Einer der legendärsten Regisseure der Hollywood-Geschichte meldete sich am 26. September 2024 mit einem ganz besonderen Film in den Kinos zurück: Um den 120 Millionen Dollar teuren „Megalopolis“ nach über 40 Jahren endlich zu realisieren und mit Eigenmitteln zu finanzieren, verkaufte Francis Ford Coppola einen Teil seines Wein-Imperiums. Mit einem weltweiten Box Office von bislang gerade einmal 7,4 Millionen Dollar zeichnet sich allerdings einer der größten Kassenflops des Jahres ab – wobei das ja nichts über die Qualität eines Films aussagt.
Das zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit. Denn obwohl Coppola mit der „Pate“-Trilogie und „Apocalypse Now“ einige der größten Meilensteine des amerikanischen Kino verantwortete, sind es andere Filme, die der Regisseur ganz besonders ins Herz geschlossen hat – die viele gar nie gesehen haben dürften.
Nach den erwähnten Megahits beschloss er in den frühen 80ern etwa, sich wieder einem persönlichen Herzensprojekt zu widmen, das den passenden Titel „Einer mit Herz“ trug – und Coppola in den finanziellen Ruin trieb (eine Geschichte, die sich mit „Megalopolis“ nun zu wiederholen droht).
Mittlerweile genießt der Film dennoch Kultstatus – genauso wie der Coppola-Film, auf den der Regisseur selbst am stolzesten ist: „Rumble Fish“ von 1983! In einem Q&A auf der Plattform X (ehemals Twitter) wurde der Filmemacher nun gefragt: „Auf welchen Film sind Sie am stolzesten und welcher spiegelt Ihrer Meinung nach ihre Vorstellungen vom Film als Kunstform am besten wider?“ Und die Antwort des „Der Dialog“-Machers ist durchaus überraschend:
„Das ist, als würde man jemanden mit sieben Kindern fragen, wer das Beste ist. Ich liebe sie alle, aber bei genauerer Betrachtung müsste ich wohl 'Rumble Fish' sagen“, so Coppola (via Deadline).
Das ist "Rumble Fish"
Der auf einer Romanvorlage von S.E. Hinton basierende Film konnte 1983 gerade einmal 2,5 Millionen Dollar einspielen (bei einem Produktionsbudget von zehn Millionen Dollar) und zählt heute zu den unbekannteren Werken Coppolas – den ihr unter anderem auf DVD* oder im Streaming nachholen könnt:
Im Zentrum des starbesetzten Gang-Dramas steht der von Matt Dillon gespielte Rusty James, der seinem als Motorcycle Boy (Mickey Rourke) bekannten Bruder nacheifert, der einst selbst eine Jugendgang hatte, bevor er sich aus dem Staub machte. Sowohl Rustys Freundin (Diane Lane) als auch sein Vater (Dennis Hopper) haben längst aufgegeben, ihn auf die rechte Bahn zurückbringen zu wollen – und müssen schließlich mit ansehen, wie Rusty immer mehr der Selbstzerstörung verfällt.
Er überwirft sich mit dem Gesetz, verliert seine Freundin und schließlich auch seine Position als Leader seiner Gang – bis dann plötzlich sein Bruder auf der Matte steht, um mit ihm gemeinsam einen Neubeginn zu wagen…
Abschließend wollen wir an dieser Stelle noch eine Empfehlung abgeben: Warum ihr „Megalopolis“ unbedingt noch auf der Leinwand sehen solltet, solange ihr noch die Gelegenheit dazu habt, und warum der Film ein absoluter Gewinn fürs Kino ist, selbst wenn man mit ihm am Ende nicht viel anfangen kann, könnt ihr im nachfolgenden Artikel unseres Autors Sebastian Groß rausfinden:
"Megalopolis" trifft zwar nicht jeden Geschmack, ist aber ein absoluter Gewinn für das Kino!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.