Als ausführender Produzent des ultra-fiesen „The Midnight Meat Train“ verdiente sich Anthony DiBlasi die Aufmerksamkeit der Horror-Fangemeinde. Seither machte er sich zudem als emsiger Regisseur einen Namen. Und auch wenn sein Schaffen nicht ausschließlich hohes Lob generierte: DiBlasi erarbeitete sich einen berüchtigt-kultverdächtigen Ruf.
Dass er auch geradlinig-harte Werke wie „Extremity – Geh an deine Grenzen“ ablieferte, die haarklein auf Genrefan-Vorlieben abzielen, kam DiBlasi gewiss zugute: Er steht für günstig produzierten, stringenten Horror – weshalb man trotz qualitativer Ausreißer in beide Richtungen stets weiß, was man bekommt. Am 27. September 2024 erscheint mit „Malum – Böses Blut“ ein neuer FSK-18-Dämonen-Schocker des Horror-Spezialisten – und zwar als limitiertes Mediabook mit dem Film auf Blu-ray und 4K-Disc:
"Malum": Anfang und Ende, dämonisch vereint
Polizistin Jessica Loren („Split“-Nebendarstellerin Jessica Lauren) steht am Anfang ihrer Karriere. Doch die junge Frau hat bereits ein klares Ziel vor Augen: Sie will den mysteriösen Tod ihres Vaters Will (Eric Olson) aufklären, der im Polizeidienst ums Leben kam. Als sie die letzte Schicht in einer verlassenen Polizeistation übernimmt, wird sie am Jahrestag des tragischen Ereignisses allerdings tief in finstere, blutige Ereignisse rund um eine garstige Sekte gezerrt...
Fans des dämonischen Horror-Kinos haben nun sicherlich ein Déjà-vu: Dieser Plot erinnert doch frappierend an „Last Shift“, DiBlasis Psycho-Horror mit „The Walking Dead“-Star Juliana Harkavy? Korrekt – und das ist kein Zufall! Bei „Malum“ handelt es sich um ein Remake des zehn Jahre alten Schockers – oder, wie DiBlasi es bezeichnet: „Malum“ ist eine Neuinterpretation derselben Grundidee.
Um ein 1:1-Remake handelt es sich also nicht – auch wenn unter US-Kritiker*innen Uneinigkeit herrscht, ob „Malum“ bloß ein paar neue Ideen enthält, oder tatsächlich DiBlasis Anspruch einer radikalen Neufassung genügt. Wie für den Horror-Regisseur typisch, enthält „Malum“ aber vor seinem an Tempo zulegenden Finale allerhand Jumpscares, atmosphärisches Herumschleichen in einem von Dunkelheit verschlungenen Gebäude und eine Kombination aus digitalen und praktischen Gore-Effekten. Unter anderem wird in „Malum“ ein Schädel aufgeschlagen, ein Gesicht abgerissen und blutiger Waffenmissbrauch betrieben!
US-Kritiker Matt Zoller Seitz etwa bezeichnet „Malum“ als Zusammenprall aus John Carpenters Klassikern „Assault – Anschlag bei Nacht“ und „Die Fürsten der Dunkelheit“, der zudem in ausgewählten Passagen die Ästhetik von Shooter-Videospielen emuliert. Seitz feiert „Malum“ außerdem als Remake, das sich stilistisch deutlich von seiner Vorlage abhebt, und wünscht sich, dass DiBlasi den Stoff sogar nochmal anpackt, um zu sehen, was er noch alles aus der Prämisse holt.
Ob der Regisseur für diese Idee empfänglich ist, muss sich selbstredend erst zeigen – eine gute Heimkino-Performance von „Malum“ dürfte dahingehend aber sicher helfen. Zuvor dürfen sich Filmfans allerdings über das Uncut-Heimkino-Comeback eines vergessenen Historien-Epos freuen:
18 (!) Minuten länger als im Kino: Historien-Epos erscheint nach Jahrzehnten erstmals ungekürzt*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.