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    Darum rocken sie nun auch "Men In Black: International": Wir sprechen mit Chris Hemsworth und Tessa Thompson

    In „Thor 3“ haben Chris Hemsworth und Tessa Thompson bereits prächtig harmoniert. In „Men In Black: International“ sollen sie diese Chemie nun erneut heraufbeschwören – und zumindest im Interview gelingt das schon mal ganz hervorragend.

    Sony Pictures

    Als wir Chris Hemsworth und Tessa Thompson im Sommer 2018 am Rande der Dreharbeiten von „Men In Black: International“ in London treffen, haben sie gerade eine saftige Auseinandersetzung mit Aliens hinter sich: Immer wieder mussten Hemsworth als raubeiniger britischer Agent H und Thompson als seine junge amerikanische Mitstreiterin Agent M auf ein scheinbar unzerstörbares Alien-Zwillings-Paar schießen.

    Während Tessa Thompsons M beim Dreh der Actionszene weitestgehend schweigt und den Anweisungen ihres Kollegen folgt, darf Hemsworth so richtig die Sau rauslassen: „We need more firepower“, brüllt der „Thor“-Star und kramt immer größere Waffen im Streit mit den Aliens hervor. Mit einem langgezogenen „Yeah“ unterstreicht er den Spaß, den seine Figur beim Ballern mit den Riesenwummen hat.

    In unserem zwischen den Takes geführten Interview erhärtet sich dieser Eindruck noch: Hier hat jemand mächtig Freude an seinem Job! Als Hemsworth und Thompsons lachend zu uns kommen, fällt uns zudem sofort auf: Beide tragen zwar die typischen schwarzen „Men In Black“-Anzüge samt weißem Hemd bzw. Bluse. Aber wo sind die Krawatten? Und warum trägt Chris bunte Ringelsocken?

    Ungewöhnliche Outfits

    FILMSTARTS: Man erkennt sofort euer Outfit. Aber was ist mit den Krawatten passiert?

    Chris Hemsworth: Keine Sorge, die gibt es weiterhin. Es hängt ein wenig davon ab, was wir gerade tun. In dieser Szene sind wir quasi auf einer Undercover-Mission und müssen uns unserer Umgebung ein wenig anpassen.

    FILMSTARTS: Und was hat es mit deinen Socken auf sich?

    Chris Hemsworth: Meine Figur ist ein wenig gestört, ein bisschen verrückt. Er hat seinen eigenen Weg, die Dinge anzupacken – und der ist eher unorthodox. Er hält sich nicht unbedingt an die Regeln, aber er kommt damit durch, weil er Ergebnisse liefert und sich zudem bestens mit seinem Boss versteht, der zugleich auch so eine Art Mentor für ihn ist [Anm.: gespielt von Liam Neeson]. Und die Socken zeigen seine Individualität, seine Unangepasstheit.

    2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

    FILMSTARTS: Wo wir das nun geklärt haben, interessiert mich als erstes natürlich, warum ihr euch als vielgefragter Marvel-Star und steil durchstartende Newcomerin für den neuen „Men In Black“-Film als Projekt entschieden habt?

    Chris Hemsworth: Ich liebe einfach die Originale. Deshalb gefiel mir auch sofort die Idee, die mir für diesen Film präsentiert wurde. Ich mag es, etwas zu nehmen, das die Leute bereits kennen, daraus dann aber etwas Neues zu machen und unsere eigene Version davon zu erschaffen. Und dann gab es da natürlich auch die Gelegenheit, wieder einen Film mit Tessa zu machen. Das alles zusammen hat dafür gesorgt, dass es am Ende eine sehr einfache Entscheidung für mich war, „Ja“ zu sagen.

    Tessa Thompson: Wie Chris liebe auch ich die Originale, die für mich alle drei auch immer noch sehr gut funktionieren. Und ich finde die fantastische Welt, die durch diese Trilogie erschaffen wurde, ziemlich cool. Ich wollte mir daher nicht die Chance entgehen lassen, da mit einzutauchen. Dazu hat mich die Dynamik zwischen den Figuren überzeugt und auch der Ansatz, etwas Satire mit einzubauen. Und wir hatten einfach so viel Spaß bei „Thor: Tag der Entscheidung“.

    Erprobtes Duo…

    FILMSTARTS: Habt ihr euch denn vorab darüber ausgetauscht, dass ihr nur gemeinsam für das Projekt an Bord kommt?

    Tessa Thompson: Ja, wir haben uns regelmäßig Nachrichten geschrieben. Ich erinnere mich an eine SMS oder Mail von Chris, als er mir schrieb: „Hey Legend, rocken wir das zusammen?“ Und ich meinte nur „Ja, das machen wir!

    Chris Hemsworth: Wir hatten einfach so eine großartige Zeit bei „Thor: Tag der Entscheidung“. Und als man mir sagte, dass Tessas Name auch im Gespräch sei, dachte ich nur, dass es doch großartig wäre, wirklich da weiter machen zu können, wo wir aufgehört haben.

    …aber (noch) nicht in einem "Bodyguard"-Remake

    FILMSTARTS: Ihr wolltet also unbedingt wieder zusammenarbeiten?

    Tessa Thompson: Wir haben regelmäßig Witze darüber gemacht, gemeinsam ein Remake von „Bodyguard“ zu drehen…

    Chris Hemsworth: Du hast mir sogar eine E-Mail mit dem Bild der beiden geschickt…

    Tessa Thompson: Ja, das war, als du irgendwann Montagmorgens ans „Thor“-Set kamst und aus heiterem Himmel meintest: „Ach, ‚Bodyguard‘ ist so ein guter Film.“ Du hattest ihn dir offenbar am Abend vorher angeschaut, aber die Aussage traf mich dennoch völlig unerwartet.

    FILMSTARTS: Ihr müsstet dann aber die Rollen tauschen…

    Tessa Thompson: Natürlich. Wir würden eine moderne Neuerzählung machen. Dieses Mal bin ich sein Beschützer…

    Chris Hemsworth: … und ich bin die Diva.

    Tessa Thompson: Du kannst ja auch singen. Das weiß jeder, der dich kennt.

    Chris Hemsworth: Aber nicht gut genug. Also keine Angst: Wir werden „Bodyguard“ nicht anrühren…

    FILMSTARTS: Das Original lebt von der Dynamik zwischen Will Smith und Tommy Lee Jones. Nun haben wir ein Mann-Frau-Duo und natürlich denkt man da sofort, es gibt eine romantische Beziehung…

    Tessa Thompson: Nein, das ist gegen die Firmenpolitik. Er ist nur ein „Freund aus der Arbeit“!

    Chris Hemsworth: Ja, es ist mehr so, dass die schon erwähnte unkonventionelle Art von H mit dem Ansatz von M aufeinanderprallt. Sie wurde auf eine bestimmte Weise ausgebildet und hat einen sehr spezifischen Ansatz, wie sie etwas tut. Es hat so einen „Herz vs. Kopf“-Vibe und es ist vor allem ein großer Spaß. Es ist auch viel interessanter, wenn man zwei Figuren hat, die im Konflikt stehen und Scharmützel austragen. Sie geraten nämlich definitiv aneinander.

    Woman In Black

    FILMSTARTS: Wie wichtig ist es angesichts des aktuellen Klimas in Hollywood, dass ein weibliches Mitglied nun nicht mehr nur eine Nebenrolle bekleidet wie zum Beispiel noch Linda Fiorentino im ersten Teil?

    Tessa Thompson: Ich habe ja bereits in „Thor 3“ eine starke Frau gespielt, die sogar eine Kriegerin ist. Aber wenn ich über starke Frauen nachdenke, worüber ja gerade wirklich in Hollywood besonders viel gesprochen wird, dann bedeutet das für mich in erster Linie, dass die Figur gut entwickelt ist, dass sie nicht nur eine Chiffre ist, dass der Zuschauer sich mit ihr identifizieren kann. Das ist eine starke Frau und ich denke, das trifft auf meine Figur zu. Sie hat aus verschiedenen Gründen immer gefühlt, dass sie nicht in diese Welt gehört.

    Sie hatte als kleines Kind ein Erlebnis, weswegen sie sich für die Organisation interessiert. Doch dahinter verbirgt sich auch der Wunsch, dazuzugehören. Und ich glaube, das ist etwas, womit sich jeder identifizieren kann. Das Stärkste an dieser Frau ist daher für mich, dass du sie selbst in dieser verrückten Welt unseres Films verstehst. Und das ist doch das, was die alten Filme so gut macht. Wenn du schließlich herausfindest, was für ein Leben Tommy Lee Jones vorher geführt hat und was er alles hinter sich lassen musste, verstehst du endgültig, was ihn so sehr antreibt.

    FILMSTARTS: Ich habe gerade auch schon mit Wade Eastwood gesprochen, der nach seiner großartigen Stuntarbeit für „Mission: Impossible – Fallout“ als der wohl beste Action-Regisseur Hollywoods gilt. Er hat mir erzählt, dass er momentan sehr intensiv mit Tessa arbeitet, da es eine große Actionszene zwischen dir und „Fallout“-Star Rebecca Ferguson geben wird. Ist das nicht ein wenig beängstigend, als Neuzugang mit den Verantwortlichen einiger der besten Actionszenen des aktuellen Hollywoodkinos zu arbeiten? Denn wenn es am Ende nicht gut aussieht, dann wird man sagen, es läge an dir…

    Tessa Thompson: Danke dir. Nun fühle ich mich richtig großartig. Dabei habe ich den einfachsten Job in der Szene. Wobei ich bei der Stunt-Arbeit schon jetzt lernen musste, dass es viel schwieriger ist, sich zusammenschlagen zu lassen als einen anderen zu verprügeln, denn du musst reagieren. Und hier wird es noch etwas schwieriger, weil Teil der Szene ein Alien-Arm ist, der erst im Nachhinein am Computer entsteht. Ich muss daher auf einen Arm reagieren, der nicht da ist. Es ist also doch gar nicht so einfach und du hast womöglich Recht: Wenn es schlecht aussieht, ist es wirklich mein Fehler.

    Aber dieser Film ist zum Glück ganz anders als „Mission: Impossible“ und es ist auch ein anderer Actionstil, der viel mehr auf den Figuren basiert und auch Raum für Comedy bieten muss. Wade ist unglaublich talentiert darin, die richtigen Nuancen zu finden. Und so wird es auch für mich als Schauspielerin ein großer Spaß und ich kann es gar nicht abwarten, bis Rebecca endlich hier ist und wir loslegen können.

    Hammerlose Action

    FILMSTARTS: Wie ist es eigentlich für dich Chris? Du wirst dieses Mal ja keinen Hammer haben, was für eine Art von Action dürfen wir von deiner Figur erwarten?

    Chris Hemsworth: Ich muss die ganze Zeit aufpassen, dass ich nicht versuche, einen Hammer zu schwingen. Nein, erst einmal stimmt das, was Tessa gesagt hat, unbedingt. Es ist viel anstrengender, so zu tun, als würde man verprügelt werden, als selbst die Schläge auszuteilen. Sonst gibt es für meine Figur eigentlich gar nicht den einen Kampfstil, was es für mich einfacher macht. Andererseits lernt man viel, wenn so eine Person wie Wade beteiligt ist, der vorher einen Film gemacht hat, der dich so begeistert. Mich schüchtert das aber nicht ein. Schließlich ist es nur gut, mit den Besten der Besten zu arbeiten

    2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

    FILMSTARTS: Wir wissen, dass Taika Waititi bei „Thor: Tag der Entscheidung“ sehr viel mit euch noch am Set am Humor des Films gefeilt und dabei auch sehr viel improvisiert hat. Könnt ihr das hier wiederholen oder steht eh alles schon im Drehbuch?

    Chris Hemsworth: Taika ist ziemlich einzigartig und einmalig. Er sitzt am Set hinter der Kamera, ruft Witze und Vorschläge rein, das ist eine ganz andere Welt. Aber ich denke, wir haben beide sehr viel Erfahrung dadurch gewonnen, können sehr viel aus der Welt der Improvisation mitnehmen, sind nun eher bereit, Risiken einzugehen und Dinge zu probieren, um herauszufinden, was funktioniert. Und hier haben wir schon wirklich sehr gute Sachen im Drehbuch. Wir machen mit unserem Regisseur Gary F. Gray oft drei bis vier Takes nach Skript und dann sagt er: „Lasst uns noch ein paar freie machen.“ Dann haben wir den Raum zum Spielen. Das finde ich sehr gut, denn viele Regisseure drehen einfach nur, was auf den Seiten steht. So haben wir das Beste aus beiden Welten.

    Tessa Thompson: Ja, ich erinnere mich an eine meiner allerersten Unterhaltungen mit Gary und ich fragte ihn, was er über Impro denkt und es wurde schnell klar: Er mag es. Es ist etwas, was er gerne mit Schauspielern macht. Und in diesem Fall ist es sehr wichtig, um die richtige Dynamik zwischen den Figuren zu finden. Da hilft es dann auch, dass wir diese gemeinsame Vergangenheit und dadurch ein Gefühl füreinander haben. Ich weiß so schon, wie ich auf Chris‘ Improfähigkeiten reagieren kann.

    „Men: In Black: International“ kommt am 13. Juni 2019 in die Kinos. Hier könnt ihr euch den neuen Trailer anschauen, der erst in der vergangenen Woche frisch erschienen ist:

     

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