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    Wäre "Oldboy" so noch viel besser geworden? Aus diesem Grund ist der Regisseur nicht ganz zufrieden mit seinem Kult-Meisterwerk
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Auch 30 Jahre nach seinem Erscheinen ist „Oldboy“ ein virtuos inszenierter Schlag in die Magengrube, der nicht nur von Quentin Tarantino innig verehrt wird. Doch eine Sache würde Park Chan-wook an seinem Film gerne ändern...

    Mit „Oldboy“ – dem Mittelteil seiner sogenannten Vengeance-Trilogie – startete Regisseur Park Chan-wook im Jahr 2003 einen internationalen Siegeszug, der für einen Film aus Südkorea bis dahin ohne Beispiel war (erst 2019 konnte „Parasite“ daran anknüpfen bzw. den enormen Erfolg dank Oscar-Gewinn sogar noch übertrumpfen). Das ultrabrutale, stilistisch gewagte Rache-Epos gewann beim Filmfestival in Cannes den Großen Preis der Jury (die zweitwichtigste Auszeichnung nach der Goldenen Palme) und wurde danach zum weltweiten Kino-Phänomen, das viele Nachahmer auf den Plan lockte und 2013 ein mittelmäßiges Remake von Spike Lee spendiert bekam.

    Im Zentrum des Films steht Oh Dae-su (Choi Min-sik), der scheinbar grundlos 15 Jahre lang gefangen genommen und unter ebenso mysteriösen Umständen plötzlich wieder freigelassen wird. Zurück auf freiem Fuß, macht er sich auf die Suche nach den ihm unbekannten Peinigern – und startet einen brutalen Rachefeldzug.

    Anlässlich der 4K-Restaurierung hat sich Park Chan-wook (dessen Noir-Romanze „Die Frau im Nebel“ Anfang dieses Jahres in den deutschen Kinos lief) an seinen Kultfilm zurückerinnert – und verraten, welche eine Sache er rückblickend gerne ändern würde...

    Aufgrund seiner kraftvollen Inszenierung und teils virtuoser Bildkompositionen ist „Oldboy“ für viele Fans ein nahezu perfekter Film. Der Regisseur sieht das ein bisschen anders – und die Gründe dafür finden sich vor allem im Finale, in dem Oh Dae-su seinem Widersacher Woo-jin gegenübersteht.

    „Als wir Woo-jins Penthouse entwarfen, hatte ich die Idee, einen sehr langen, einspurigen Pool zu erschaffen“, erklärt Park im Interview mit der amerikanischen Film-Website IndieWire. „Wenn sich das Wasser auf dem Glas spiegelt und er [Woo-jin] darin schwimmt, sollte es wie ein weißer Fisch aussehen, der durch einen langen Wasserstreifen vor dem Nachthimmel schwimmt. Ich wollte ein sehr surrealistisches Bild kreieren, aber aufgrund des Budgets war mir das nicht möglich. Hätte ich damals schon gewusst, dass der Film ein solcher Erfolg werden würde, hätte ich mehr Geld investiert und den Pool gemacht, den ich wollte.“

    Natürlich hätten wir gern gesehen, wie Park seine visuellen Ideen umgesetzt hätte. Aber auch so ist „Oldboy“ ein zeitlos beeindruckender und verstörender Film, der auch 20 Jahre später nichts von seiner Energie eingebüßt hat.

    Ausgerechnet Steven Spielberg wollte ein Remake von diesem ultrabrutalen Meisterwerk drehen!

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