Mit seinem „Ghostbusters“-Teil werde er den „Film an die Fans zurückgeben“, erzählt Jason Reitman unter anderem im Podcast von Bill Burr und führt weiter (eher mysteriös) aus: „Wir machen nicht das ‚Juno‘ der ‚Ghostbusters‘-Filme“. Der Vergleich mit seinem eigentlich erfolgreichsten, weil ihm immerhin den Durchbruch bescherenden und oscarprämierten Drama um eine schwangere Teenagerin wurde dabei schnell als Seitenhieb auf Paul Feigs „Ghostbusters“ mit Frauen als Titelhelden verstanden.
Das führte zu einigen Diskussionen. Zahlreiche US-Journalisten, exemplarisch ein Artikel beim Hollywood Reporter, stellten in Frage, was Feig mit solchen Worten in seiner größten Erzählung, wie er sich auf die Originale besinnt, ausdrücken wollte und ob er es nötig habe, so gegen Feigs Film auszuteilen. Was bedeute es überhaupt, den Film den Fans zurückzugeben? Wurde ihnen was weggenommen? Auch in den Sozialen Medien finden sich viele kritische Stimmen, ein sogenannter Shitstorm brach über Reitman herein – sehr erfreulich übrigens (soweit es zumindest unsere Durchsicht gezeigt hat) fast ohne die meist bei solchen Twitter-Shitstorms sehr zahlreichen Beleidigungen (trotz der Verwendung des Wortes jerk in einem der folgenden Beispiele), sondern oft sehr differenziert und vor allem meist sachlich. Kritisiert wird dabei unter anderem auch Reitmans scheinbare Einteilung in verschiedene Arten von Fans. Gibt es bessere und schlechtere Fans? Gibt es wahre Fans? Die Diskussion, bei der natürlich auch einige Leute Reitman zur Seite sprangen, wurde so umfangreich, dass das Thema schnell zu den sogenannten Trending-Topics bei Twitter gehörte, also zu den meistdiskutierten Begriffen auf der Plattform.
Deswegen rudert nun auch Reitman zurück. Der Regisseur, der sich im Podcast selbst als „ersten ‚Ghostbusters‘-Fan“ bezeichnet und seinen Film als „Liebesbrief an ‚Ghostbusters‘“ , stellte nun via Twitter klar, dass er keinen Seitenhieb gegen Paul Feig austeilen wollte. Er sei da falsch verstanden worden. Er bewundere den Regisseur und das Darstellerinnen-Quartett und ist der Meinung, dass diese einen „tollen Film“ gemacht haben.