Bereits vor Kinostart schien der Traum eines Box-Office-Hits für „Alita: Battle Angel“ ausgeträumt. Experten prognostizierten für die USA nämlich einen alles andere als vielversprechenden Kinostart – laut The Wrap würde die Manga-Verfilmung in den Vereinigten Staaten gerade einmal 25 Millionen Dollar am ersten Fünf-Tage-Wochenende einspielen können. Bei Produktionskosten von geschätzten 170 Millionen Dollar müssten Regisseur Robert Rodriguez („Sin City“) und Co. also vor allem auf das internationale Publikum hoffen, um letztlich schwarze Zahlen zu schreiben. „Alita: Battle Angel 2“ kommt nämlich nur dann, wenn Teil eins genügend Zuschauer begeistern kann und sich das auch an den Kinokassen bemerkbar macht.
Achtung, es folgen Spoiler zu „Alita: Battle Angel“!
Teil 2 ist vorbereitet
Ein zweiter Teil ist nicht bloß eine in Betracht zu ziehende Möglichkeit, sondern fast schon ein Muss, wenn man das Finale des Sci-Fi-Actionfilms gesehen hat. Der Zuschauer bekommt zwar einen (ersten) Abschluss der Geschichte, bekommt gleichzeitig aber auch in Aussicht gestellt, dass es in der Welt von Alita (Rosa Salazar) noch einiges zu entdecken gibt. In unserem Gespräch mit „Alita“-Produzent Jon Landau wollte dieser jedoch nichts versprechen. Er hielt sich stattdessen zurückhaltend, bestätigte gleichzeitig aber auch, dass die Arbeit an der Fortsetzung längst begonnen hat. „Wir haben über 600 Seiten an Notitzen, die über die Geschichte des (ersten) Films hinausgehen“, so Landau. Diese seien nicht nur da, um weitere Filme mit aufregenden Abenteuern zu speisen, sondern hätten den Darstellern schon beim ersten Film geholfen, sich in ihre Figuren hineinzuversetzen. Darüber hinaus hätte Yukito Kishiro, der für die Manga-Vorlage verantwortlich zeichnete, auch schon einige Blaupausen für die Fortsetzung angefertigt.
Auch Regisseur Robert Rodriguez hofft, Alitas Geschichte schon bald fortführen zu können und hat schon eine genaue Vorstellung davon, was die Zukunft für Alita bringen könnte. Im FILMSTARTS-Interview verrät er uns: „Wir haben die Heldin wie auch ihre Welt gerade erst kennengelernt, und mit einem nächsten Film würde man gewissermaßen mit ihr gemeinsam ein neues Level erreichen, wo viele spannende Welten darauf warten, erkundet zu werden.“
Darum könnte es in "Alita 2" gehen
In „Alita: Battle Angel“ sehen wir, wie sich das Cyborg-Mädchen nicht nur an die große, weite Welt da draußen gewöhnen muss, sondern vor allem auch ihren neuen Körper kennenlernt. Schnell nimmt man ihre Sicht auf die Dinge ein, wächst mit ihr und ihren Aufgaben und besteht mit ihr gemeinsam zu guter Letzt auch ihre erste große Prüfung. Es ist Alitas Suche danach, wer sie eigentlich sein will, die nach einem spektakulären Finale als beendet gesehen werden kann. Alita ist schließlich nicht bloß stärker als je zuvor, sondern weiß zudem auch, was sie mit ihrem neuen Leben anstellen. Jetzt gilt es nur noch, diese neugewonnene Kraft für das Gute in der Welt einzusetzen.
Teil eins diente quasi als Einführung des kriegerischen Cyborg-Engels und der Welt, in der sich dieser erst einmal zurechtfinden muss. Bei „Alita 2“ könnte man sich diesen Vorlauf jedenfalls sparen und sich stattdessen verstärkt auf ein Action-Feuerwerk konzentrieren. Da aber schon der erste Film kein hirnloses Effektspektakel bietet, sondern vor allem auch auf emotionaler Ebene funktioniert, würde es wohl auch in einem potentiellen zweiten Teil mehr als eine bloße Zerstörungsorgie zu bestaunen geben.
Im Falle einer Fortsetzung freuen wir uns außerdem schon jetzt darauf, neue faszinierende Welten zu entdecken, wie etwa die schwebende Stadt Zalem, die selbst von unten schon atemberaubend schön aussieht. Was erwartet uns dann erst an ihrer Oberfläche, von der die oberen Zehntausend auf die ärmlichen Bewohner von Iron City herabblicken? Wir sind uns sicher, dass deren Luxus und Reichtum für sie zweifelsohne zu jeder Menge technischer Errungenschaften führten und uns visuell einige neue Einblicke erwarten.
Was geschieht mit Hugo, Nova & Co.?
Alitas eigentlicher Gegenspieler, Nova, spielt im Laufe des erstens Films bereits eine entscheidende Rolle. Wer genau Nova aber ist, wissen wir nicht – außer, dass er durch seine Handlanger in Iron City spricht, während er selbst von der Himmelsstadt Zalem auf das Erdenvolk herbblickt. Zu Gesicht bekommen wir ihn, gespielt von Überraschungs-Castmitglied Edward Norton („Birdman“), allerdings erst gegen Ende. Was Nova dort oben aber den ganzen Tag so treibt und wie das Leben in Zalem wirklich aussieht, bleibt vorerst im Dunkeln, und würde zweifelsohne reichlich Stoff für die Fortsetzung bieten. Für uns steht jedenfalls fest, dass Alita in einem zweiten Teil die Himmelsstadt erklimmen wird, einen tatsächlichen Showdown mit Nova könnte man sich dabei allerdings durchaus für einen möglichen dritten Film aufsparen. Denn irgendwie fühlt sich die Saga des Kriegerengels schon jetzt wie eine Trilogie an.
Besonders gespannt sind wir natürlich auch, wie es eigentlich um Hugo (Keean Johnson) steht, immerhin fällt Alitas erste große Liebe im Finale in den tragischen Tod. Das könnte man zumindest meinen, wenn wir nicht wüssten, dass der Schwarm unserer Titelheldin mittlerweile selbst ein Cyborg ist. Und die sind nun mal, wie wir dank Alita wissen, nicht so leicht totzukriegen. Vielleicht lebt Hugo also noch?
Christoph Waltz wieder dabei?
Zudem bleibt auch abzuwarten, wie es um den Rest der Figuren bzw. des Casts steht. Spannend ist dabei allen voran der Verbleib von Dr. Ido (Christoph Waltz) und auch Chiren (Jennifer Connelly), die ja eine gemeinsame Vergangenheit haben – vielleicht auch eine gemeinsame Zukunft? Dafür müsste Ido seiner Ex-Frau allerdings erstmal einen Cyborg-Körper bauen, denn von Chiren sind nur noch Gehirn, Herz und Augen übrig, nachdem sie bei Nova in Ungnade gefallen ist. Immerhin hätte sie somit aber umso mehr Grund, Idos Ziehtochter Alita bei ihrem Kampf gegen den mächtigen Herrscher von Zalem zu unterstützen.
Für Waltz, der im Laufe seiner Hollywood-Karriere schon in ein einigen Fortsetzungen mitgespielt hat, wäre es jedenfalls ein Novum, dafür auch eine Rolle ein zweites Mal zu spielen. Letztlich gilt es aber erst einmal abzuwarten, ob „Alita: Battle Angel“ überhaupt sein Soll an den Kinokassen erfüllt. Denn wenn nicht, wird „Alita 2“ wohl ohnehin nie mehr als eine Idee sein.
„Alita: Battle Angel“ läuft seit 14. Februar in den deutschen Kinos.