Für unsere Initiative „Deutsches Kino ist (doch) geil!“ wählen wir jeden Monat einen deutschen Film, der uns ganz besonders gut gefallen, inspiriert oder fasziniert hat, um den Kinostart – unabhängig von seiner Größe – redaktionell wie einen Blockbuster zu begleiten. In diesem Monat ist die Wahl auf „Das Licht“ (Kinostart: 20. März) gefallen. In seinem ersten Kinofilm seit „Hologramm für den König“ mit Tom Hanks macht „Lola rennt“-Mastermind definitiv keine halben Sachen – sondern geht in jeglicher Hinsicht in die Vollen:
Die Arbeit am Serien-Megahit „Babylon Berlin“ hat ihn viele Jahre lang eingespannt – und selbst den Kinostart seines neuen Films wird Tom Tykwer verpassen, weil er zurück ans Set der fünften Staffel muss. Aber Tykwer ist eben auch ein Kinoverrückter, dessen Filme einfach auf die größtmögliche Leinwand gehören – man denke nur an solch gigantomanischen Projekte wie „Das Parfum“ oder „Cloud Atlas“. „Das Licht“ erzählt im Vergleich dazu zwar eine fast schon kleine Geschichte vom Auseinanderbrechen einer Berliner Familie, aber das mit einer filmischen Wucht, die ihresgleichen sucht – Musical-Einlagen, VR-Abstecher und Superman-artige Flüge über die Spree inklusive.
Und so lautet das Fazit unserer ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu „Das Licht“ dann auch: „In den neun (!) Jahren seit seinem letzten Kinofilm hat sich bei Tom Tykwer offensichtlich etwas angestaut, das nun in ‚Das Licht‘ mit ganzer geballter Kraft auf die Leinwand drängt. Das Ergebnis ist derart kühn, draufgängerisch und thematisch wie cineastisch allumfassend, dass man sich hinterher ganz wunderbar darüber streiten kann, ob wirklich jeder Einfall zu 100 Prozent aufgeht – aber gerade deshalb ist ‚Das Licht‘ ja so aufregendes, anregendes, pures Kino!“
Darum geht's in "Das Licht"
Die Eheleute Engels haben sich der Rettung der Welt verschrieben: Tim (Lars Eidinger) ist daher konsequent mit dem Fahrrad unterwegs und arbeitet in einer angesagten Berliner Agentur, die großen Unternehmen ein nachhaltiges Image verleiht. Milena (Nicolette Krebitz) hingegen engagiert sich in Kenia für Förderprojekte, die traumatisierten Jugendlichen durch Theaterspielen helfen sollen. Doch während sie versuchen, Gutes zu tun, gerät ihr eigenes Familienleben zunehmend aus den Fugen: Sohn Jon (Julius Gause), ein leidenschaftlicher E-Sportler, verliert sich immer mehr in der virtuellen Realität seines Lieblingsspiels, während seine Zwillingsschwester Frieda (Elke Biesendorfer), eine Aktivistin, ihre Nächte durch wilde Partys in Techno-Clubs ersetzt.
Dio (Elyas Eldridge), Milenas Sohn aus einer Affäre mit einem kenianischen Ingenieur, wird derweil ständig hin- und hergeschoben, ohne einen festen Platz, den er wirklich sein Zuhause nennen kann. Als dann die Haushälterin der Familie an einem Herzinfarkt stirbt und zunächst unbemerkt in der Küche liegen bleibt, kommt es zu einer unerwarteten Wendung: Die geflüchtete Syrerin Farrah (Tala Al-Deen) übernimmt die freie Stelle – und beginnt, die tiefen Risse in der Familie langsam offenzulegen. Dabei setzt sie unter anderem auf ein mysteriöses blinkendes Licht, dessen besondere Wirkung die Engels bald am eigenen Leib erfahren…
Tom Tykwer zu Gast bei uns im Podcast
Regisseur und Drehbuchautor Tom Tykwer hat uns zum Start von „Wunderschöner“ in unserem Podcast-Studio in Berlin besucht, wo FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis und Moviepilot-YouTube-Moderator Hardy Zaubitzer mit ihm ein extrem offenes Gespräch über seine Karriere, aufwändige Filmtechniken und die aufwändige Beschaffung der Nutzungsrechte für den Queen-Klassiker „Bohemian Rhapsody“ gesprochen haben.

Wir können euch nur empfehlen, unbedingt in die neueste Folge von Leinwandliebe hineinzuhören, wenn ihr euch fürs Filmemachen interessiert. Tom Tykwer ist schließlich auch ein waschechter Kinomensch, der bei uns im Podcast einige seiner Regie-Geheimnisse für die schwierigsten Szenen aus „Das Licht“ erstmals öffentlich enthüllt. Zudem verrät er uns offen, wie teuer der Film war – schließlich ist hier nicht nur die Laufzeit von 162 Minuten episch, auch sonst ist „Das Licht“ in jeglicher Hinsicht und im besten Sinne überschwänglich: