Der Zahn der Zeit, er nagt, und keiner bleibt davon verschont, keine Superhelden (siehe Wolverine), nicht einmal Serienkiller, so eben auch nicht der Schlitzer von Haddonfield. 2022 ist Michael Myers ein Senior-Serien-Killer von 65 Jahren. Wie er die letzten vier Jahre in der Kanalisation von Haddonfield gelebt/überlebt hat, lassen wir mal weitestgehend außer Acht, weil plausible Erklärungen fehlen. Er ist eben NICHT Pennywise, er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Klar, er ist die ultimative Verkörperung des Bösen, aber der will auch irgendwann einen heißen Kaffee haben.
Bei vielen Usern kommt diese Gebrechlichkeit ihrer Mythos-Serienkiller-Figur gar nicht gut an, ich finde sie abgesehen von oben genannten Plausibilitätsproblemen absolut nachvollziehbar. Was also tun?
Man etabliert eine neue Filmfigur, die gewissermaßen als Trittbrettfahrer, den Schrecken in Haddonfield fortfürhrt. (John Kramer alias Jigsaw lässt grüßen)
Corey (Rohan Campbell) stolpert quasi durch zwei zufällige Unfalltötungen und eine Begegnung mit Michael Myers in der Kanalisation in diese Rolle.
Vom Anfang war ich enttäuscht, mit zunehmender Spieldauer entwickelt aber "Halloween Ends" eine spannende Eigendynamik, in der auch Myers nochmal eine Rolle spielt. Kreative Ideen (u.a. Tötung des Radio-DJs) und eine gewisse Unvorhersehbarkeit, lassen mich mit dem würdigen Ende des ganzen Halloween-Universums gut leben, leider im Unterschied zur vorherrschenden Meinung auf diesem Portal.