Dem Marvel Cinematic Universe ist zu verdanken, dass die meisten Menschen Jeremy Renner mit Superhelden-Underdog Hawkeye assoziieren. Tatsächlich handelte es sich bei dem Meisterschützen aber gar nicht um die erste Hauptrolle in einer Comicverfilmung, die dem Schauspieler angeboten wurde. Wie er im Podcast „Life Is Short With Justin Long“ verriet, wurde ihm damals nämlich die Rolle des Titelhelden im ersten „Hellboy“-Film von Guillermo del Toro offeriert – und er hätte dafür eine beträchtliche Gage kassieren sollen. Wie wir heute wissen, avancierte der Film innerhalb der sich 2004 erst langsam aufbauenden Welle von Comic-Verfilmungen zu einem modernen Klassiker. Doch das konnte Renner ja nicht ahnen und schlag das Rollenangebot nach einigem Abwägen aus.
Da sich dies noch vor seinem 2003er Erfolg „S.W.A.T.“ ereignete, hatte der junge Schauspieler zu dieser Zeit mit dem Serienkiller-Biopic „Dahmer“ erst einen einzigen halbwegs bekannten Film in seiner Vita stehen. Noch ganz am Anfang seiner Karriere konnte er unmöglich wissen, ob ihm zukünftig Erfolg beschieden sein würde. Umso überraschender erscheint diese Absage. Nach eigener Auskunft ist der Grund dafür recht simpel – und adelt Renner in gewisser Weise:
„Mir ist nie in den Sinn gekommen: ‚Oh, es wäre fantastisch, das Geld zu haben.‘“ Weiter sagt er: „Trotz allem musste ich ‚Nein‘ sagen, denn ich fand einfach keinen Zugang zu dem Charakter."
Nachdem dann Ron Perlman als Hellboy gecastet worden war, waren sich alle schnell einig, dass die Rolle des heldenhaften Teufelsjungen dem kantigen Schauspieler wie auf den Leib geschnitten ist. Das Remake ohne Perlman in der Hauptrolle schmierte 2019 an den Kinokassen dann auch gewaltig ab.
Sichin Hawkeye hineinzuversetzen fiel Jeremy Renner einige Jahre später dann übrigens um einiges leichter. Da dieser keine übermenschlichen Kräfte besitzt und sich allein auf sein Talent und sein Training verlassen muss, sei es für ihn kein Problem gewesen, sich mit der Figur zu identifizieren.
Rückblickend lässt sich also sagen, dass alles seinen bestmöglichen Weg genommen hat. Ron Perlman machte die beiden „Hellboy“-Filme zu dem, was sie sind. Und Jeremy Renner machte trotzdem noch groß Karriere und spielt eine bedeutende Rolle im derzeit noch zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten. Wer weiß, wie alles gekommen wäre, wenn Renner sich damals für das Geld und die Rolle entschieden hätte...
Leonardo DiCaprio ist raus: Diesen Ersatz will Guillermo del Toro für seinen neuen Film "Nightmare Alley"UPDATE vom 5. Juli: Guillermo del Toro hat mittlerweile die Nachricht dementiert und klargestellt, dass Renner nicht den Titelantihelden, sondern Agent Myers spielen sollte.