Wir vergeben nicht oft die Höchstnote von 5 Sternen – im Falle von Luca Guadagninos „Challengers - Rivalen“ konnten wir aber nicht anders, denn dieser Film ist 131 Minuten pure Leidenschaft. Hier wird selbst ein bloßes Tennismatch zur sinnlichen Herausforderung und jeder Ballwechsel zu echtem Sex. Getragen wird das intensive Liebesdreieck zwischen Tennisprofis durch ein hervorragend aufspielendes Trio, bestehend aus Mike Faist („West Side Story“), Josh O'Connor („The Crown“) und natürlich „Dune 2“-Star Zendaya, die hier im Zentrum dieser Ménage-à-Trois steht. FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen bringt es in seiner Kritik auf den Punkt:
„Zendaya und Mike Faist sind heiß zusammen, Zendaya und Josh O’Connor sind heiß zusammen, Mike Faist und Josh O’Connor sind heiß zusammen. Aber wenn das durch die Bank grandios performende Trio gemeinsam auf der Leinwand auftaucht, muss man schon froh sein, wenn der Kinosaal nicht spontan Feuer fängt.“
Und darum geht es in "Challengers - Rivalen"
Das Challengers-Turnier hat eigentlich keine Strahlkraft und doch hat es das Aufeinandertreffen von Art Donaldson (Mike Faist) und Patrick Zweig (Josh O'Connor) in sich. Denn vor 13 Jahren standen sich die Kontrahenten schon einmal in einem Turnier gegenüber – und hier war es auch, als sie Bekanntschaft mit der damaligen Tennis-Sensation Tashi Duncan (Zendaya) machten, die zu jenem Zeitpunkt als die große Hoffnung im Sport galt. Auf einer Party knistert es gewaltig zwischen ihnen und so kommt es später im Hotelzimmer zum heißen Dreierknutschen – der Anfang eines verhängnisvollen Liebesdreiecks, das im Laufe der Jahre das Leben aller Beteiligten maßgeblich beeinflussen wird.
Wir können euch auf jeden Fall nur raten, euch ein Ticket für diesen fantastischen Film zu sichern – mehr erotische Würze wird es 2024 wahrscheinlich nicht mehr auf der Leinwand geben.
Mit "Mars Express" und "Arthur der Große" starten gleich zwei weitere Highlights
Doch auch daneben gibt es diese Woche einige echte Film-Highlights, so etwa den grandiosen Animationsfilm „Mars Express“ von Jérémie Périn. Dieser Ausflug in eine weit entfernte Zukunft ist eine visuelle Wucht und gleichzeitig ein beeindruckendes Regiedebüt, das sich insbesondere Sci-Fi-Fans nicht entgehen lassen sollten. Michael Meyns vergab in seiner FILMSTARTS-Kritik grandiose 4,5 von 5 möglichen Punkten und zieht folgendes Fazit:
„In spektakulären Bildern erzählt Jérémie Périn eine im Ansatz bekannte Geschichte, die er jedoch auf so clevere, originelle Weise variiert, dass sein Regiedebüt „Mars Express“ zu einem der sehenswertesten Filme der letzten Jahre über die alte Frage wird, was das Wesen eines Menschen eigentlich ausmacht – und ob Androiden nicht ganz ähnlich fühlen können.“
Zudem startet auch noch „Arthur der Große“, der in unserer FILMSTARTS-Kritik von Autor Jörg Brandes mit großartigen 4 von 5 Sterne bedacht wurde. Inhaltlich geht es hier um den Extremsportler Michael Light (Mark Wahlberg), der während eines Adventure Racing World Championship in der Dominikanischen Republik Bekanntschaft mit einem abenteuerlustigen Hund macht, welcher ihm während der nächsten Wettkampftage nicht mehr von der Seite weichen will. Regisseur Simon Cellan Jones gelingt eine spannende Mischung aus Sport- und Tierdrama, die zwar ans Herz geht, dabei aber nicht allzu sehr auf die Tränendrüse drückt.
Diese Filme starten sonst noch
„Sterben“ von Regisseur Matthias Glasner ist eine komplizierte Familiengeschichte, bei der jedes Mitglied sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Während Lissy Lunies (Corinna Harfouch) mit Mitte 70 insgeheim froh ist, dass ihr an Demenz leidender Mann endlich in einem Pflegeheim untergebracht wurde und an schlechten Tagen nicht mehr nackt durchs Treppenhaus flitzt, beginnen ihre eigenen Krankheiten langsam ihr Leben zu bestimmen. Auch bei ihren Kindern gibt es Probleme: Tom (Lars Eidinger) arbeitet als Dirigent an einem neuen Werk namens „Sterben“, das ihn mehr und mehr zerfrisst. Und auch bei ihrer Tochter Ellen (Lilith Stangenberg) droht alles in Schieflage zu geraten, denn diese lässt sich kurzerhand auf eine Affäre mit einem Zahnarzt ein... (3,5 von 5 Sternen)
„Winnie The Pooh: Blood And Honey II“ ist die Fortsetzung zum Trash-Überraschungshit des Jahres 2023. Dieser spielte bei einem Budget von gerade einmal 100.000 Dollar an den Kassen fast fünf Millionen Dollar ein – ein unglaublicher Erfolg. Das Sequel hat jetzt mehr Budget – und das sieht man sofort. Bereits die ersten Trailer haben direkt Lust auf den Streifen von Rhys Frake-Waterfield gemacht – und auch die bisherigen Wertungen sind deutlich besser als die seines Vorgängers. Ein Genre-Meilenstein sollte man dennoch nicht erwarten. Von uns gibt es in der FILMSTARTS-Kritik immerhin 2,5 Sterne für den mordenden Knuddelbären.
Zudem startet auch noch die Satire „The American Society Of Magical Negroes“ in den deutschen Lichtspielhäusern. Trotz spannender Prämisse konnte uns der Film jedoch nicht begeistern, lediglich 2 von 5 Sternen gab es hier in der Kritik. Immerhin die großartige Chemie zwischen Justice Smith und An-Li Bogan kann zumindest zeitweise über die Schwächen des Films hinwegtäuschen.