Das vibrierende London der Swinging Sixties, ein beliebtes Multitalent und ein Regisseur, der am Anfang seiner einflussreichen Karriere steht: Die Agentenkomödie „Salz und Pfeffer“ ist zwar weder besonders bekannt, noch zählt sie zur qualitativen Speerspitze ihres Genres. Dennoch ist sie einen Blick wert, insbesondere für Fans von Bond-Persiflagen wie „Austin Powers“. Sowie für Fans von „Lethal Weapon“!
Denn nicht nur, dass die hierzulande mittlerweile unter ihrem Originaltitel „Salt & Pepper“ vertriebene Bond-Parodie vom späteren „Lethal Weapon“-Regisseur Richard Donner stammt: Donner hat mit ihr ordentlich Erfahrung in Sachen Buddy-Cop-Humor gesammelt. Nun erhielt die Komödie mit Sammy Davis Jr. ein Heimkino-Upgrade: Diese Woche feierte „Salt & Pepper“ seine deutsche Blu-ray-Premiere.
"Salt & Pepper": Vom Nachtclub ins Atom-U-Boot
Der aus den USA stammende Charles Salt (Sammy Davis Jr.) führt mit seinem besten Freund, dem Briten Christopher Pepper (Peter Lawford), einen immens erfolgreichen Nachtclub im bebenden Szeneviertel Londons. Die Freude über ihr geliebtes Etablissement wird allerdings durch den misstrauischen Inspector Crabbe (Michael Bates) getrübt, der überzeugt ist, dass Salt und Pepper Kriminelle sind.
Als in ihrem Nachtclub eine junge Frau ermordet wird, ist Not am Mann: Salt und Pepper wissen, dass Crabbe sich nicht davon abbringen lassen wird, sie als die Täter abzustempeln. Und so beginnt ein kunterbuntes Chaos aus heißer Musik, britischer Spionage, desaströser Polizeiarbeit, Promi-Imitationen, der schrillen Mode der 60er und bösen Machenschaften auf einem Atom-U-Boot...
Komplett ungekürzt mit FSK 18: Der neue Horror-Thriller der "High Tension"- & "Maniac"-Macher kommt endlich ins HeimkinoZwei Hauptfiguren, die tief in der Misere stecken, und mal sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, dann wieder unzertrennlich an einem Strang ziehen – stets mit flotten Sprüchen auf den Lippen: Bevor sich Mel Gibson und Danny Glover als Kumpel-Cops durch die „Lethal Weapon“-Reihe zeterten, ulkten sich Sammy Davis Jr. und Peter Lawford durch „Salt & Pepper“!
Dass der Schauspieler, Sänger und Tänzer Sammy Davis Jr., der obendrein viele Musikinstrumente beherrschte, auch im realen Leben mit seinem Ko-Star befreundet war, ist der Agentenkomödie anzumerken: Sie haben einen eingelebten, freundlich-neckischen Umgang miteinander. Drehbuchautor Michael Pertwee bemüht sich redlich, das mit vielen flippigen Verbal-Schlagabtausche aufzupeppen.
Und wie die quirlig-alberne Spionage-Geschichte ins Unsinnige eskaliert, hat „Austin Powers“-Vibes – bloß mit authentischer, statt karikierter 60er-Atmosphäre. Durch die arg bemühten Wechsel zwischen lässigem Musik-Spaß, Agenten-Satire, albernem Humor und dem Versuch, manche Actionszenen geradlinig-schroff durchzuziehen, wirkt „Salt & Pepper“ allerdings ungeschliffen:
Dieses Donner-Frühwerk ist eher als Popkultur- und Karriere-Schnappschuss bemerkenswert und weniger als alleinstehend glänzende Unterhaltung. Aber allein schon für seinen musikalischen Schmiss, die zwei Hauptdarsteller und die Mode hat sich „Salt & Pepper“ seine Blu-ray-Premiere schon lange verdient.
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