"Es ging nur ums Geld": Denzel Washington wurde dazu gezwungen, in diesen Filmen mitzuspielen
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

In drei seiner Filme hat Denzel Washington gegen seinen Willen mitgespielt – obwohl es sich dabei um absolute Herzensprojekte des „The Equalizer“-Stars handelte! Wie das sein kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Paramount Pictures / Universal Pictures

Klar, Denzel Washington ist eine mit zwei Oscars (für „Glory“ und „Training Day“) ausgezeichnete Schauspiel-Größe – und dank seinen zahlreichen Kollaborationen mit Regisseur Tony Scott (u.a. „Crimson Tide“) sowie natürlich der bis dato drei Filme umfassenden „The Equalizer“-Reihe auch als Actionstar erfolgreich. Doch das ist noch nicht alles:

Wie zahlreiche seiner Hollywood-Kolleg*innen hat es auch Washington irgendwann hinter die Kamera gezogen – gleich vier Mal nahm der 70-Jährige bislang auf dem Regiestuhl Platz. Wie zuvor schon Tom Hanks („That Thing You Do“), Mel Gibson („Braveheart“), Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“), Jodie Foster („Das Wunderkind Tate“) und viele andere besetzte er sich dabei mit Ausnahme seiner jüngsten Regiearbeit „A Journal For Jordan“ (2021) auch jedes Mal selbst als Hauptdarsteller …

… allerdings nicht etwa aus Eitelkeit, sondern aus rein wirtschaftlichen Gründen. Denn die Studios stellten ihm eine Bedingung: Wenn er Herzensprojekte wie „Antwone Fisher“, „The Great Debaters“ oder „Fences“ mit ausreichendem Budget umsetzen wollte, dann mussten sein Gesicht und sein Name auch auf den Plakaten zu sehen sein – schließlich handelt es sich bei Washington um einen zugkräftigen Star, der mit seiner Präsenz sicherlich den einen oder anderen Zuschauenden mehr ins Kino lockt.

Denzel Washington will nicht in seinen Regiearbeiten mitspielen...

An diesem Kalkül ist sicher etwas dran: Ob es einem kleinen Drama wie „The Great Debaters“ wirklich gelungen wäre, das Zweifache seines Budgets einzuspielen, wenn Washington nicht die Hauptrolle übernommen hätte? Im Jahr 2007 (also nach zwei Filmen als Regisseur) stellte er jedenfalls unmissverständlich klar, dass er lieber einen anderen Schauspieler gecastet hätte:

„Das ist reines Geschäft“, antwortete Washington so auf die Frage eines Journalisten, der wissen wollte, warum sich Schauspieler*innen so oft selbst besetzen, wenn sie Regie führen (via Far Out Magazine). „Ich wollte in keinem der Filme mitspielen. Es ging nur ums Geld.“

...doch die Studios haben ihre Tricks!

Der „Gladiator 2“-Mime beschrieb daraufhin genauer, welche Tricks die großen Filmstudios anwenden, um ihn dazu zu bewegen, seine Meinung zu ändern: „[Die Studios] drängen einen quasi in die Ecke. Sie geben dir ein Budget, von dem sie wissen, dass du den Film dafür nicht machen kannst, und nach zwei oder drei Jahren Arbeit sage ich dann: ‚Okay. Ich übernehme eine kleine Rolle.‘“ Im Anschluss bekomme er dann eine größere Summe zur Verfügung gestellt, die aber immer noch nicht ausreiche – bis er dann schließlich einknicken und doch die Hauptrolle spielen würde.

Dieser Prozess wiederholte sich, als Denzel Washington die Theaterverfilmung „Fences“ in Angriff nahm, die im Jahr 2017 immerhin für vier Oscars nominiert wurde (eine Goldstatue ging an Nebendarstellerin Viola Davis). In diesem Zuge bekräftigte er seine damaligen Aussagen. Erst „A Journal For Jordan“ konnte er schließlich umsetzen, ohne selbst darin zu sehen zu sein – was zum einen mit dem Erfolg von „Fences“ zusammenhängen dürfte, zum anderen aber auch damit, dass er für die Hauptrolle schlicht zu alt gewesen wäre!

Der Qualität der Filme hat seine Anwesenheit sicher ohnehin nicht geschadet – beziehungsweise zog einer davon trotz Denzel Washington vor und hinter der Kamera den Zorn von Horror-Papst Stephen King auf sich. Mehr erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Ein sentimentaler Haufen Mist": Diesen Denzel-Washington-Film hasst Stephen King von ganzem Herzen
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