Es sprechen viele Gründe dafür, sich „Free Guy“ anzuschauen. Neben der namhaften Besetzung um Ryan Reynolds, Jodie Comer, Taika Waititi und Joe Keery, bereitet der Fantasy-Blockbuster auch allen Zockern und Zockerinnen eine große Freude, wenn diese sich hier auf die quietschbunte Suche nach Referenzen und Easter Eggs begeben dürfen. Doch auch Filmfreunde kommen auf ihre Kosten – und das nicht nur weil „Free Guy“ ganz für sich selbst bereits großen Spaß bereitet (in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es dafür 4 von 5 Sternen).
Das neue Werk von „Nachts im Museum“-Regisseur Shawn Levy bedient sich nämlich auch bei zwei großartigen Filmen, die man unbedingt gesehen haben sollte: „Die Truman Show“ und „The LEGO Movie“.
Ryan Reynolds und das Bauklötzchen-Imperium
Der Vergleich mit „The LEGO Movie“ drängt sich so deutlich auf, dass man sich selbst gar nicht mal als Cineast bezeichnen muss, um die dramaturgische Ähnlichkeit zwischen den beiden Filmen zu erkennen. Im Animations-Hit von Phil Lord und Chris Miller ist es die Bauarbeiter-Minifigur Emmet (im Original von Chris Pratt gesprochen), die durch die Begegnung mit der weiblichen Wyldstyle (Elizabeth Banks) Teil einer LEGO-Widerstandsbewegung wird.
Nahezu deckungsgleich verläuft auch die Geschichte in „Free Guy“, in dem Ryan Reynolds einen NPC (einen nicht spielbaren Charakter) namens Guy im Online-Game „Free City“ verkörpert. Nachdem ihm Molotov Girl über den Weg läuft, hinter der die Spielerin Milly (Jodie Comer) steckt, wird Guy bewusst, dass er nicht real ist. Daraufhin wächst er zur Galionsfigur einer Revolution heran, die weit über die Grenzen des Open-World-Spiels hinausgeht.
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Wie „Free Guy“ konnte sich „The LEGO Movie“ in unserer Kritik starke 4 von 5 Sternen sichern und ist damit natürlich auch eine absolute Empfehlung. In unserem Fazit heißt es entsprechend: „Sowohl mit dem Look als auch mit der Haltung, die ihn prägt, setzt der Film der von LEGO-Steinen befeuerten Kreativität ein würdiges Denkmal. [...] Völlig abgefahren und super unterhaltsam!“
Der Traum vom Ausbruch: Das verbindet "Free Guy" und "Die Truman Show"
Nachdem sich Guy im Klaren darüber ist, dass er kein echter Mensch ist, wird das Meer, welches an „Free City“ grenzt, zum Symbol seiner Flucht. Er muss das Wasser nicht nur überqueren, um sich zu retten, sondern auch, um die Revolution zu einem guten Ende für all seine NPC-Freunde zu bringen. Aber... Moment mal? Das Meer als Symbol des Ausbruchs aus einer Scheinwelt? Das kennt man doch in dieser Form auch aus einem anderen Film!
In „Die Truman Show“ von Peter Weir ist die von Jim Carrey gespielte Titelfigur Protagonist einer Fernsehserie, die sich zum Ziel gesetzt, das Leben eines Menschen von Geburt an zu dokumentieren und per Liveübertragung auszustrahlen – ohne dass diese Person davon weiß. Auch Truman Burbank entdeckt nach und nach, dass das Leben, das er gelebt hat, eine Lüge gewesen ist, was ihn bereits mit der Hauptfigur in „Free Guy“ verbindet.
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Allerdings spielt auch das Meer eine große Rolle in „Die Truman Show“ – und zwar auf exakt die gleiche Art wie in „Free Guy“! Auch im 1990er-Jahre-Klassiker muss Truman das Wasser überqueren, um endlich frei zu sein. Mag es sich hier auch um ein Einzelschicksal handeln, so ist dieser Aufbruch ins Leben ebenfalls eine Revolution. Und zwar nicht nur für Truman, sondern für die gesamte Fernsehlandschaft und deren Konsument*innen: Millionen von Menschen feuern Truman – genau wie Guy – vor den Bildschirmen an, um sein Ziel zu erreichen.
In der FILMSTARTS-Kritik gab es für „Die Truman Show“ sogar die Höchstwertung: 5 von 5 Sternen! Damit zählt der Film für uns zu den besten aller Zeiten und ist Pflicht, wie mit den abschließenden Worten der Kritik noch einmal verdeutlicht wird: „Die komödiantischen Elemente sorgen für eine unbeschwerte Leichtigkeit, die die tragische und dramatische Tiefe der Geschichte auffängt. Alles bleibt im perfekten Gleichgewicht. [...] Großartig – ein moderner Klassiker.“
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