In der Regel ist es dem Horror-Publikum egal, wenn etwa dümmliche Jugendliche in einem Slasher ihr Leben lassen müssen – immerhin ist das die Prämisse des Genres. Wer sich einen Film wie „Halloween“ oder „Freitag der 13.“ ansieht, erwartet eigentlich schon, dass ein Großteil der Figuren am Ende der Vorstellung nur noch in der Vergangenheitsform erwähnt werden wird. Für viele Zuschauer hört der Spaß allerdings spätestens dann auf, wenn auch Tiere dran glauben müssen. Deswegen hat Regisseur David Gordon Green wohl auch gut daran getan, eine ganz bestimmte Szene nicht in die finale Schnittfassung von „Halloween“ (2018) aufzunehmen, in der sich Michael Myers nämlich einen Hund vornimmt, den er schließlich tot an einen Ast hängt. Damit hätte er sich im Publikum wohl nicht allzu viele Freunde gemacht.
Zu brutal fürs Kino?
David Gordon Green äußerte sich im Gespräch mit Collider bereits zu dieser Szene und sagte dazu, dass diese aber nicht bloß weggelassen wurde, weil sie zu hart wäre oder Tierfreunde damit ein Problem gehabt hätten. Vielmehr seien einige Sequenzen im Schneideraum liegen geblieben, weil sie zwar für sich stehend gut waren, aber einfach nicht so richtig in den Film passen wollten – die „Jog to a hanging Dog“-Szene ist eine davon:
Eine von sieben entfernten Szenen
Bereits im vergangenen Dezember wurde eine Deleted Scene aus „Halloween“ veröffentlicht, in der das plötzliche Verschwinden einer Figur, die in Zukunft aber noch eine Rolle spielen soll, aufgeklärt wird. Zudem wurde für den Heimkinostart des Films in den USA bestätigt, dass die DVD insgesamt sieben Szenen enthalten wird, die nicht im Kino zu sehen waren. Diese liegen allerdings separat als Special Feature vor und wurden nicht nachträglich in den Film eingebunden. Ein längerer Director’s Cut von „Halloween“ wird also nicht erscheinen – zumindest nicht vorerst.
Wie steht es um "Halloween 2"?
Achtung, es folgen Spoiler zum Ende von „Halloween“ (2018)!
Michael Myers stirbt nicht, ganz egal, was man ihm auch antut – das lehrten uns bereits „Halloween“, „Halloween 2“ von 1981 oder „Halloween: H20“. Dass er in seinem jüngsten Leinwand-Comeback also tatsächlich sein Leben ließ, ist äußerst unwahrscheinlich. Flammendes Inferno hin oder her, sein charakteristisches Röcheln, dass am Ende des Abspanns zu hören ist, ist ein offensichtlicher Hinweis auf Michaels Überleben.
Eine Einstellung von Allyson (Andi Matichak), die ein blutverschmiertes Küchenmesser in der Hand hält, suggeriert zudem, dass möglicherweise auch sie Gefallen am Morden gefunden haben könnte. Das mag im ersten Augenblick zwar absurd klingen, wäre in der „Halloween“-Reihe allerdings keineswegs ein Novum und nur eine weitere Anlehnung an die Vergangenheit des Franchises. Denn seine Nichte Jamie (Danielle Harris) trat in zwei „Halloween“-Filmen aus den späten 80ern bereits im Kindesalter in die Fußstapfen ihres mordlüsternen Onkels.
Es gibt aber nicht nur inhaltliche Ansatzpunkte, die für einen weiteren Teil sprechen, sondern auch wirtschaftliche. Bei Produktionskosten von 10 Millionen Dollar spielte das jüngste Kapitel der Slasher-Saga nämlich stattliche 253,6 Millionen Dollar ein. „Halloween“ lockte aber nicht nur zahlreiche Zuschauer ins Kino, sondern konnte gleichzeitig auch noch die Kritiker begeistern. Der Film hält bei der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes immerhin bei 79 Prozent und hat auch in unserer Kritik 4 von 5 Sternen bekommen. Es soll bereits eifrig an einer Fortsetzung gearbeitet werden, genaue Details sind dazu allerdings noch nicht bekannt.
„Halloween“ erscheint deutschlandweit am 28. Februar 2019 auf Blu-ray und DVD und ist bereits ab dem 22. Februar 2019 als VOD erhältlich.