Platz 23
„Gangs of New York“ (2002) „Rache ist das einzige Motiv des Films. Zu wenig für fast drei Stunden, auch eine vermeintliche Liebesgeschichte zwischen Leonardo DiCaprio und Cameron Diaz bringt da keinen zweiten Handlungsstrang zustande. Dafür ist der Jungschauspieler Diaz zu sehr überlegen. Grandiose Bilder, dafür garantiert nicht nur der deutsche Kameramann Michael Ballhaus, eine faszinierende Kulisse und zwei brillante Hauptdarsteller, das alles ist "Gangs of New York", aber all das kommt nicht gegen ein schwaches Drehbuch, das die Charaktere nur anreißt, ihnen aber keine Tiefe verleiht, an.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 21
„Kundun“ (1997) „Die Dalai-Lama-Biografie „Kundun" ist Arthouse-Kino höherer Weihen und das visuelle Juwel in Martin Scorseses reichem Gesamtwerk. Die sinnliche Erfahrung entschädigt für die zuweilen übertriebene Ehrfurcht der Filmemacher vor ihrem Protagonisten.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 17
„Kap der Angst“ (1991) „Zweifellos ist Scorsese mit „Kap der Angst“ ein immer spannender und packender Film gelungen. Robert De Niro spielt (wie fast immer) den hasserfüllten und sadistischen Cady nicht nur überzeugend, sondern ruft beim Zuschauer in dieser Rolle stellenweise mehr Sympathie hervor als der nunmehr verfolgte Bowden. Nick Nolte bleibt allerdings in der Rolle des Anwalts nicht nur punktuell, sondern über weite Strecken schwach und kann seinem „Vorgänger“ Gregory Peck in keiner Weise das Wasser reichen.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 16
„Shutter Island“ (2010) „Martin Scorseses „Shutter Island“ ist kein Meisterwerk. Oft sind die Einzelteile des Thrillers besser als das Ganze, daran ändert auch die herausragende Kameraarbeit von Robert Richardson und das engagierte Auftreten von Leonardo DiCaprio nichts. Ansonsten gibt es von allem etwas zu viel: Die Cops sind ein bisschen zu abgebrüht, die Anstaltsaltvorderen ein wenig zu finster und die Schatten, die das Ungemach wirft, einen Tick zu lang. Doch die Brillanz, mit der Scorsese das alles inszeniert, ist trotz aller Einwände bewundernswert und macht aus „Shutter Island“ einen absolut sehenswerten Film.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 15
„Bringing Out the Dead“ (1999) „In „Bringing Out the Dead“ schreibt Scorsese an unserer Kultur, schreibt einen Satz gegen das Vergessen des Zusammenhangs von Gegensätzen, gegen die Isolierung von Konflikten und Problemen mittels gedanklicher Isolation und praktischer Ausgrenzung von Personen. Robert Richardsons rasante Kamerafahrten durch die Stadt, die wir nur im künstlichen Licht sehen, die fesselnde Nähe seiner Bilder verleihen dieser Intention einen Intensität, die einen an den Film im wahrsten Sinn des Wortes fesselt.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 14
„Zeit der Unschuld“ (1993) „Scorsese gelingt (nicht nur) durch die Erzählerin, mit dieser manchmal bitteren, manchmal bösen Ironie, die aber nicht verletzen soll, was schon verletzt ist, eine bezaubernde und zugleich erschreckende Atmosphäre zu erzeugen. [...] Michael Ballhaus' großartige Bilder und Thelma Schoonmakers Schnitt sorgen dafür, dass wir in diese Atmosphäre im wahrsten Sinn des Wortes eintauchen können. Schuld und Unschuld, Leidenschaft und Gewalt äußern sich hier anders als etwa in „GoodFellas“: Keine rohe Gewalt, aber auch keine unbekleideten Körper, keine Polizei und kein Gericht bestimmen das Leben der New Yorker Gesellschaft.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 13
„Hugo Cabret“ (2011) „Martin Scorsese hat die Historie des Kinos so umfassend in sich aufgesogen wie wohl kein anderer Filmemacher neben ihm. Unter diesen Vorzeichen ist es wohl nicht vermessen zu behauptet, dass „Hugo Cabret" der bisher persönlichste aller Scorsese-Filme ist, schließlich behandelt er genau jene Themen, die dem Regisseur ganz besonders am Herzen liegen – und dieses Herzblut merkt man dem Film auch in jeder Szene an. [...] Wer das Kino liebt, darf diesen Film auf keinen Fall verpassen.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 12
„Departed - Unter Feinden“ (2006) „Martin Scorsese bewegt sich mit „Departed: Unter Feinden“ wieder in dem Genre, das immer noch gewissermaßen den Kern der Marke Scorsese ausmacht: harter Thriller mit gesellschaftlichem Tiefgang. Dass früher alles besser war, insbesondere die Filme von Martin Scorsese, lässt sich selbstverständlich auch weiterhin wohlfeil behaupten. [...] Scorsese hat zusammen mit seinem Dream Team einen beeindruckenden Thriller auf aufregende Weise und in fast jeder Hinsicht überzeugend neu verfilmt. Absolut standesgemäß, also großartig.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 11
„Die Zeit nach Mitternacht“ (1985) „Es heißt, pro Jahrzehnt drehe Martin Scorsese einen Klassiker, etwa „Taxi Driver“ für die 70er, „Raging Bull“ für die 80er und „GoodFellas“ für die 90er. „After Hours“ bewegt sich nicht in derlei Dimensionen. Das muss er aber auch gar nicht, denn das Können des filmbesessenen Italoamerikaners adelt eine nicht bahnbrechende, aber sehr vergnügliche Odyssee durch das nächtliche Manhattan.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 10
„The Wolf of Wall Street“ (2013) „Bei der virtuos-aufgekratzten Satire „The Wolf Of Wall Street“ zeigt sich Scorsese von seiner energiegeladenen Seite, präsentiert uns eine Art Börsen-„GoodFellas“ auf Koks und kommt dabei nahe an die Klasse seines Meisterwerks heran. Das bissige Porträt eines schillernden Finanzjongleurs ist zugleich auch die vorläufige Krönung von Scorseses langjähriger Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio. Und wie der Regisseur dabei die Regeln des klassischen Biopics unterläuft, sich hemmungsloser satirischer Überzeichnung hingibt, aber auch Dramatik und Spannung zu ihrem Recht kommen lässt - das ist ganz großes Kino.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 9
„Hexenkessel“ (1973) „Filmisch gesehen ist „Hexenkessel“ eine großartige Fundgrube für eine Inszenierung vom Feinsten. In jedem Augenblick ist sichtbar, dass einer der talentiertesten Regisseure der Gegenwart am Werk war. [...] „Hexenkessel“ zeigte schon früh, dass von Martin Scorsese noch viel zu erwarten war und hoffentlich noch ist.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 7
„The King of Comedy“ (1983) „Mit ihrem fünften Zusammenwirken haben Scorsese und De Niro ausgezeichnet inszeniertes, überragend gespieltes und relevantes Kino produziert – und das nicht minder, nur weil der spannende, komische und tragische Film im Oeuvre des Duos oft wenig zu gelten scheint.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 6
„Aviator“ (2004) „Handwerklich und optisch ist „Aviator“ schlichtweg ein herausragender Film. Besonders beeindruckend sind die für Scorsese typischen, ewig langen Einstellungen ohne einen einzigen Schnitt gelungen. Starkameramann Robert Richardson ist mit seiner Steady Cam mitten im Geschehen und kämpft sich beispielsweise durch die Jazzclubs der 20er Jahre. Jede einzelne dieser Aufnahmen ist eine logistische Meisterleistung. [...] Trotz minimaler Mängel kann „Aviator“, Scorseses tiefe Verbeugung vor dem Leben des Exzentrikers und Milliardärs Howard Hughes, dank fantastischer Produktionswerte und des stark aufspielenden Hauptdarstellers Leonardo DiCaprio dennoch auf ganzer Linie überzeugen.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 5
„Die letzte Versuchung Christi“ (1988) „Die Inszenierung besticht zudem durch karge und doch wunderbare, ja satte (von Michael Ballhaus fotografierte) Bilder einer natürlichen und kulturellen Landschaft, die nur scheinbar der Gegenwart so fern ist, durch eine Darstellung von Jesus durch Willem Dafoe, die jedem Postkarten-Christus absolut fern ist, und nicht zuletzt durch eine Musik von Peter Gabriel und Shankar, die der Atmosphäre des Gezeigten zusätzliches Gewicht verleiht. „The Last Temptation of Christ“ ist ein wunderbarer, zarter, ja zärtlicher und zugleich schmerzhafter (gelungener) Film, der – abseits jeder Hollywood-Manierismen – berührt und besticht. Ein weiteres Mal bewährte sich die Zusammenarbeit zwischen Scorsese und Paul Schrader, der auch die Drehbücher für „Wie ein wilder Stier“ und „Taxi Driver“ geschrieben hatte.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 4
„Taxi Driver“ (1976) „Einsamkeit – Großstadt – Verzweiflung – Hilflosigkeit – Wut – Gewalt. Diese Begriffe umschreiben nur völlig unzureichend, was Martin Scorsese in seinem Film auf Basis eines exzellenten Drehbuchs von Paul Schrader in die Kinos brachte. [...] Scorseses „Taxi Driver“ ist auch und gerade heute noch immer aktuell.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 3
„GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (1990) „Einen wahren Klassiker des Gangsterfilms – wenn man dieses Genre bei Filmen von Martin Scorsese bemühen will – lieferte der Meister 1990 mit diesem Streifen aus dem Mafia-Milieu, der die wahre Geschichte des Gangsters Henry Hill, seinen Aufstieg und seinen Fall, von den 50er bis in die 80er Jahre zum Gegenstand hat. [...] Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci sind ein Volltreffer-Trio für einen solchen Film. Sie gehen sozusagen ganz und gar in der Mafia-Szene auf, sind glaubwürdig in der Darstellung der entsprechenden Verhaltensmuster und lassen keinen Zweifel über die Charaktere, die sie spielen, aufkommen.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 2
„Wie ein wilder Stier“ (1980) „Einmal mehr erwies sich in „Raging Bull” die Zusammenarbeit zwischen Scorsese und De Niro als äußerst fruchtbar. [...] Roger Ebert vergleicht den Film und die überzeugende Rolle, die De Niro spielt, in seiner Besprechung mit Shakespeares Othello, „an Othello for our times”. Neben De Niro sind es Joe Pesci und Cathy Moriarty, die diese moderne Tragödie zu einem grandiosen Meisterwerk machen.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 1
„Casino“ (1995) „Als Nachzieher zu „GoodFellas“ immer ein wenig unterschätzt, zählt „Casino“ ohne Frage zu Scorseses besten Filmen, formal ist das atemberaubende Mafia-Kaleidoskop wahrscheinlich sogar sein ausgereiftester. Mit allen erdenklichen Finessen versehen, strahlt „Casino“ eine kühle, aber dennoch elektrisierende Eleganz aus, die den Zuschauer wie in einen Strudel saugt und der gnadenlos guten, kompromisslosen Bilderflut aussetzt. Ein Meisterwerk.“ (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)