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    Da muss "Gladiator 2" erstmal mithalten: Meisterwerk von Ridley Scott diese Woche wieder im Kino!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Bevor im November 2024 Ridley Scotts „Gladiator 2“ startet, solltet ihr zunächst einmal in der kommenden Woche einen Kinobesuch einplanen. Mit „Thelma & Louise“ feiert am 2. Juli nämlich einer seiner besten Filme Leinwand-Comeback.

    Ridley Scott wird in diesem Jahr 87 – doch Anzeichen für ein baldiges Karriereende gibt es keine. Ja, noch nicht einmal dafür, dass die britische Regie-Legende im Alter etwas kürzer tritt: Nur ein Jahr nach „Napoleon“ erwartet uns am 14. November 2024 mit „Gladiator 2“ bereits sein nächstes Epos. Wer großes Kino von Ridley Scott auf der Leinwand erleben will, braucht sich allerdings nur noch wenige Tage zu gedulden:

    Denn Thelma & Louise“ kehrt als Teil der „Best Of Cinema“-Reihe am 2. Juli 2024 in die Filmtheater zurück – und das besser als je zuvor! Wie auch schon viele andere Filme, die im Zuge der Programmreihe ihr Comeback feierten, wird das oscarprämierte Road Movie von 1991 nicht in der altbekannten Kinoversion gezeigt, sondern erstmals in der frisch restaurierten 4K-Version!

    Der Autor dieses Artikels kann euch nur empfehlen, den ebenso groß bebilderten wie eindringlich erzählten Kultfilm in der brandneuen Fassung im Kino zu erleben. Alternativ könnt ihr den Film wenig später aber auch schon im Heimkino in Ultra-HD nachholen – wie wir in diesem Artikel bereits näher beleuchtet haben.

    "Thelma & Louise": Zwei Frauen brechen aus

    Kein XXL-Laufzeit, kein Effekt-Spektakel – einfach nur eine Geschichte zweier Frauen, die ausbrechen. Aus toxischen Beziehungen. Aus veralteten Rollenbildern. Und aus Texas. Das ist „Thelma & Louise“.

    Die starke, selbstbewusste Louise (Susan Sarandon) überredet ihre Freundin Thelma (Geena Davis) zu einem Wochenendausflug. Thelma willigt spontan ein, stellt ihrem Mann (Christopher McDonald) das Abendessen in die Mikrowelle und signalisiert diesem damit zugleich, dass sie fortan eigene Entscheidungen trifft – und sich ihm nicht weiter bedingungslos unterwirft.

    Doch dann machen die beiden an einer heruntergekommenen Bar Halt, in der Thelma nur knapp einer Vergewaltigung entgeht. Denn Louise kommt dazwischen – und erschießt den Übeltäter im Affekt. So wird aus einem geplanten Ausflug in die Berge eine Hetzjagd quer über die Highways Amerikas. Das neue Ziel der beiden Frauen: Mexiko.

    Ein zeitloser, wichtiger Film

    Der Film beginnt wie eine kleine Zeitreise, wenn Louise etwa eine Zigarette qualmend ihre Freundin aus der Küche jenes Diners anruft, in dem sie kellnert. Szenen wie diese sind entscheidend dafür, wie wir Sarandons Figur fortan sehen. Denn auch wenn sie zunächst diejenige ist, die für sich und ihre Freundin stark sein muss, ist sie vom ersten Moment an stets greifbar unperfekt.

    Dass „Thelma & Louise“ Scott-untypisch ganz ohne Bombast daherkommt, ist vor allem Callie Khouri zu verdanken. Denn diese wurde für ihr erstes Drehbuch überhaupt nicht zufällig mit dem Oscar ausgezeichnet – und erzählt eine wahnsinnig komplexe, mitreißende Geschichte, die (gemeinsam mit Davis und Sarandon) der Star des Films ist. Scott war sich dessen offenbar bewusst und sah davon ab, die Story mittels Spektakel aufzublasen, das letztlich nur vom so wichtigen emotionalen Kern der Geschichte ablenken würde.

    Doch das bedeutet nicht, dass „Thelma & Louise“ nicht auch ein unglaublich visueller und visuell durchdachter Film ist. Scott, Kameramann Adrian Bibble („Aliens“), Cutter Tom Noble („Rambo“) und ihr Team überließen nichts dem Zufall, wenn es darum geht, die Story und Gefühle der Figuren mit Bildern und Geräuschen zu spiegeln: Wenn etwa Thelmas Vergewaltiger zuallererst in Hüfthöhe (inklusive protziger Gürtelschnalle) gezeigt wird, bevor die Kamera nach oben schwenkt oder der tödliche Schuss von Louise lange durch das texanische Ödland nachhallt, durch das sich auch die beiden Protagonistinnen gleich schlagen werden, greifen Emotionen und Bilder auf einmalige Weise ineinander.

    Warum „Thelma & Louise“ ein zeitloser Klassiker ist? Dafür gibt es – auch abgesehen von der Tatsache, dass er immer wieder grandios unterhält – viele Gründe. Schließlich ist es der Film, mit dem Brad Pitt einst endgültig seinen Hollywood-Durchbruch feierte. Der Film, dessen Schlusseinstellung zu den ikonischsten der Filmgeschichte zählt. Vor allem aber hat er bis heute nichts von seiner Wirkung verloren, weil er nach wie vor unglaublich relevant ist. Leider. Denn auch über 30 Jahre später wird in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

    Die "Best Of Cinema"-Reihe: Großes Kino präsentiert von FILMSTARTS

    Ridley Scotts Kult-Klassiker ist aber natürlich nicht der letzte Film, der in der „Best Of Cinema“-Reihe zu sehen sein wird. Jeden Monat gibt es einen neuen Klassiker, der deutschlandweit zurück auf die großen Leinwände kommt. Und das Programm ist ebenso hochkarätig wie abwechslungsreich.

    Weiter geht es so etwa mit Kathryn Bigelows Kult-Actioner „Gefährliche Brandung“ (6. August), dem einst sogar indizierten, mittlerweile aber ungekürzt ab 18 Jahren freigegebenen Science-Fiction-Kracher „RoboCop“ (3. September) sowie mit der deutschen Kult-Komödie „Good Bye, Lenin!“ (1. Oktober). Das komplette Restprogramm für 2024 findet ihr im folgenden Artikel:

    FSK-18-Sci-Fi-Kracher, Action-Kult mit Keanu Reeves & mehr: All diese Film-Highlights könnt ihr bald wieder im Kino erleben

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