste der Kinogeschichte bedient: Kult-Hits wie „Pulp Fiction“ oder „Kill Bill“ sprudeln nur so über vor Referenzen an Tarantinos Lieblinge aus Martial Arts, Exploitation, Western & Co.

    Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der „Once Upon A Time... In Hollywood“-Schöpfer nie eine Filmhochschule besucht hat, sondern sich sein ganzes Wissen und Know-how selbst angeeignet hat – etwa in seiner Zeit als Videothekar, die er dazu genutzt hat, so viele Filme zu sehen wie nur irgendwie möglich.

    Als er im Gespräch mit Regisseur Alexandre Rockwell (mit dem Tarantino für den Episodenfilm „Four Rooms“ zusammengearbeitet hat) nach seinen Regie-Vorbildern gefragt wurde, hatte der Filmemacher auf Anhieb drei Namen parat:

    Howard Hawks (das „Scarface“-Original, „Sein Mädchen für besondere Fälle“), Nouvelle-Vague-Legende Jean-Luc Godard („Außer Atem“, „Elf Uhr nachts“) und Brian De Palma (das „Scarface“-Remake, „Dressed To Kill“). „Ich habe von allen dreien unterschiedliche Dinge gelernt“, so Tarantino.

    Howard Hawks lehrte Tarantino das Erzählen, Brian De Palma das Kino

    Bei Godard macht er übrigens eine Einschränkung: So schätze er nur „den frühen Godard“, den dafür aber sehr – so sehr, dass er seine Produktionsfirma „A Band Apart“ nach einem seiner Filme benannte. Von Hawks (dessen Western „Rio Bravo“ zu Tarantinos absoluten Lieblingsfilmen gehört) wiederum habe er vor allem gelernt, „wie man ein Publikum unterhält, wie man es fesselt.“

    „Er war ein Geschichtenerzähler“, führt das „Inglourious Basterds“-Mastermind weiter aus. „Nicht Plot, Plot, Plot. Geschichten! Und er wusste, wie man Figuren erschafft, die absolut fesselnd sind.“

    Eine noch größere Bedeutung für seine Entwicklung als Filmemacher misst er hingegen Thriller-Meister De Palma zu, den er übrigens sogar für den besseren Alfred Hitchcock hält. „De Palma hat mir das Kino beigebracht“, so Tarantino. „Für mich ist er der filmischste Regisseur, den es gibt.“

    Seine Auswahl ergibt absolut Sinn: Hawks hat ihm gezeigt, wie man erzählt – und De Palma, bei dem Bilder und Bewegung immer an erster Stelle stehen, wie man das Erzählte in eine visuelle Form überführt. Was genau er von Godard gelernt hat, lässt Tarantino offen – man kann aber nur spekulieren, dass es der Mut ist, dann und wann mit Sehgewohnheiten und tradierten Erzählmustern zu brechen.

    Wenn ihr übrigens wissen wollt, welcher von der Kritik komplett zerrissene Thriller für Tarantino eines der „coolsten und spannendsten Experimente des Kino“ ist, dann lest auch den folgenden Artikel:

    "Ich habe ihn geliebt": Dieser Thriller-Flop ist für Quentin Tarantino "eines der coolsten Experimente in der Geschichte des Kinos"
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