Adam Driver ist der Sohn eines aus Arkansas stammenden Pfarrers. Infolge der Anschläge vom 11. September 2001 schreibt sich der junge Mann beim US Marine Corps ein und kämpft im Irak. Nach seiner Rückkehr beginnt er eine Theaterausbildung. Schon bald bekommt er mehrere kleine Rollen in Serien, bevor er Charaktere in zwei Kino-Biopics spielt, die von Clint Eastwood beziehungsweise Steven Spielberg inszeniert werden: „J. Edgar“ (2012) und „Lincoln“ (2013).
Einem breiten Publikum wird Adam Driver bekannt, als er den Adam in der TV-Serie „Girls“ übernimmt. Für seine Arbeit erhält er den Emmy Award als bester Schauspieler in einer komödiantischen Nebenrolle. Sein Engagement bei der HBO-Show hält ihn jedoch nicht davon ab, seine Karriere auf der Leinwand fortzusetzen. So ist er in mehreren von der Kritik gelobten Filmen zu sehen, darunter „Inside Llewyn Davis“ (2013) und „Frances Ha“ (2013) von Noah Baumbach. Später soll er mit dem New Yorker Filmemacher noch in „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (2014) und „The Meyerowitz Stories“ (2017) zusammenarbeiten.
Einen weiteren Aufschwung erlebt Drivers Karriere 2015: Er ist in „Hungry Hearts“ des Italieners Saverio Costanzo zu sehen. Zusammen mit Alba Rohrwacher bildet er hier ein Paar, dessen Alltag durch die Ankunft ihres Kindes durcheinandergebracht wird. Beide Darsteller erhalten in Venedig den Volpi-Award für die jeweils beste männliche beziehungsweise weibliche Hauptrolle. Aber natürlich ist es „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“, der ihn endgültig ins Rampenlicht bringt. Driver hatte hier die schwere Aufgabe zu bewältigen, Darth Vaders Nachfolge anzutreten und den neuen Bösewicht der Saga, Kylo Ren, zu verkörpern – eine ikonische Rolle, die er zudem in „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ und „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ erneut aufnimmt.
Trotz seines enormen Erfolges tritt Driver weiterhin in „Girls“ auf und übt sich in schauspielerischer Vielseitigkeit. So dreht er 2016 unter der Regie von Jeff Nichols den Science-Fiction-Film „Midnight Special“, während er für Jim Jarmusch die Titelrolle in dessen „Paterson“ verkörpert – ein Film, der im offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes läuft. 2017 steht er als Priester in Martin Scorseses „Silence“ vor der Kamera. Außerdem gibt er den Bruder von Channing Tatums Figur in Steven Soderberghs Heist-Movie „Logan Lucky“. 2018 besetzt ihn Spike Lee für einen der beiden Hauptparts in „BlacKkKlansman“: Hier wird die wahre Geschichte eines afroamerikanischen Polizisten erzählt, der versucht, den Ku Klux Klan zu zerschlagen. Im Jahr darauf arbeitet Driver mit Jim Jarmusch in „The Dead Don‘t Die“. In Noah Baumbachs „Marriage Story“ bildet er zudem mit Scarlett Johansson ein Paar, das einen erbitterten Scheidungskrieg führt.
Der Schauspieler, der gern mit außergewöhnlichen und brillanten Regisseuren zusammenarbeitet, spielt 2021 eine der beiden Hauptfiguren in Leos Carax‘ Musical „Annette“. Im selben Jahr ist der in San Diego geborene Performer noch in zwei weiteren großen Spielfilmen zu sehen: Ridley Scotts „The Last Duel“, eine Mittelalter-Story, in der er gegen Matt Damon antritt, und „House Of Gucci“ (ebenfalls von Scott), der auf der wahren Geschichte des Familienimperiums hinter der berühmten italienischen Luxus-Modemarke basiert. Driver gibt Maurizio Gucci, der im Auftrag seiner Ex-Frau ermordet wird.