Die ursprüngliche Nachricht vom 16. Oktober 2019 wurde am 23. Oktober 2019 um ein ergänztes Update erweitert. Dieses befindet sich an passender Stelle in der Nachricht!
Wie Walt Disney bekannt gab, ist Kevin Feige nun Chief Creative Officer von Marvel. Das ist nicht nur ein wohlklingender Titel, sondern bringt vor allem viel Macht mit sich:
Kevin Feige trägt nun die Verantwortung für Geschichten und Inhalte von Marvel in allen Bewegtbildmedien!
Es ist bereits die zweite aufsehenerregende Beförderung für Feige innerhalb weniger Jahre. 2015 wurde seine Kino-Abteilung der Kontrolle von Marvel-Boss Ike Perlmutter entzogen und direkt Disney unterstellt, was dazu führte, dass Feige seitdem autonom entscheiden kann, was im sogenannten MCU passiert. Vorher mischten sich noch Perlmutter und dessen Beraterstab ein. Und auch die neue Beförderung bringt Feige mehr Macht.
Das ändert sich nun
Bislang hatte Feige eigentlich nur die Marvel-Kinofilme unter seiner Kontrolle. Um die Serien kümmert sich Jeph Loeb. Eine kleine Ausnahme davon erfolgte kürzlich: Die für Streamingdienst Disney+ produzierten Serien (zum Beispiel über Winter Soldier und Falcon oder Loki) verantwortet Feige mit seinem Team trotzdem. Da es abgeschlossene Mini-Serien sind, wurden sie quasi wie besonders lange und umfangreiche Filme behandelt.
Doch solche Kartenspielertricks braucht es nun nicht mehr. Denn nun hat Feige die Macht über alle TV- und Streaming-Projekte. Selbst die Animationsserien für Kinder unterstehen seiner Leitung. Die an anderer Stelle von uns bereits ausführlich erläuterte, interne Konkurrenzsituation bei Marvel, die ein großes Universum aus einem Guss verhinderte, ist nun beendet worden.
Bevor Feige neue Projekte in Angriff nimmt, gehen wir davon aus, dass er erst einmal alle aktuell angekündigten Projekte auf den Prüfstand stellt. So sollte zum Beispiel für Hulu ein neues Serienuniversum namens „The Offenders“ entstehen – unter anderem mit einer animierten „Howard The Duck“-Serie von Kevin Smith. Es bleibt abzuwarten, ob Feige damit voranschreiten will.
Update vom 23. Oktober 2019:
Jeph Loeb, der bisherige Chef von Marvels TV-Abteilung, der dort unter anderem „Marvel's Agents Of S.H.I.E.L.D“, „Marvel's Agent Carter“ und das geplante Serienuniversum um die „Offenders“ in Auftrag gab, wird laut eines Berichtes von Hollywood Reporter im Zuge der Umgestaltung nun nicht länger ein Teil der Firma sein. Insidern zufolge habe Loeb, der auch den Marvel-Netflix-Deal einfädelte, dem „Daredevil“, „Jessica Jones“ und Co. entsprungen sind, bereits seit Längerem aktiv auf seinen Ausstieg hingearbeitet und das auch schon vor Feiges Beförderung.
Nachfolgend geht es mit der originalen Nachricht weiter...
Wird das MCU noch gigantischer?
Die neue Macht gibt dem Marvel-Mastermind auf jeden Fall die Möglichkeit, sein MCU noch weiter auszubauen. So richtig gehörten die Serien bislang noch nicht dazu – auch wenn dort selbst so getan wurde. Feige, der wohl weder mit „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ noch den Netflix-Produktionen um Daredevil und Co. so richtig glücklich war, kann sicherstellen, dass kommende Produktionen nun stärker mit dem MCU verzahnt sein werden.
So kann Kevin Feige das große Universum der „Avengers“ noch vielfältiger machen. Warum zum Beispiel nicht die Entwicklung einer Figur nun auch als Serie über mehrere Staffeln erzählen? Warum nicht vielleicht sogar eine Animationsserie einbauen? Womöglich sogar eine einzelne Serie explizit für Kinder?
Die Möglichkeiten sind grenzenlos – gerade mit den vielen Figuren, die seit der Fox-Übernahme auch wieder von Marvel selbst genutzt werden dürfen, allen voran die X-Men und die Fantastic Four.
Wir können uns also auf jeden Fall darauf einstellen, dass das nach „Avengers 4: Endgame“ mächtig durchgewürfelte MCU in Zukunft noch einmal kräftig wachsen wird. Bleibt zu hoffen, dass es dem viel beschäftigten Kevin Feige, der nebenbei ja noch einen „Star Wars“-Film machen möchte, nicht über den Kopf wächst.
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