„Deadpool & Wolverine“ wird der erste Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) mit einem sogenannten R-Rating, also der US-Altersfreigabe für Erwachsene. Das erlaubt den Verantwortlichen um Regisseur Shawn Levy zumindest auf dem Papier weitestgehend freie Hand, was die Darstellung von unter anderem Gewalt, Blut, nackter Haut und Schimpfwörtern in ihren Film betrifft (die noch strengere US-Altersfreigabe NC-17 ist sehr selten und wird zumeist nur für als sehr explizit wahrgenommene Sexszenen vergeben). Doch zumindest ein Thema war für Levy und Co. trotzdem tabu:
Wie der Regisseur im Gespräch mit dem Magazin Total Film (via GamesRadar) erklärte, waren Marvel und Mutterkonzern Disney sehr besorgt, was das Thema Drogen und Drogenkonsum betrifft. „Ich muss sehr aufpassen, was ich sage, aber es gab auf jeden Fall sehr frühe Gespräche über die offene Darstellung von Drogenkonsum“, so Levy.
Doch in typischer Deadpool-Manier zogen die Verantwortlichen aus dem Drogenverbot Inspiration für einen Gag: „Wir haben uns gedacht: Das war ein interessantes Gespräch. Lasst uns eine Dialogszene darüber schreiben, dass wir dieses Gespräch [mit Marvel/Disney] hatten“, erklärte Levy weiter. Die besagte Szene hat es sogar in den zweiten Trailer zu „Deadpool & Wolverine“ geschafft. Hier könnt ihr euch den Moment nochmal anschauen (los geht’s ab 2 Minuten 19 Sekunden):
„Kokain ist das Einzige, was Lord Feige [gemeint ist MCU-Mastermind Kevin Feige] zu weit geht“, erklärt Deadpool (Ryan Reynolds) in der Szene auf die Frage von Blind Al (Leslie Uggams), ob er ein bisschen koksen wolle. Anschließend gehen die beiden noch eine Reihe von (angeblichen?) Synonymen für Kokain durch von „bolivianischem Marschierpulver“ bis hin zu „Willst du einen Schneemann bauen?“. Letzteres ist natürlich eine Anspielung auf den Disney-Animationsfilm „Die Eiskönigin“.
Ansonsten wird das R-Rating ausgeschöpft
Der obige Trailer zeigt aber auch schon mal sehr gut, dass „Deadpool & Wolverine“ zumindest in Sachen Blut und Gewaltdarstellung sowie dem Gebrauch von Schimpfwörtern wirklich keine Abstriche gegenüber „Deadpool“ und „Deadpool 2“ zu machen scheint.
Laut der offiziellen Freigabebegründung der MPAA (quasi dem US-Äquivalent zu unserer FSK) erhielt „Deadpool & Wolverine“ das R-Rating für blutige Gewaltszenen („strong bloody violence“, „gore“) und durchgängigen Schimpfwörtergebrauch („language throughout“) sowie einige sexuelle Anspielungen („sexual references“).
Wie brutal die Action wirklich wird und ob es vielleicht noch weitere Witze über Drogenkonsum in den Film geschafft haben, erfahren wir in einem guten Monat: „Deadpool & Wolverine“ startet am 24. Juli 2024 in den deutschen Kinos. Kürzlich sprach Shawn Levy übrigens auch darüber, dass sein Film eigentlich nie als Retter des strauchelnden MCU gedacht war. Mehr dazu hier:
"Wir hatten keine Ahnung": Nun soll "Deadpool & Wolverine" das MCU retten – obwohl das nie geplant war