Bei „Tenet“ machte es jüngst wieder die Runde: Leute beschwerten sich im Netz, dass sie – gerade in der englischen Originalfassung – viele Dialoge einfach nicht verstehen, weil sie im so lauten übrigen Sound untergehen (und Figuren auch noch in einigen Szenen Masken tragen, welche die Dialoge zusätzlich unverständlicher machten).
Das erinnert an alte Beschwerden: Christopher-Nolan-Kenner erinnern sich sicher noch an die Aufregung nach einem vorab veröffentlichen Prolog zu „The Dark Knight Rises“ mit einem schwer verständlichen Bane (Tom Hardy) oder an ähnliche Diskussionen bei „Interstellar“, wo vor allem die Musik immer wieder den Rest übertönt.
Die Diskussion begleitet den gefeierten Filmemacher seit Jahren, wiederholt hat er sich verteidigt. In dem kürzlich erschienenen Buch „The Nolan Variations: The Movies, Mysteries, And Marvels Of Christopher Nolan“ nimmt er nun so ausführlich zur Debatte Stellung wie noch nie zuvor – und enthüllt dabei, dass nicht nur das gewöhnliche Kinopublikum, sondern auch die Branche Probleme mit seinem Ansatz hat.
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„Ich habe sogar wirklich Anrufe von anderen Filmemacher*innen bekommen, die sagten: ‚Ich habe gerade deinen Film gesehen und die Dialoge sind unverständlich‘“, erklärt Nolan laut IndieWire in dem Buch von Autor Tom Shone zum Bespiel über die Veröffentlichung von „Interstellar“. Insgesamt habe es gerade bei diesem Film „sehr viele Beschwerden“ gegeben.
Nolan will sich treu bleiben!
Christopher Nolan scheint aber gar nicht daran zu denken, sich zu ändern. In dem Buch wundere er sich laut IndieWire viel mehr darüber, wie „konservativ Menschen sind, wenn es um den Sound geht“. Man könne einen Film drehen, der völlig gewöhnlich aussehe, man könne auf dem iPhone drehen und niemand beschwere sich. „Aber sobald du den Sound auf bestimmte Weise mischst [...], laufen die Menschen Sturm.“
Die besten Soundbars 2022 von Sony, Yamaha, Teufel etc.– schon ab 157 EuroStatt Änderungen zu versprechen, verteidigt er erneut seinen Ansatz – und führt hier als Beispiel ebenfalls „Interstellar“ an: Mit seinem Sound gehe ein „wunderbares Gefühl von Körperlichkeit einher“, das man bei diesem Film weitergetrieben habe als jemals jemand zuvor. Auch bei „Tenet“ dürften viele Kinogänger den Sound förmlich gespürt haben, der sicher nicht nur dem Autor dieser Zeilen buchstäblich durch den Magen ging.
Nolan-Fans also weiter am Lautstärke-Regler
Für Nolan ist es eindeutig wichtiger, eine überwältigende Soundkulisse zu erschaffen, als jede einzelne Dialogzeile verständlich zu machen. Da dürfen dann auch mal bombastische Soundeffekte einzelne Worte verschlucken, da dürfen dann in „Tenet“ die Wellen so laut brausen, dass sie Sätze übertönen. Und vor allem gehört dazu, dass Musik und Effekte viel lauter gedreht werden als Dialoge.
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Wenn man sich so in Diskussionsforen wie Reddit oder in Sozialen Netzwerken umschaut, wollen viele Nolan-Fans das aber nicht akzeptieren – und berichten so ausgiebig davon, dass sie zumindest im Heimkino Abhilfe schaffen – mit der Lautstärkeregelung.
Einige Fans erzählen immer wieder „stolz“, dass sie bei einem Nolan-Film die komplette Laufzeit über die Lautstärke regulieren, leiser drehen, sobald Musik und Action dominiert, lauter, sobald gesprochen wird. Damit wird man zwar nicht der beschriebenen Überlagerung Herr, aber zumindest dem Lautstärkenwechsel. Wir fragen uns da allerdings nur: Wer kann einen Film genießen, wenn er die ganze Zeit seine Fernbedienung malträtiert?
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