Chris Sanders‘ „Ruf der Wildnis“ ist eine familienfreundliche Adaption des gleichnamigen Abenteuerromans von Jack London, die FSK hat den Film ab 6 Jahren freigegeben. Und tatsächlich erinnert Hund Buck in einigen Momenten auch an Tiere in klassischen Disney-Filmen, fast wirkt es so, als könne er jeden Moment anfangen zu sprechen oder gar zu singen. Und dieser Eindruck kommt nicht von ungefähr: Buck ist ein CGI-Hund, also computeranimiert.
Terry Notary spielt Buck
Wer sich jetzt fragt, ob Harrison Ford als bärbeißiger Abenteurer John Thornton beim Dreh dann die ganze Zeit nur mit Luft geredet und interagiert hat und der Hund erst später ins Bild eingefügt wurde: Nein, so war das wiederum auch nicht. Es war schon jemand am Set da, mit dem Harrison spielen konnte, es war aber ein Mensch statt eines Hundes.
Motion-Capture-Experte Terry Notary („Planet der Affen“, „Avengers: Infinity War“) spielte das Tier – und wie lustig es aussieht, wenn Harrison Ford mit einem Menschen im gepunkteten Latexanzug interagiert, könnt ihr euch in folgendem Tweet ansehen:
Gepostet hat den Ausschnitt aus der US-Sendung „CBS Sunday Morning“ Twitter-Nutzer Thomas Pluck. Wir haben für euch auch das gesamte Interview mit Harrison Ford in der Sendung aufgetan, hier könnte ihr es euch komplett anschauen, die Stelle mit dem Motion-Capture-Darsteller ist ab Minute 2:42 zu sehen:
Was ist "Motion Capture"?
Beim Motion-Capture-Verfahren werden die Bewegung eines Menschen oder eines Tieres mit dem Computer aufgenommen und später auf diese eine im Computer geschaffene Kreatur gelegt – die sich dann so bewegt wie das lebendige Vorbild. Menschen steigen für diese Aufnahmen in hautenge Ganzkörperanzüge, auf denen Markierungen angebracht sind, die dann von spezielles Kamera in ein Bewegungsmuster übertragen werden. Auch die Mimik eines Menschen kann man mit diesem Verfahren auf ein im Computer geschaffenes Wesen übertragen – das nennt sich dann Performance Capture.
Der berühmteste Vertreter der Motion-Capture-Schauspielerei dürfte wohl Andy Serkis sein, der diese Technik in der „Der Herr der Ringe“-Trilogie einem breiteren Publikum bekannt machte. Seine Gollum-Darstellung gilt bis heute als wegweisend, es folgte eine nicht minder beeindruckende Leistung als Affe Caesar in der neuen „Planet der Affen“-Trilogie.
Gibt es Buck aus "Ruf der Wildnis" also gar nicht in echt?
Gespielt wird Buck in „Ruf der Wildnis“ zwar nicht von einem echten Tier, doch wie er aussieht, das wurde schon einem real existierenden Hund nachempfunden. Als Vorbild für das Design von Buck diente Buckley, der Hund von Regisseur Chris Sanders Ehefrau, Jessica Steele-Sanders. Buckley wurde digital gescannt und daraus wurde der Computer-Buck erschaffen.
Das Spannende: Wie der Zufall es will, ist Buckley ein Mischling genau der gleichen Rassen wie Buck im Roman von Jack London. Seine Eltern waren ein Bernhardiner und ein Schottischer Schäferhund.
„Ruf der Wildnis“ läuft seit dem 20. Februar 2020 im Kino.
"Ruf der Wildnis" im FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe
Wenn ihr mehr über „Ruf der Wildnis“, die Unterschiede zum Buch und CGI-Hund Buck erfahren wollt, dann hört doch in unseren Podcast Leinwandliebe rein. Einmal die Woche besprechen wir darin einen großen Kino-Neustart und ein Thema aus der Welt des Films. In der aktuellen Folge geht es neben „Ruf der Wildnis“ auch noch um dessen menschlichen Hauptdarsteller Harrison Ford und wie es mit seiner „Indiana Jones“-Reihe weitergeht.
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