Im Frühjahr 2017 wurde bekannt, dass sich Zack Snyder nach einem schweren privaten Schicksalsschlag von der Produktion von „Justice League“ zurückzog. Joss Whedon übernahm für ihn die Nachdrehs, in denen der Film schließlich massiv verändert wurde. Anschließend wurde auch nach und nach Snyders kompletter Ausstieg aus dem sogenannten DCEU, dem Filmuniversum rund um die „Justice League“-Helden, das er bis dato geprägt hatte, bekannt. Obwohl sich Snyder selbst mit dem Kurzfilm „Snow Steam Iron“ schon im Herbst 2017 wieder zurückmeldete, war lange Zeit unklar, wann er wieder einen großen Film inszenieren würde.
Mit dieser Unklarheit ist es nun vorbei. Nachdem in der jüngeren Vergangenheit schon Gerüchte zu diversen Projekten kursierten, ist nun klar, dass Zack Snyder den Zombie-Film „Army Of The Dead“ inszenieren wird. Damit kehrt der Regisseur auch zu seinen Wurzeln zurück. Der langjährige Werbe-, Musikvideo- und Sportfilmer feierte nämlich 2004 mit dem Zombie-Actioner „Dawn Of The Dead“ (siehe Bild) sein Regie-Debüt. Die Chance, einen Spielfilm zu drehen, gab ihm damals übrigens Scott Stuber, der zu dieser Zeit für die Spielfilmproduktion bei Universal zuständig war. Nach Jahren als freier Produzent ist Stuber mittlerweile für den Einkauf und die Entwicklung von Filmen bei Netflix zuständig und holt in dieser Funktion seinen einstigen Schützling Snyder wieder zu sich. War es damals bei „Dawn Of The Dead“ ein freies Remake des gleichnamigen Klassikers von George A. Romero, wird dieses mal eine originäre Idee von Snyder umgesetzt.
Große Töne von Snyder, viel Geld von Netflix
Die Story von „Army Of The Dead“ hat er selbst entwickelt – übrigens bereits 2007, als das Projekt noch unter dem Dach von Warner entstehen sollte. Drehbuchautor Joby Harold („King Arthur: Legend of the Sword“) schrieb für ihn nun das Skript. Die Dreharbeiten sollen im Sommer 2019 unter der Regie von Snyder beginnen, der gegenüber dem Hollywood Reporter auch schon sehr viel verspricht: „Bei diesem Film wurden mir keine Handschellen angelegt“, so Snyder – womöglich ein Verweis auf die Einschränkungen, die ihm bei „Justice League“ und zuvor auch schon bei „Batman V Superman“ von Warner gemacht wurden, aber auch die kreative Freiheit, die Netflix angeblich Filmemachern immer einräumt.
Der Streamingdienst lässt sich Snyders Film auch etwas kosten: Bis zu 90 Millionen Dollar soll der Film laut den Informationen des Hollywood Reporters kosten dürfen und zu diesem Budget kommt noch ein unbekannter Betrag, den Netflix an Warner für die Übernahme des Projekts gezahlt haben dürfte. Und Snyder will das Geld nutzen: Als „most kick-ass, self-aware, balls-to-the-wall zombie freakshow“, die jemals jemand gesehen hat, beschreibt er seinen Film, was so viel heißt, wie: Es kracht so gewaltig wie noch in keinem anderen Untoten-Actioner, das geschieht aber durchaus mit einem selbstironischen Touch, wobei Snyder einschränkt, dass es „kein Zwinkern in die Kamera“ gebe, womit er wohl meinte, dass Selbstreferenzen à la „Deadpool“ nicht zu erwarten sind.
Darum geht es in "Army Of The Dead"
Im Mittelpunkt von „Army Of The Dead“ steht wenig überraschend der Ausbruch einer Zombie-Epidemie. Hier sorgt diese dafür, dass ein großer Bereich von Las Vegas als Quarantäne-Zone abgesperrt wird. Doch ein Mann sieht darin eine Chance. Er versammelt eine Gruppe von Söldnern und macht sich auf in die Gefahrenzone, um dort den größten Raubzug zu starten, der jemals verübt wurde. Wir dürfen also davon ausgehen, dass er die nur noch von Zombies „bewachten“ Casinos der Glücksspielmetropole ausnehmen will.
„Ich liebe große Action, ich liebe große Action-Sequenzen“, erklärt Snyder noch, warum nun „Army Of The Dead“ sein nächstes Projekt ist, bei dem er sich auch bei der Konzeption der finalen Bilder stärker einbringen will als zuletzt bei den DC-Blockbustern: „Wenn ein Film richtig groß wird, wirst du von der Kamera weggeschoben. Doch in den vergangenen Jahren habe ich wieder zur Fotografie gefunden. Und dieser Film gibt mir die Chance, wieder eine Kamera in der Hand zu halten.“ Ob dies bedeutet, dass Snyder nach dem bereits angesprochenen Kurzfilm auch das erste Mal bei einem Langfilm sein eigener Kameramann ist, ist nicht klar. Aber schon zu Zeiten von „Dawn Of The Dead“ oder auch noch „Sucker Punch“ war er trotz der Zusammenarbeiten mit einem Chef-Kameramann bekannt dafür, selbst sehr viel mit der Kamera zu machen.
Wann erscheint "Army Of The Dead"?
„Army Of The Dead“ dürfte im Laufe des Jahres 2020 bei Netflix veröffentlicht werden.