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    "Ich habe ein paar echte Schrottfilme gemacht": Denzel Washington spricht über die schlechteste Phase seiner Karriere
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Denzel Washington ist gefeierter Charakterdarsteller und erfolgreicher Actionstar – und hat im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nie eine echte Karriere-Durststrecke erlebt. Trotzdem gibt er zu, einige Filme nur wegen des Geldes gedreht zu haben.

    Mit „Glory“ feierte Denzel Washington vor 35 Jahren seinen Durchbruch: Für seine Rolle in dem Bürgerkriegsdrama erhielt er seinen ersten Oscar, ein weiterer Academy Award folgte 2002 für seine Hauptrolle im Cop-Thriller „Training Day“. Sieben weitere Male konnte der 69-Jährige bislang auf die begehrte Goldstatue hoffen.

    Wirft man einen Blick auf die Vita von Denzel Washington, hat man das Gefühl, dass er zu den wenigen Schauspieler*innen gehört, die nie eine Karriere-Durststrecke erleiden mussten. Der „Gladiator 2“-Star ist einer der renommiertesten Charakterdarsteller Hollywoods, zugleich feierte er dank Filmen wie „Mann unter Feuer“, „Safe House“ und natürlich der „The Equalizer“-Reihe auch als Actionheld zahlreiche Erfolge.

    Dennoch gibt es eine Phase in seiner Laufbahn, auf die Denzel Washington alles andere als stolz ist. Das hat der „Fences“-Macher im Interview mit der Times verraten. Zwar habe er sich angeblich noch nie einen seiner eigenen Filme von Anfang bis Ende angeschaut („Warum sollte man das tun?“), und auch Kritiken lese er grundsätzlich nicht, weil er befürchte, dass seine Arbeitsweise dadurch beeinflusst werden könne ...

    Denzel Washington nahm viele seiner 90er-Jahre-Filme nur wegen des Geldes an

    ... doch dass nicht alle seine Filme bei Kritik und Publikum großen Anklang gefunden haben, ist Washington trotzdem nicht entgangen. Und so gibt er unumwunden zu, nach seinem Aufstieg zum Superstar zahlreiche Rollen nur wegen der großzügigen Gehaltsschecks angenommen zu haben. „Dank eines großartigen Agenten hatte sich meine Karriere zur Geldquelle entwickelt, meine Verdienste wurden immer höher, und dann kam noch das Leben ins Spiel, mit Rechnungen, vier Kindern und einem Haus“, so Washington.

    Die Kombination aus steigenden Gagen und finanziellen Verpflichtungen habe schließlich dafür gesorgt, dass er auch für Filme unterschrieb, von denen er eigentlich gar nicht überzeugt war. „Nach ‚Malcolm X‘ habe ich ein paar echte Schrottfilme gemacht“, gesteht Washington. „Schaut selber nach – ich werde ihre Titel nicht nennen.“

    Ein Sci-Fi-Flop, zwei "Sieben"-Kopien & weitere "Schrottfilme"

    Dieser Einladung zur Spekulation folgen wir natürlich gerne: Nachdem er 1992 als Bürgerrechts-Ikone Malcolm X unter der Regie von Spike Lee eine der Rollen seines Lebens spielte, trat Washington neben dem zweifach oscarprämierten Drama „Philadelphia“ in der Tat auch in einigen weniger gelobten Filmen auf – allen voran dem Sci-Fi-Actioner „Virtuosity“, der es mit „Terminator“ aufnehmen sollte, aber sowohl bei der Kritik als auch am Box Office durchfiel.

    Auch die John-Grisham-Verfilmung „Die Akte“, die Fantasy-RomCom „Rendezvous mit einem Engel“ sowie die im Fahrwasser von „Sieben“ (den Washington ironischerweise abgelehnt hat!) entstandenen Serienkiller-Thriller „Dämon“ und „Der Knochenjäger“ stießen auf durchwachsene Resonanz.

    Trotzdem beschwert sich Washington natürlich auf denkbar hohem Niveau: Vor Scham im Boden versinken muss er angesichts der genannten Filme nicht gerade – zudem fallen auch gefeierte Filme wie „Crimson Tide“ und „Hurricane“ in diese Zeit. Dass er für Letzteren keinen Oscar bekommen hat, wurmt den Schauspieler übrigens bis heute. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Sie ignorieren mich, ich ignoriere sie": Deshalb stimmt Denzel Washington seit 24 Jahren nicht mehr für die Oscars ab
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