Richard Gere ist nicht dafür bekannt, immer wieder mit denselben Regisseuren zusammenzuarbeiten. Doch es gibt Ausnahmen: Obwohl er nach eigenen Aussagen kein besonders großer Fan von „Pretty Woman“ ist, stand der Schauspieler neun Jahre später erneut bei Garry Marshall vor der Kamera – für „Die Braut, die sich nicht traut“, wieder mit Julia Roberts.
Auch mit Mike Figgis („Internal Affairs“), Lasse Hallström („Hachiko“) und Jon Avnet („Red Corner“) drehte er jeweils zwei Filme, und in diesem Jahr spielte Gere in „Oh, Canada“ rund 45 Jahre nach ihrem Erfolg mit „Ein Mann für gewisse Stunden“ erstmals wieder eine Hauptrolle in einem Film von Paul Schrader (ein deutscher Kinostart steht noch aus).
Und dann ist da noch Oren Moverman: Der israelische Filmemacher begann seine Karriere als Journalist und Drehbuchautor – u.a. schrieb er so gemeinsam mit Todd Haynes das Skript zum experimentellen Biopic „I'm Not There“, in dem neben Christian Bale, Cate Blanchett, Heath Ledger und Marcus Carl Franklin auch Gere eine Version der Singer/Songwriter-Legende verkörpert.
Sein Regiedebüt gab Moverman mit dem Anti-Kriegsfilm „The Messenger“, bevor er die düstere Charakterstudie „Rampart – Cop außer Kontrolle“ drehte. In beiden Filmen spielt Woody Harrelson die Hauptrolle, der sich rückblickend aber so enttäuscht von dem Ergebnis ihrer Zusammenarbeit zeigte, dass er Moverman den Rücken zukehrte.
Woody Harrelson ging, Richard Gere kam
2014 wurde dann schließlich Richard Gere zu seinem neuen Stamm-Schauspieler: Zunächst realisierten sie gemeinsam das Drama „Time Out Of Mind“, in dem der „Das Lächeln der Sterne“-Darsteller als Obdachloser in einer seiner ungewöhnlichsten Rollen zu sehen war. Im Anschluss fanden sie für die Satire „The Dinner“ erneut zusammen, bei der es sich laut den User-Bewertungen auf Rotten Tomatoes zwar um den schlechtesten Film mit Richard Gere handelt, die von FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen aber immerhin gute 3,5 Sterne spendiert bekam.
Zu einem dritten gemeinsamen Projekt kam es mit „Norman“, den Gere selbst für einen seiner zwei besten Filme hält (mehr dazu in diesem Artikel). Hier führte Moverman zwar nicht selbst die Regie, doch er verantwortete das Projekt als Produzent.
„Nun, es ist ein weiterer skurriler Film“, so der 74-Jährige, der in „Norman“ als erfolgloser Kleinunternehmer zu sehen ist, der unverhofft zu Macht und Geld kommt, im Gespräch mit HeyUGuys.
„Oren kann keinen normalen Film machen. […] Es ist kein einfacher Film, er hat seinen eigenen Rhythmus und seinen eigenen Erzählstil, aber wenn man mit Oren arbeitet, wird dabei ein ungewöhnlicher Film herauskommen. Ich glaube, er wünschte sich, er könnte einen normalen Film machen, aber er kann es einfach nicht.“
Was sich auf den ersten Blick wie eine Beleidigung lesen könnte, ist hier natürlich unbedingt als Kompliment zu verstehen. Sicher auch deshalb brachte Gere dem „Love & Mercy“-Autoren so viel Vertrauen entgegen, dass er innerhalb von wenigen Jahren gleich mehrmals mit ihm kollaborierte.
Aktuell arbeitet Moverman an „Raising Eyebrows“, einem Film über die US-amerikanische Komiker-Legende Groucho Marx, den allerdings nicht Richard Gere, sondern Geoffrey Rush verkörpern wird.
Wenn ihr wissen wollt, welche zwei Erfolgsfilme Richard Gere am liebsten aus seiner Filmografie streichen würde, dann lest auch den folgenden Artikel: