Mein Konto
    Der vielleicht beste Auto-Film überhaupt lässt "Fast & Furious" richtig alt aussehen: Sci-Fi-Spektakel nach über 10 (!) Jahren zurück im Heimkino
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    Wer glaubt, die „Fast & Furious“-Film würden die Spitze des Auto-Film-Eisbergs bilden, sollte sich unbedingt eines Besseren belehren lassen – und „Redline“ eine Chance geben. Der Film erscheint am 8. November wieder auf DVD und Blu-ray. Endlich!

    Als jemand, der mit Filmen wie „The Fast And The Furious“ und „Nur noch 60 Sekunden“ aufgewachsen ist, habe ich seit jeher eine Schwäche für vor Kraft strotzende Vehikel, die über die Leinwand respektive den Bildschirm heizen. Sei es nun „Death Race“ oder „Initial D“, „Need For Speed“ oder „The Transporter“. Und ja, selbst dem völlig hirnlosen, aber eben auch launigen Guilty Pleasure „Hart am Limit“ kann ich einiges abgewinnen. Und „Speed Racer“ sowieso!

    Doch wenn es um den vielleicht am besten inszenierten, visuell eindrucksvollsten und brachialsten Auto-Film geht, ist wohl „Redline“ das Maß aller Dinge. An den Kinokassen spielte der Mix aus Sci-Fi-Dystopie und Rennsport-Abenteuer zwar keine allzu große Rolle, seit 2009 avancierte der Film aus Japan jedoch zu einem geradezu kultig verehrten, modernen Klassiker, den vor allem Anime- und Auto-Fans spätestens jetzt unbedingt nachholen sollten:

    Der Film, der aktuell auf keiner gängigen Streaming-Plattform verfügbar ist – und zwar weder im Abo noch als VOD –, erscheint am 8. November 2024 endlich wieder auf DVD und Blu-ray, nachdem die vor weit über zehn Jahren veröffentlichte Erstauflage seit geraumer Zeit aus dem Handel verschwunden ist.

    "Redline" würde Dominic Toretto vor Neid erblassen lassen!

    In „Redline“ entführt uns der unter anderem für seine Arbeit an „Animatrix“ und zahlreichen „Lupin III“-Filmen bekannte Regisseur Takeshi Koike in eine weit entfernte Zukunft, in der Ottomotoren natürlich längst der Vergangenheit angehören – zumindest weitestgehend. Denn alle fünf Jahre findet das sogenannte Redline statt, das kompromissloseste Autorennen der gesamten Galaxie, bei dem eben nur Karren der alten Schule zugelassen sind.

    So auch der umgerüstete Trans Am von JP (Stimme im Original: Takuya Kimura, „Blade Of The Immortal“), der dem Raser regelmäßig um die Ohren fliegt. Doch auch seine Konkurrenz schläft nicht – darunter etwa die hinlänglich als Cherry Boy Hunter bekannte Hover-Jet-Pilotin Sonoshee McLaren (Yû Aoi, „Rurouni Kenshin“). Dazu kommen noch der eine oder andere Hund sowie Cyborgs, die nicht einfach nur am Steuer sitzen, sondern mit ihrem Gefährt teilweise sogar eins werden…

    Redline
    Redline
    1 Std. 42 Min.
    Von Takeshi Koike
    Mit Takuya Kimura, Yû Aoi, Ken'yû Horiuchi
    User-Wertung
    3,4

    „Redline“ fühlt sich an wie ein Cyberpunk-„Mario Kart“, in dem es um Leben und Tod geht. Wie der feuchte Traum, den Dominic Toretto vor Augen hat, wenn er beim Tischgebet von qualmenden Reifen und grölenden Motoren predigt. Und das alles bereits in den ersten zehn bis 15 Minuten, in denen eine der wohl kreativsten, flottesten Rennsequenzen der Kinogeschichte auf einen zügellosen visuellen Rausch einstimmt, der seinesgleichen sucht.

    Das beginnt bei den futuristisch aufgemöbelten Wagen, die mit ihrer detailverliebten Charakteristik fast schon an die Roboter aus „Pacific Rim“ erinnern – und schwarz lackiert wohl allesamt als Batmobil durchgehen würden. Und es reicht bis zu den brachial-fetzigen Rennszenen, bei denen die Straßen regelrecht zerbersten. Gepaart mit einem treibenden Soundtrack drückt einen „Redline“ so geradezu ins Sofa, als säße man gerade selbst in einem Supersportwagen, der auf Anschlag durch die Gegend braust.

    Takeshi Koike weiß aber nicht nur ganz genau, wann er auf die Tube drücken muss, sondern auch, wann er den Hochgeschwindigkeitsrausch mit Superzeitlupen zu brechen hat, um seine Bilderpracht als Motor für seine Erzählung zu nutzen, die eben nicht dauerhaft das Gaspedal durchtritt. Das sorgt für fast schon körperlich spürbare Zero-G-Momente, wie sie wohl jeder kennt, der schon einen Fallschirmsprung hinter sich gebracht hat. Da stockt einem einfach nur der Atem, während man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt.

    „Redline“ besteht aus über 100.000 handgefertigten Zeichnungen – und dieser Aufwand macht sich in jeder einzelnen Einstellung bemerkbar. Und sowas von bezahlt. So ist das Rennfahrer-Abenteuer nämlich nicht nur packend, wenn um die Wette gedüst wird, sondern steckt auch abseits jener Momente voller inszenatorischem Ideenreichtum, der die 100-minütige Laufzeit wie im Flug vergehen lässt.

    Übrigens ist aktuell eine Neuverfilmung des eingangs erwähnten „Initial D“ in Arbeit. Welcher „Fast & Furious“-Star damit ausgerechnet seinen Bleifuß-Kollegen den Kampf ansagt, könnt ihr hier nachlesen:

    Direkte Konkurrenz für Vin Diesel & Co.? Ausgerechnet ein "Fast & Furious"-Star verfilmt legendären Straßenrennen-Anime!

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top