„Es“- und „Shining“-Schöpfer Stephen King ist – klassische Genre-Giganten wie Edgar Allan Poe hin oder H. P. Lovecraft her – der wohl unumstritten populärste Horror-Autor der Literaturgeschichte. Da ist es kein Wunder, dass Empfehlungen von ihm für seine Millionenschar von Fans interessant sind – egal, ob es sich um Romane, TV-Serien oder Filme handelt. Dem betreffenden Werk hilft der Grusel-Großmeister damit oft sehr, ein größeres Publikum zu finden.
Zuletzt hat King, der aber auch schon mal mit deftiger Kritik nicht spart, wenn ihn irgendein Werk enttäuscht, so den französischen Schocker „Spiders - Ihr Biss ist der Tod“ für sich entdeckt, der vor wenigen Monaten auch in den deutschen Kinos zu sehen war (bis zum Streamingstart ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit!). Das hatte King auf X (ehemals Twitter) zu dem in den USA unter dem Titel „Infested“ firmierenden Werk von Regisseur Sébastien Vaniček zu sagen (via Screen Rant):
„Spinnen, manche so groß wie Hundewelpen, überschwemmen ein französisches Wohnhaus. Gruselig, eklig, klasse gemacht. (Französisch, mit englischen Untertiteln).“ Amüsant ist, dass der Autor anscheinend die berühmt-berüchtigte Abneigung seiner Landsleute gegen fremdsprachige Filme anerkennt und explizit darauf hinweist, dass sie Untertitel lesen müssen, wenn sie den Film genießen wollen.
Seine Zusammenfassung der Handlung ist zwar sehr kurz, bringt es aber auf den Punkt. Allen, die es noch ein wenig ausführlicher wissen wollen, können wir so viel verraten: Der junge Kaleb (Théo Christine) und seine Schwester (Lisa Nyarko) leben in einem Hochhaus in einem Pariser Außenbezirk. Seit dem Tod ihrer Mutter streiten sie viel – auch weil ihnen das Geld ausgeht und sie ihre Wohnung verlieren könnten.
Kaleb beschließt daraufhin, als Drogendealer durchzustarten. Um sich selbst Mut zu machen, erweitert er vorher noch seine Sammlung exotischer Kleintiere um eine neue Spinne. Die entkommt allerdings und legt Eier in einer dunklen Ecke des Gebäudes. Schnell wimmelt es überall von Achtbeinern und die Behörden stellen das Haus unter Quarantäne – mit den Bewohner*innen in einer Todesfalle …
Stephen King ist übrigens längst nicht der einzige Grusel-Experte, der von „Spiders - Ihr Biss ist der Tod“ begeistert ist. Rotten Tomatoes, eine amerikanische Sammelseite für professionelle Filmkritiken, zeigt einen fabelhaften Wert von 95 Prozent positiver Besprechungen an. Und auch wir sind von dem Film sehr angetan: In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik vergibt unser Autor Janick Nolting starke 4 von 5 Sternen und beginnt sein Fazit mit dieser Feststellung: „Endlich wieder ein richtig starker Spinnen-Horrorfilm!“
Das sagt der "Spiders"-Macher zu seinem Film
Sébastien Vaniček, der hier sein Langfilm-Debüt ablieferte, hat nicht nur Stephen King und die weltweite Kritik beeindruckt, sondern offenbar auch „Spider-Man“-Regisseur und „Evil Dead“-Mastermind Sam Raimi. Der hat den Pariser sogar direkt für die Inszenierung eines Spin-Offs der „Evil Dead“-Reihe verpflichtet. Alles was wir bisher darüber wissen, lest ihr hier:
Eine der blutigsten Horror-Reihen überhaupt bekommt einen neuen Film – und der Regisseur steht auch schon festZuvor gab Vaniček allerdings noch der US-Website comicbook.com ein Interview zu „Spiders“. Darin sprach der Regisseur und Drehbuchautor über seine Motivation, den Film zu machen und den künstlerischen Ansatz:
„Spinnenfilme haben einen schlechten Ruf, sie sind automatisch B-Movies. Meistens sind es aber auch riesige Vogelspinnen, die dann wie Menschen schreien – was immer lächerlich ist. Ich hingegen wollte etwas Authentischeres […] machen und die Leute wirklich, wirklich erschrecken. Und zwar mit Spinnen, die jeder kennt. [Diese Tiere] sind nicht wirklich exotisch – alle kennen ihre Form. Jeder [von uns] hat diese Art von Spinnen schon einmal in seinem Wohnzimmer gesehen. Alles basiert auf der Realität, wir haben es nur ein wenig übertrieben, um einen unterhaltsamen Film [daraus] zu machen.“
Einen wortwörtlich schweißtreibend spannenden Film empfiehlt euch Stephen King übrigens ebenfalls. Um welchen schwindelerregenden Survival-Thriller es geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Großartig und sehr, sehr beängstigend": Diesen schweißtreibenden Survival-Thriller hätte Stephen King am liebsten selbst geschriebenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.