Eine Dokumentation über das schillernden Leben und das Filmemachen des Regisseurs Roman Polanksi. In privaten Gesprächen mit dem Produzenten Andrew Braunsberg spricht der Oscar-Preisträger über die wichtigen Stationen seines Lebens, angefangen von der Kindheit im Krakauer Ghetto, über den Beginn seiner Filmkarriere, seinem Durchbruch, aber auch die grausame Ermordung seiner schwangeren Frau Sharon Tate durch die Manson Family, seine eigene Verhaftung 1977 sowie sein späteres Schaffen im Exil und das dortige Leben mit seiner zweiten Ehefrau.
Die Dokumentation entstand in Polanskis Haus in der Schweiz, als der Regisseur unter Hausarrest stand, nachdem er auf dem Weg zu einem Filmfestival in Zürich festgenommen wurde. Durch zusätzliches Material wie Ausschnitte seiner Werke, private Fotos und Dokumente, sowie Making Ofs wird ein tieferer Einblick gegeben.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Roman Polanski: A Film Memoir
Von Robert Cherkowski
Wahre Regie-Legenden brauchen keinen Film im Wettbewerb, um im Rahmen eines Festivals zum Gesprächsthema zu werden. Im Notfall reicht auch eine Dokumentation, um Präsenz zu zeigen – was sich in Cannes 2012 gleich zweimal bewahrheitet. Neben dem berühmtesten New Yorker Stadtneurotiker im enorm unterhaltsamen Filmportrait „Woody Allen: A Documentary" steht auch Roman Polanski im Mittelpunkt einer Doku-Hommage. Dabei ist von Anfang an klar, dass Polanskis Lebensgeschichte ungleich härterer Tobak ist als Allens mehr oder weniger beschwingte Biografie. Als notorischer Journalistenfeind, der bei einer dummen Frage – oder zumindest bei dem, was er darunter versteht – auch gerne mal ein Interview abbricht oder wutschnaubend Pressekonferenzen verlässt, überrascht Polanski hier damit, aus freien Stücken Rede und Antwort zu stehen. 93 Minuten darf das Publikum in Laurent Bouzereaus „Roman Polanski