„Deep Blue Sea“, „The Shallows“, „Meg“ oder zuletzt „Im Wasser der Seine“: Auch wenn Hai-Filme mittlerweile gerne auf die Trash-Exzesse von „Sharknado“-Studio Asylum reduziert werden, brachte das Genre im Laufe der Zeit doch auch einige Filme hervor, die hier und da doch mal Spaß, mal Schauer und in manchen Fällen sogar beides verbreiten. An den ultimativen Tierhorror-Klassiker „Der weiße Hai“ kommt von den eben genannten allerdings keiner heran. Noch nicht einmal annähernd.
Wohl nicht nur der Autor dieses Artikels findet: Wer die besten Trittbrettfahrer des Spielberg-Meisterwerks finden will, muss dafür tiefer in der Tierhorrorfilm-Geschichte graben. Denn bereits kurz nachdem der erste waschechte Sommer-Blockbuster in die Kinos kam, holten verschiedene Hollywood-Studios sehenswert zum Gegenschlag aus, etwa mit Joe Dantes „Piranha“ (1978) – sowie mit „Orca, der Killerwal“, der am 5. September 2024 zum ersten Mal auf 4K-Blu-ray erscheint:
Studiocanal veröffentlicht die Ultra-HD-Premiere des Films als Limited Edition. Das Sammlerstück kommt inklusive 4K-Scheibe und Standard-Blu-ray daher – sowie mit einem exklusiven Artwork, das das limitierte Steelbook ziert.
"Orca, der Killerwal": Mehr als nur ein "Der weiße Hai"-Verschnitt
Im Anschluss an seinen Erfolg „Flucht ins 23. Jahrhundert“ stürzte sich Regisseur Michael Anderson von der Sci-Fi-Odyssee direkt in ein Hochsee-Abenteuer. Darin setzt Kapitän Nolan (Richard Harris) alles daran, endlich seinen lang gehegten Traum zu verwirklichen, einen Orca zu fangen. Entgegen des Ratschlags von Meeresbiologin Rachel Bedford (Charlotte Rampling) sticht er mit seiner Crew in See – mit verheerenden Folgen.
Denn als er versehentlich eine trächtige Walkuh und ihr Junges tödlich verletzt, hetzt er damit einen gewaltigen Orca-Bullen auf, der gewillt scheint, auf einem blutrünstigen Rachefeldzug demonstrieren, wer der wahre König der Meere ist...
„Orca, der Killerwal“ landete 1977 auf Platz 28 der erfolgreichsten Filme des Jahres und war mit einem Einspiel von 14,7 Millionen Dollar zwar kein wirklicher Kassenschlager, aber ein durchaus moderater Hit – der bei der Kritik aber nur bedingt gut ankam. Nicht zuletzt, weil die Parallelen zum nur zwei Jahre zuvor erschienenen „Der weiße Hai“ zum Teil erschreckend offensichtlich sind. Doch auch wenn Michael Anderson seinem Publikum kein allzu anspruchsvolles Erlebnis spendierte, hat der Wal-Reißer durchaus seine Qualitäten – und genießt so nicht zufällig Kultstatus.
Entgegen des deutschsprachigen Titels verzichtet „Orca, der Killerwal“ darauf, das titelgebende Ungetüm als simpel gestricktes, blutrünstiges Monster darzustellen – und unterscheidet sich damit auch ein Stück von Spielbergs Genre-Meilenstein. Mit dem Realismus sollte man es abgesehen davon zwar nicht allzu genau nehmen, dramaturgisch schwimmt der Film damit aber doch ein Stück weit in eigenen Gewässern. Was ihn bis heute auch besonders macht. Abgesehen davon, dass das Ungetüm hier noch einmal wesentlich opulenter als der „great white“ ist – und es wohl auch mit Godzilla, Kong Kong und Co. aufnehmen könnte!
Hinzu kommen aus heutiger Sicht vielleicht ein wenig überholte, für damalige Verhältnisse aber durchaus sehenswerte Spezialeffekte (gedreht wurde sowohl mit echten Walen als auch mit animatronischen Nachbildungen) sowie einige spektakuläre Unterwasseraufnahmen. Bei inhaltlichen Abzügen in der B-Note sind die Stärken des Films also vor allem visueller Natur – was die demnächst ins Haus stehende 4K-Version nur noch interessanter macht. Und dann ist da natürlich noch die Musik von Komponisten-Legende Ennio Morricone...
Ihr wollt einen Blick in die Zukunft des Sub-Genres werfen? Dann solltet ihr „Something In The Water“ auf dem Zettel haben, der am 5. September 2024 deutschlandweit startet. Einen Trailer gibt's bereits:
Nach "Im Wasser der Seine" kommt "Something In The Water": Fieser Trailer zum nächsten Hai-Schocker – demnächst im Kino!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.