Denzel Washington ist zweifacher Oscar-Preisträger („Glory“, „Training Day“), ein so beliebter wie gefeierter Charakterdarsteller und dank Krachern wie „Mann unter Feuer“ oder der „The Equalizer“-Trilogie auch im Actionkino äußerst gefragt.
Doch selbst ein Schwergewicht wie Denzel Washington hat mal klein angefangen. Während er sich heute seine Rollen längst selbst aussuchen kann, schlug er sich Mitte der 80er Jahre noch mit wenig beachteten Nebenrollen in längst vergessenen Filmen wie „Sergeant Waters - Eine Soldatengeschichte“ durch. Seinen bis dahin größten Erfolg hatte er hingegen nicht auf der großen Leinwand, sondern auf dem Fernsehbildschirm: in 116 Episoden der Krankenhaus-Serie „Chefarzt Dr. Westphall“.
Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass Washington in dieser Zeit gleich zwei der besten Kriegsfilme der Kinogeschichte die kalte Schulter zeigte – wobei einer davon sogar auf das Konto einer absoluten Regie-Legende ging: Stanley Kubrick.
Denzel Washington hat "Platoon" und "Full Metal Jacket" abgelehnt
Die Rede ist von den Vietnamkriegs-Meisterwerken „Platoon“ (1986) und „Full Metal Jacket“ (1987), die kurz nacheinander ihren Weg ins Kino fanden. Für uns von FILMSTARTS handelt es sich bei beiden Filmen um nahezu perfekte 5-Sterne-Meisterwerke, und auch am Box Office zahlten sich trotz ähnlicher Thematik sowohl Oliver Stones betonter Realismus als auch Stanley Kubricks stilisierter Wahnsinn aus.
Warum er „Platoon“ abgelehnt hat (in dem er die schließlich von Willem Dafoe übernommene Rolle des Sgt. Elias Grodin hätte spielen können), behielt Washington im Interview mit der GQ für sich.
Allerdings hat er verraten, warum er Stanley Kubrick einen Korb gegeben hat, der dank Meilensteinen wie „2001: Odyssee im Weltraum“, „Uhrwerk Orange“ oder „Shining“ längst den Status eines der größten Filmemacher des Planeten innehatte: Der für seine eigenwillige Arbeitsweise bekannte Regisseur gab grundsätzlich keine Drehbücher an seine potenziellen Darsteller*innen raus – ein Umstand, mit dem Washington nicht zurechtkam.
„Sie sagten: ‚Nun, Kubrick schickt seine Drehbücher nicht raus‘“, so der 69-Jährige. „Ich sagte: ‚Was soll ich dann da machen?‘“ Und so schlug der „Unstoppable“-Star das Angebot aus.
Mit leeren Händen stand Washington trotzdem nicht da: Kurz nach der Veröffentlichung von „Full Metal Jacket“ brachte er das von Richard Attenborough inszenierte Apartheids-Drama „Schrei nach Freiheit“ in die Kinos, das zwar nicht ganz so gewaltige Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen, ihm aber immerhin seine erste Oscar-Nominierung eingebracht hat.
Übrigens hat der Schauspieler auch einen der besten Thriller aller Zeiten abgelehnt, was er bis heute bereut. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Dieser Mega-Star lehnte "Sieben" ab