Plot:
Wir schreiben das Jahr 2019: Seit Michael das letzte mal messerschwingend durch Haddonfield rannte, ist gut ein Jahr vergangen und wir fragen uns zu Recht: Was ist seitdem aus ihm geworden. Er wird nicht wirklich erwähnt. Stattdessen sind wir im Hause der Eltern eines nervigen Jungen, der mit seinem Babysitter Corey (Rohan Campbell) vor dem Fernseher sitzt und sich "The Thing" von John Carpenter anschaut.
Das Kind steht auf, um in die Küche zu gehen und ist kurz drauf quasi spurlos verschwunden. Corey landet auf der Suche nach ihm auf dem Dachboden des Hauses und stellt dort fest, dass ihm ein Streich gespielt wurde, in dem ihm der Junge in einem Raum eingesperrt hatte. Hier sehen wir zum ersten mal, in welche Richtung der Film geht: Corey wird aggressiv und tritt wütend & laut schimpfend gegen die Tür. Seine Wut steigert sich mit jedem neuen Tritt weiter in Richtung Hass. Corey schafft es letztlich, die Tür zu öffnen, indem er so heftig dagegen tritt, dass diese aus den Angeln gerissen und der kleine Junge durch die Wucht über das Geländer geschleudert wird. Er fällt einige Meter nach unten und stirbt dadurch. Zeitgleich kommen seine Eltern nach Hause und sehen Corey mit dem Messer in der Hand am Geländer stehen....
Nach dieser, doch recht krassen Eröffnungsszene gefolgt vom Intro des Films, springen wir abrupt mal eben drei Jahre weiter ins Jetzt: Laurie (Jamie Lee Curtis) hat mit ihrer Enkelin Allyson (Andy Matichak) ein Haus bezogen und schreibt ein Buch über ihre Erfahrungen mit dem Maskenmann, in dem sie die Ereignisse der vergangenen 44 Jahre aufarbeiten will. Überraschend ist hierbei, dass es Laurie quasi so gut geht, wie schon lange nicht mehr: Sie ist froh, lebt in den Tag hinein - so als hätte die Arbeit an ihrem Buch dafür gesorgt, dass sie die beiden Horrornächte aus 1978 und 2018 komplett gestrichen hat...
Szenenwechsel: Auch Corey sehen wir wieder, der nach den Ereignissen der Halloween-Nacht vom Gericht als unschuldig befunden und somit eigentlich vollkommen rehabilitiert wurde. Sollte man meinen. Denn die Bewohner von Haddonfield sehen in ihm immer noch einen irren Kindermörder und das Urteil des Gerichts als Justizfehler an. Egal, wo er auch auftaucht, wird er beleidigt, ausgegrenzt, geächtet und gemobbt.
Nach einer neuen Auseinandersetzung, in der Corey von ein paar halbstarken Teenies verdroschen und verletzt wird, sich scheinbar alles gefallen lässt, was Kerle, die deutlich jünger sind, als er, mit ihm tun, wird er im Haddonfield Memorial von Allyson versorgt und stellt dabei fest, dass diese von ihrem Chef bedrängt und immer wieder angemacht wird.
Allyson scheint zu spüren, dass beide irgendwie das gleiche Schicksal haben: Niemand mag sie so richtig, worauf sie beginnt, Gefühle aus dem Nichts für ihm zu bekommen. Ja, sie verliebt sich in Corey und weicht ihm nicht mehr von der Seite.
Auf einer Halloween-Party, wo Allyson und Corey später verkleidet auftauchen, gerät letzterer wieder mit den Jungs aneinander, die ihn schon mal in die Klinik verbracht haben. Dies führt dazu, dass Corey von einer Brücke gestoßen wird (so, wie er selbst es vermeintlich mit dem kleinen Jungen zu Beginn des Films getan hat). Die Gang hält ihn für tot und verschwindet wieder.
Als Corey zu sich kommt, entdeckt er einen Zugang zur Kanalisation und begibt sich hinein. Als er den Schacht erkunden will, wird er aus dem Nichts von Michael Myers attackiert, der ihn am Hals packt. Als Michael in Corey Augen etwas zu erkennen scheint, was ihn zur Vermutung bringt, Corey sei wie er, lässt er von ihm ab, sodass er flüchten kann.
Corey schnappt sich Michaels Maske und beginnt, als Boogeyman verkleidet, einen Rache-Amoklauf durch Haddonfield, bei dem er jeden umbringt, der irgendwann mal fies zu ihm war: Die Kiddie-Gang mit dem Auto, der Radio-Moderator, der ihn vermöbelt und verjagt hat, ja, sogar seine Eltern werden getötet, da sie ihn für einen irren Nichtsnutz und Schwerenöter halten. Corey tötet sogar den Arzt & Chef von Allyson und dessen Frau, sowie den Polizisten, der eine Affäre mit Allyson hatte.
Im Hause Strode kommt es demnach zuerst zum Kampf zwischen Corey und Laurie. da dieser nicht möchte, dass sie sich weiter in die Beziehung einmischt. Als Corey merkt, dass es sinnlos ist, er keine reale Chance mehr hat, einfach mit Allyson zu verschwinden & neu anzufangen, rammt er sich selbst das Messer in den Hals.
Michael, der inzwischen einen Obdachlosen getötet und damit zu seiner alten Stärke zurück gefunden hat, verlässt nun die Kanalisation und macht sich erneut auf den Weg in die Stadt. Er macht Laurie ausfindig, die mittlerweile alles dafür tut, um die Beziehung zwischen Corey und Allyson zu stören, um sein Werk zu vollenden.
Im finalen Showdown zwischen Michael und Laurie wird ersterer zunächst von ihr überwältigt und mit Messern und einer Pfanne auf den Küchentisch "genagelt". Laurie weiß, das Michael im Grunde doch nur ein Mensch ist, der aber durch das Böse in ihm am Leben gehalten wird. Auch, als Laurie beginnt, ihn überall aufzuschneiden, hört Michael nicht auf, zu atmen. Er wird von den beiden Frauen auf das Dach des Autos gezurrt und in einem gewaltigen Pulk, an dem scheinbar ganz Haddonfield beteiligt ist, zum Schrottplatz eskortiert, wo er letztendlich in einen Schrottschredder geworfen und somit endgültig vernichtet wird.
Meinung/Fazit:
Ja, die Anfangssequenz in der erneut ein Kind getötet wird, hat mich gehookt. Es war heftig, dies mit anzuschauen und ich dachte mir: Wow, hier traut sich David etwas, was wir so noch nicht hatten.
Den ganzen Sideplot mit Corey fand ich irgendwie nicht gut geschrieben und umgesetzt: Wieso tut man sich sowas an: Weiter in einer Stadt zu bleiben, die einen nur fertig macht? Ich an seiner Stelle hätte Haddonfield schon längst verlassen und irgendwo einen Neuanfang gestartet. Ich persönlich haben diesen Part im Film nicht gebraucht. Stattdessen hätte man mehr auf Michael eingehen sollen, der in diesem Film quasi nur 2-3 Cameos hatte, was ich für dieses Franchise als Todeskuss sehe.
Statt der Geschichte um Corey hätte mich interessiert, wie es Michael am Ende von Teil zwei dieser Trilogie geschafft hat, aus dem von Polizei und Rettungskräften umzingelten Haus zu entkommen, nachdem er Allysons Mutter umgebracht hat. Zudem: Wieso war er jahrelang unbemerkt in der Kanalisation? Das hätte man in der Corona-Zwangspause besser ausarbeiten können. Stattdessen bekommen wir einen Copycat-Killer, der zum einen quasi fast Blutlos tötet und zudem Kills aus dem ersten Film 1:1 kopiert.
Als Fan der DGG-Reihe muss ich hier sagen, es war der schlechteste Film dieser Trilogie. Die Story zieht sich wie Kaugummi und auch der Cast dümpelt gähnend vor sich hin. Man spürte, dass Jamie Lee Curtis keinen Bock mehr auf diese Reihe hat. Ferner waren die Story und die Charaktere hier nicht sonderlich gut geschrieben.
Positiv überrascht war ich von der ersten, echt heftigen, Szene am Anfang, das so zu machen, Hut ab. Teilweise hatte ich Probleme, das anzuschauen. Es gibt 1, 2 gute Kills in der Mitte des Films, erneut: die praktischen Effekte, direkt in Camera & die fast durchgängige Abstinenz von CGI ist hier wieder top.
Ja, es gibt Easter Eggs en masse. Aber das allein ist mir zu wenig. Das Ende hat dann Wort gehalten, was der Titel verspricht. Das tut jeder, der drei doch recht unterschiedlichen Filme von Green und McBride. Doch ja, sie beenden die Nummer definitiv.
Auch der Score ist auch in diesem Film wieder genial: Die gewohnten Klassiker bekommen wir genauso, wie frische Klänge aus dem Hause Carpenter. Gepaart mit dem ikonischen Kürbis, der sowas wie Wiedergeburt symbolisiert.
Letzter Pluspunkt: Die Kameraarbeit. Ich liebe sie. Wie auch schon in den Vorgängern hat man hier viel Wert aufs Handwerk gelegt, was man auch permanent sieht. Die Trilogie als Ganzes ist wundervoll gefilmt.