Caleb Casey Mc Guire Affleck-Boldt ist der jüngere Bruder von Hollywood-Beau Ben Affleck. Entsprechend schwer fiel es ihm, aus dem großen Schatten seines Bruders herauszutreten. Nach Jahren in der zweiten Reihe und wiederholtem Engagement in Filmen, die zwar von Kritikern gelobt wurden, kommerziell aber größtenteils durchfielen, gelang ihm 2007 der Durchbruch als namhafter Schauspieler. Bereits drei Jahre später folgte mit „I'm still here: becoming legendary“ sein Regiedebüt.
Boston, Washington und New York
Geboren wurde Casey Affleck am 12. August 1975 als zweiter Sohn von Christine Anne und Timothy Byers Affleck in Falmouth, Massachusetts. Anschließend wuchs er zusammen mit seinem großen Bruder Ben in einem Problemviertel in Boston auf. Seine Mutter war als Lehrerin indes ständig unterwegs, während sein Vater die Familie bereits früh verlassen hatte, sodass die beiden Brüder die meiste Zeit auf sich alleine gestellt waren. Bereits als Zehnjähriger zeigte Affleck gesteigertes Interesse am Schauspiel und ergatterte während seiner Schulzeit bereits Rollen in diversen TV-Produktionen. Alleine auf die darstellende Kunst wollte er sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht verlassen und so studierte er nach seinem High-School-Abschluss an der George Washington-Universität in Washington D.C und dann später an der New Yorker Columbia Universität Physik, Astronomie und westliche Philosophie.
Im Schatten des großen Bruders
Seinen ersten Auftritt in einem Kinofilm hatte Casey Affleck 1995 in Gus Van Sants Drama „To Die For“, in dem er neben Nicole Kidman, Matt Dillon und Joaquin Phoenix einen soziopathischen Teenager spielte. Während sein Bruder Ben für das Drehbuch zu „Good Will Hunting“ 1998 einen Oscar erhielt, blieb Casey jedoch im Hintergrund. Obwohl er in den folgenden Jahren in verschiedensten Rollen überzeugte - etwa in Soderberghs Heist-Film „Ocean's Eleven“ an der Seite von Brad Pitt und George Clooney, oder in Gus Van Sants Abenteuer-Drama „Gerry“, in dem er nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch am Drehbuch beteiligt war - blieb der große Ruhm erst einmal aus. In den Jahren darauf drehte Affleck dann auch nur einige wenige Filme, darunter die Sequels „Ocean's Twelve“, „Ocean's Thirteen (Ocean's Thirteen)“ sowie die Tragikomödie „Der letzte Kuss (The Last Kiss)Der letzte Kuss“.
Der Sprung ins Rampenlicht
2007 sollte Affleck dann endlich seine Lorbeeren ernten: Großes Aufsehen erregte er in der Rolle des Robert Ford in Andrew Dominiks Western-Drama „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“. Sein nuanciertes Spiel brachte ihm sowohl Oscar- als auch Golden Globe-Nominierungen als bester Nebendarsteller ein. Noch im selben Jahr folgte dann seine erste Hauptrolle in einer großen Hollywood-Produktion: Im Regie-Debüt seines Bruders „Gone Baby gone - Kein Kinderspiel“ überzeugte Affleck zwischen Macho-Attitüde und Verletzlichkeit.
Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur
Anschließend wurde es erst einmal wieder still um Affleck. Erst 2010 war er in Michael Winterbottoms kontrovers diskutiertm Thriller „The Killer inside me“ wieder auf der Leinwand zu sehen - dieses Mal als schonungsloser Serienmörder. Im selben Jahr legte er schließlich sein Regiedebüt, die Mockumentary „I'm Still Here“, vor. Darin begleitete er den Werdegang seines guten Freundes Joaquin Phoenix vom populären Schauspieler zum Rapper. Wenig Geschick bei der Rollenwahl bewies Affleck hingegen 2011: Brett Ratners Heist-Komödie "Aushilfsgangster", in der er neben Ben Stiller und Eddie Murphy als überforderter Vater mit den Nerven kämpft, fiel bei den Kritikern durch und floppte auch an den Kinokassen. Derzeit arbeitet Affleck an seiner ersten Sprechrolle im Stop-Motion-Horror "ParaNorman", der am 23. August 2012 in die Kinos kommen wird.
Der überzeugte Veganer und Tierschutz-Aktivist ist seit fünf Jahren mit der Schwester von Joaquin Phoenix verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne.