Der im Filmmekka Los Angeles geborene Joseph Gordon-Levitt war von Kindesbeinen an fest in der Schauspielbranche verankert. Immer zwischen Serien und Filmrollen hin und her pendelnd, entwickelte er sich schnell zu einem echten Allroundtalent. Da er aber vor allem in kleinen Independent-Filmen mitwirkte, wurde er von Filmpresse und Publikum einige Jahre lang kaum wahrgenommen. Dies änderte sich aber spätestens mit seinem Auftritt in Christopher Nolans Blockbuster „Inception“ grundlegend.
Ein Alien in Menschengestalt
Joseph Gordon–Levitt – Sohn eines Nachrichtenregisseurs und Enkel des Regisseurs Michael Gordon, der ua. „Bettgeflüster“ mit Doris Day und Rock Hudson inszenierte – sammelte bereits mit sechs Jahren erste Schauspielerfahrungen in amerikanischen Fernsehfilmen. Anerkennung erntete er vor allem mit der Rolle des jungen Norman in Robert Redfords Filmklassiker „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, für den er den begehrten „Young Artist Award“ gewann. Nach vielen kleinen Filmen und Fernsehauftritten übernahm er dann im Jahre 1996 seine erste wirklich große und wegweisende Rolle in der US-Sitcom „Hinterm Mond gleich links“, für die er fünf Jahre lang einen Außerirdischen in Menschengestalt mimte. Der Bekanntheitsgrad des jungen Darstellers stieg bemerkenswert an und wuchs Levitt über den Kopf. Er schrieb sich im Folgenden an der Columbia Universität ein, konzentrierte sich auf sein Studium und übernahm nur noch sporadisch kleinere Rollen.
Rückkehr zur Schauspielerei
Nach seiner Zeit an der Universität kehrte Joseph Gordon-Levitt hauptberuflich zur Schauspielerei zurück – und zwar mit dem Vorsatz, nur noch in guten Filmen mitzuspielen. Aufmerksamkeit erregte er alsbald im modernen Film-Noir „Brick“ von 2006, auf den dann die Independent-Filme „Shadowboxer“ und „Havoc“ folgten. Die nächste Hauptrolle übernahm er im von Scott Frank geschriebenen und inszenierten Thriller „Die Regeln der Gewalt“, der im einmal mehr lautes Kritikerlob einbrachte. Langsam arbeitete sich Gordon-Levitt die Karriereleiter hoch, blieb den kleineren Produktionen aber zunächst treu – bis er schließlich seinen ersten Blockbuster-Auftritt in „G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra“ von 2009 übernahm. Seinen bis dato größten künstlerischen Erfolg hatte er aber bereits zuvor mit einem Indie-Film gefeiert, der sich zu einem echten Kassenschlager entwickelte: In der Tragikomödie „(500) Days Of Summer“, dem Debüt des „Spider-Man“-Rebooters Marc Webb, glänzte er als herzensguter Durchschnittstyp, der sich in die bezaubernde von Zooey Deschanel dargestellte Summer verliebt. Zum großen Durchbruch verhalf ihm schließlich Hollywood-Darling Christopher Nolan mit seinem Sci-Fi-Actionthriller „Inception“. Nolan war dabei so begeistert von Gordon-Levitt, dass er ihn gleich für sein nächstes Megaprojekt “The Dark Knight Rises” besetzte.
Goldene Zukunft
Dem Indie-Kino bleibt Joseph Gordon-Levitt aber trotz Nolan-Weihen weiterhin treu – 2011 überzeugte er die US-Kritik im taktvoll erzählten Krebsdrama „50/50 - Freunde fürs (Über)leben“, das im März 2012 endlich auch in Deutschland anläuft. Für seine Zukunft hat der charismatische Durchstarter dabei längst vorgesorgt: Wer unter der Regie von Altmeister Steven Spielberg einen Auftritt neben Schauspiel-Titan Daniel Day-Lewis („There Will Be Blood“) absolvieren darf, der hat es in Hollywood eindeutig an die Spitze geschafft. Das mit Spannung erwartete Biopic „Lincoln“ startet Ende 2012 in den USA und wird vermutlich im Frühjahr 2013 in Deutschland laufen.