Antonio Banderas wird als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin im andalusischen Málaga geboren. Als Jugendlicher besucht er dort die Schauspielschule, bevor er mit 21 Jahren in das Ensemble des Spanischen Nationaltheaters aufgenommen wird. 1982 bietet ihm Pedro Almodóvar seine erste Filmrolle an: die eines homosexuellen Ganoven in „Labyrinth der Leidenschaften“. Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine fruchtbare Zusammenarbeit, in deren Verlauf die beiden Männer innerhalb weniger Jahre „Matador“ (1986), „Das Gesetz der Begierde“ (1986), „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ (1988) und „Fessle mich!“ (1989) umsetzen.
Banderas, der dank dieser Auftritte in Spanien zum Star avanciert, erobert in den 1990er dann auch Hollywood. Als typischer Latin Lover spielt er den Liebhaber von Tom Hanks in „Philadelphia“ (1993), tritt neben Brad Pitt und Tom Cruise in „Interview mit einem Vampir - Aus der Chronik der Vampire“ (1994) auf und kämpft 1995 in „Assassins - Die Killer“ gegen Sylvester Stallone. Dank des Regisseurs Robert Rodriguez spielt er für „Desperado“ (1995) erstmals in einer US-Produktion die Hauptrolle. Die zwei bleiben sich treu und kollaborieren u. a. bei den Dreharbeiten zu „Irgendwann in Mexico“ (2003) und der „Spy Kids“-Trilogie (2001 – 2004) weiter.
Neben El Mariachi und dem Agenten Gregorio Cortez wird Antonio Banderas von Filmfans auf der ganzen Welt vor allem mit einer weiteren mythischen Figur in Verbindung gebracht: Zorro. In den Jahren 1998 und 2005 trägt er in „Die Maske des Zorro“ und deren Fortsetzung „Die Legende des Zorro“ (beide unter der Regie von Martin Campbell) die Verkleidung des legendären Rächers. 1996 heiratet er die US-Schauspielerin Melanie Griffith, nachdem er sich ein Jahr zuvor am Set der Komödie „Eine Blondine zuviel - Two Much“ in sie verliebt hat. Das Paar arbeitet 1999 gemeinsam an dem Film „Verrückt in Alabama“, bei dem Banderas Regie führt.
Ein weiterer Welterfolg ist das Musical „Evita“ aus dem Jahr 1996 neben der die Titelrolle verkörpernden Madonna. Ab Ende der 1990er werden die Zeiten jedoch schwieriger und der Spanier erlebt sowohl von Seiten der Kritik als auch am Box Office einige Enttäuschungen mit „Der 13. Krieger“ (1999), „Original Sin“ (2001), „Femme Fatale“ (2002) oder dem Actionfilm „Ballistic“ (2002). Dennoch verpflichten ihn die DreamWorks Studios als Stimme des gestiefelten Katers in den Animationsfilmen „Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück“ (2004), „Shrek der Dritte“ (2007) und „Für immer Shrek“ (2010) sowie im Spin-off „Der gestiefelte Kater“ (2011) und seinem Sequel (2022). 2003 hat er zudem einen kleinen Auftritt in Julie Taymors „Frida“, bei dem seine gute Freundin Salma Hayek als Produzentin und Titelstar agiert.
Trotz des erfolgreichen Abstechers in die Welt der Animation hat der Schauspieler Schwierigkeiten, wieder prestigeträchtige Rollen zu ergattern und dreht eine Reihe von eher schwachen Titeln. So spielt er mit Emma Thompson in „Verschleppt“ (2002), mit Jennifer Lopez in „Bordertown“ (2006), mit Meg Ryan in „Kunsträuber küsst man nicht“ (2008) und an der Seite von Liam Neeson in „Der Andere“ (2008) – allesamt von der Kritik schwer gescholten. Nach dieser Durststrecke findet Banderas trotzdem gleich zu mehreren großen Regisseuren zurück: Er übernimmt einen der rätselhaften Parts in Woody Allens „Ich sehe den Mann Deiner Träume“ und trifft Pedro Almodóvar für „Die Haut, in der ich wohne“ wieder. In dem intensiven Drama tritt er als Chirurg auf, der von seinen Experimenten mit menschlicher Haut besessen ist. In der Zwischenzeit ist er zudem in Nebenrollen unter der Regie von Steven Soderbergh („Haywire“) und Jean-Jacques Annaud („Black Gold“) sehen.
In den Folgejahren gleicht Banderas‘ Karriere dann einer Genre-Achterbahn. So spielt er in Robert Rodriguez' Indie-Actioner „Machete 2: Machete Kills“, in Almodovars lockerleichter Komödie „Fliegende Liebende“, neben Stallone und Arnold Schwarzenegger in dem brachialem Blockbuster „The Expendables 3“ und in Terrence Malicks experimentellem Arthouse-Drama „Knight Of Cups“. Nach einem kurzen Comeback als Animationssynchronsprecher in „SpongeBob Schwammkopf 3D“ spielt er in den Indie-Actionern „Security“, „Black Butterfly“ sowie „Pfad der Rache“ mit und verkörpert in der Miniserie „Genius“ keinen Geringeren als Pablo Picasso. Für Pedro Almodovar dreht er dessen persönlichsten Film, „Leid und Herrlichkeit“, in dem er einen leidenden Filmemacher spielt, der sich dem Heroin hingibt.
Offenbar wieder fest im Blockbuster-Genre etabliert – wenn auch oft als Bösewicht – liefert er furiose Performances in „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“, „Killer's Bodyguard 2“, „Uncharted“ und „Indiana Jones 5“ ab.