Wer wissen will, wie die Presse oder das Publikum einen neuen Film findet, landet wahrscheinlich schnell auf der US-amerikanischen Seite Rotten Tomatoes. Seit 25 Jahren sammelt die Seite im Netz veröffentlichte Filmrezensionen und unterteilt sie in „positiv“ und „negativ“, woraus sich eine Prozentzahl ergibt, die vielen Zuschauer*innen als Richtwert gilt, ob sie sich einen Film anschauen sollten oder lieber nicht. Als Beispiel: „Citizen Kane“ (1941), der bereits in vielen Kritiker-Umfragen zum besten Film aller Zeiten gekürt wurde, hat derzeit einen Score von 99 Prozent – das heißt, dass nur ein Prozent aller Journalist*innen der Meinung ist, dass es sich bei dem Meisterwerk von Orson Welles nicht um einen guten Film handelt.
Doch nicht jeder, der über Filme schreibt, landet mit seiner Meinung automatisch bei Rotten Tomatoes. Nur Texte von zertifizierten Kritiker*innen fließen in die Erhebung ein – doch das sind immerhin über 10.000! Damit kann man also mit Fug und Recht behaupten, dass die ermittelten Durchschnittswertungen einen repräsentativen Charakter haben.
Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens hat Rotten Tomatoes eine Umfrage in Auftrag gegeben, in der praktisch alle zertifizierten Kritiker*innen dazu aufgerufen wurden, ihre fünf Lieblingsfilme des letzten Vierteljahrhunderts zu wählen. Daraus ist eine Liste mit 25 Filmen entstanden – den vielleicht besten, die zwischen 1998 und 2023 gedreht worden sind!
Das ist der beste Film der letzten 25 Jahre – laut den Kritikern!
Auf den ersten Platz hat es dabei ein Film geschafft, der 2015 als kleine Revolution des Action-Genres gefeiert wurde: „Mad Max: Fury Road“, der aktuell einen Rotten-Tomatoes-Score von 97 Prozent vorweisen kann (und auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik mit 4,5 von 5 Sternen belohnt wurde).
Der jüngste Teil der legendären Endzeit-Reihe von George Miller (diesmal nicht mit Mel Gibson, sondern Tom Hardy in der Titelrolle) wirkt inmitten generischer Franchise-Produktionen noch immer wie ein Monolith, mit sparsamem CGI-Einsatz, atemberaubendem Tempo und einer teilweise fast surrealistisch anmutenden Bildgewalt. Auch acht Jahre später hat das Action-Kino nichts Vergleichbares hervorgebracht – allenfalls Miller selbst könnte seine Schöpfung übertrumpfen, wenn er 2024 das langerwartete Prequel „Furiosa“ ins Kino bringt.
Nachfolgend haben wir auch noch die vollständige Liste der zu den 25 besten Filmen der letzten 25 Jahre gewählten Titel für euch:
- Mad Max: Fury Road (George Miller) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Parasite (Bong Joon-ho) – 4/5 bei FILMSTARTS
- Mulholland Drive (David Lynch) – 5/5 bei FILMSTARTS
- The Dark Knight (Christopher Nolan) – 5/5 bei FILMSTARTS
- Porträt einer jungen Frau in Flammen (Céline Sciamma) – 4/5 bei FILMSTARTS
- In The Mood For Love (Wong Kar-wai) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Chihiros Reise ins Zauberland (Hayao Miyazaki) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Pans Labyrinth (Guillermo del Toro) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Matrix (Lana & Lilly Wachowski) – 5/5 bei FILMSTARTS
- The Social Network (David Fincher) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- No Country For Old Men (Joel & Ethan Coen) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- There Will Be Blood (Paul Thomas Anderson) – 5/5 bei FILMSTARTS
- Get Out (Jordan Peele) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Moonlight (Barry Jenkins) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Everything Everywhere All At Once (Daniel Kwan & Daniel Scheinert) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Magnolia (Paul Thomas Anderson) – 5/5 bei FILMSTARTS
- Whiplash (Damien Chazelle) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Inside Llewyn Davis (Joel & Ethan Coen) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Peter Jackson) – 5/5 bei FILMSTARTS
- Zodiac - Die Spur des Killers (David Fincher) – 5/5 bei FILMSTARTS
- Inglourious Basterds (Quentin Tarantino) – 4/5 bei FILMSTARTS
- The Tree Of Life (Terrence Malick) – 4/5 bei FILMSTARTS
- Paddington 2 (Paul King) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
- Black Panther (Ryan Coogler) – 4/5 bei FILMSTARTS
- Arrival (Denis Villeneuve) – 4,5/5 bei FILMSTARTS
Die Dominanz US-amerikanischer Kritiker*innen merkt man der obigen Liste durchaus an, finden sich in der Top 25 doch nur fünf nicht-englischsprachige Filme – einer davon aber immerhin direkt auf Platz 2: Bong Joon-hos oscargekrönter Überraschungserfolg „Parasite“ (2019). Ansonsten haben es noch ein japanischer („Chihiros Reise ins Zauberland“), ein französischer („Porträt einer jungen Frau in Flammen“), ein spanischer („Pans Labyrinth“) sowie ein Film aus Hongkong („In The Mood For Love“) in die Liste geschafft. Auf dem dritten Platz steht David Lynchs meisterhafter Albtraum-Film „Mulholland Drive“.
Was ebenfalls gegen die Diversität der Liste spricht: Paul Thomas Anderson, David Fincher und die Coen-Brüder sind jeweils mit zwei Filmen in der Liste vertreten – damit gingen allein 24 Prozent der 25 besten Filme seit 1998 auf das Konto von nur drei (wenn man die Coens als einen Filmemacher zählt) Regisseuren.
Unvorstellbar: Hätte Quentin Tarantino beinahe die Regie von "Der Herr der Ringe" übernommen?!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.