Stephen King ist einer der einflussreichsten und beliebtesten Schriftsteller der Welt, dessen Romane und Kurzgeschichten mittlerweile fast 100 Filmadaptionen nach sich gezogen haben. Was er von den Verfilmungen seiner Werke hält, teilt King – der nicht nur gefeierter Buchautor ist, sondern auch erklärter Kino-Enthusiast – dabei nur zu gern mit der Öffentlichkeit. So wissen wir, dass er ausgerechnet Stanley Kubricks „Shining“-Version, bei der es sich für die meisten Filmfans um ein wahres Leinwand-Meisterwerk handelt, kaum etwas abgewinnen kann – und stattdessen dem TV-Dreiteiler von 1997 den Vorzug gibt. Um die gelungenste Stephen-King-Verfilmung handelt es sich laut dem 76-Jährigen wiederum bei „Die Verurteilten“ (1994), der seit Jahren die Top 250 der laut IMDb-Usern besten Filme aller Zeiten anführt.
Doch auch zu Filmen, die nichts mit seinen Büchern zu tun haben, bekundet King regelmäßig seine Meinung – ob in Interviews oder auf seinen Social-Media-Kanälen. Quentin Tarantinos zweiteiliges Martial-Arts-Epos „Kill Bill“ findet der „Es“-Schöpfer beispielsweise „dumpf und öde“, während ihm die Kompromisslosigkeit von „Terrifier 2“ einigen Respekt abringt. Wenn es um die besten Horrorfilme aller Zeiten geht, fallen wiederum Titel wie „Das Dorf der Verdammten“ (1960) oder „Das Grauen“ (1980).
Und auch den für ihn schlechtesten Filmbeitrag zu seinem Leib-und-Magen-Genre hat King verraten, und zwar auf X (ehemals Twitter). „Was ist der schlechteste Horrorfilm, den ihr je gesehen habt?“, fragte er dort seine Follower, um seine eigene Antwort direkt hinterherzuschieben: „Für mich ist es ,Blood Feast'.“
Stephen King kritisiert Herschell Gordon Lewis – und bekommt Kontra
In dem 1963 veröffentlichten Film von Exploitation-Legende Herschell Gordon Lewis treibt der Inhaber eines ägyptischen Catering-Services sein blutiges Unwesen, indem er in einem Vorort von Miami reihenweise Frauen tötet, mit deren Körperteilen er eine schlafende Gottheit zu neuem Leben erwecken will.
Eine Spannungsgranate ist „Blood Feast“ in der Tat nicht – wenn nicht gemordet wird, wabert der Film oft nur ereignisarm vor sich hin. Schlecht macht ihn das nicht nur für den Autor dieser Zeilen aber keineswegs, man muss sich nur einlassen auf Lewis' eigenwillige, manchmal fast außerirdisch anmutende Art der Inszenierung. Dazu kommen Gewaltspitzen, die es vor allem angesichts der Entstehungszeit des Low-Budget-Klassikers wirklich in sich haben – nicht umsonst gilt Lewis als Pionier des Splatter-Genres.
Auch X-User und Dokumentarfilm-Regisseur Malcolm Ingram äußert sich unter Kings Ausgangspost enttäuscht – und kontert mit einer Spitze: „1. Es ist irgendwie uncool zu sehen, wie eine Legende einen Pionier wie HG Lewis in den Boden stampft. 2. Du hast offensichtlich nicht ,Maximum Overdrive' gesehen.“
„Rhea M. – Es begann ohne Warnung“, so der deutsche Titel des Films, ist die bislang einzige Stephen-King-Adaption, für die sich der Horror-Meister höchstselbst auf den Regiestuhl gesetzt hat – die aber sowohl bei der Kritik als auch am Box Office durchfiel. Was King selbst von seinem Ausflug hinter die Kamera hält, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
"Ein schwachsinniger Film": Von diesem Horrorfilm ist Stephen King nicht begeistert – obwohl er ihn selbst gedreht hat