Bei „Red Notice“, einem Actionfilm, den Netflix von Universal ersteigert hat, könnte es sich um den teuersten Film in der bisherigen Geschichte des Streamingportals handeln. Ausstaffiert mit den Blockbuster-Stars Dwayne „The Rock“ Johnson („Jumanji: Willkommen im Dschungel“), Ryan Reynolds („Deadpool“) und Gal Gadot („Wonder Woman“) wirkte das Projekt von Anfang an nicht wie ein Schnäppchen, aber wie Variety nun berichtet, könnten die Verträge der Hauptdarsteller das Budget noch ein ganzes Stück weiter nach oben treiben als bisher angenommen.
So kassieren Ryan Reynolds und Gal Gadot nicht nur Geld für ihr Auftreten, Netflix hat bei der Übernahme des Films von Universal auch die etwaige Gewinnbeteiligung der Stars übernommen. Wäre der Film im Kino gelaufen, wären die beiden wohl an den Einnahmen durch einen sogenannten „Back End Deal“ beteiligt gewesen, weshalb der Streamingriese sich verpflichtet hat, die Schauspieler für diesen Ausfall zu kompensieren. Reynolds und Gadot sollen mit „Red Notice“ insgesamt jeweils 20 Millionen US-Dollar verdienen. Regisseur Rawson Marshall Thurber („Skyscraper“) soll ebenfalls mindestens 10 Millionen Dollar erhalten.
The Rock kostet doppelt
Dwayne Johnson wird für seine Dienste sogar noch fürstlicher entlohnt, weil er zusätzlich zu seiner Hauptrolle auch als Produzent an „Red Notice“ beteiligt ist. Auf die 20 Millionen, die seine bisher höchste Gage bedeuten, kommt also noch mal ordentlich was drauf. Der charismatische Hüne bezeichnete den Film auf Twitter als „Globales Event“ und einen „Paradigmenwechsel“. US-Branchenmagazin Deadline nannte den Deal bereits Netflix‘ „wahrscheinlich größte Investition“.
Teurer als Bay und Scorsese
Die „Red Notice“-Ausgaben könnten sich für Netflix nach Rechnungen von Variety auf über 200 Millionen Dollar belaufen, ein Insider schätze das Budget jedoch eher auf 160 Millionen Dollar. Damit würde es sich bei „Red Notice“ aber wahrscheinlich so oder so um den teuersten Netflix-Film überhaupt handeln. Das Budget für den bisherigen Spitzenreiter, Michael Bays kürzlich gedrehten „6 Underground“, beläuft sich angeblich auf 150 Millionen Dollar, Martin Scorseses „The Irishman“ kostet wegen der digitalen Verjüngungseffekte wohl mehr als 140 Millionen und der Thriller „Triple Frontier“ mit Ben Affleck, ebenfalls ein Mammutprojekt des Studios, schlägt mit rund 115 Millionen zu Buche.
„Red Notice“ hat noch keinen Starttermin. Der Film wird 2020 auf Netflix erwartet.
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