Netflix hat mittlerweile eine langjährige Vertragsbeziehung mit Adam Sandler und der Comedian entwickelt zahlreiche Filme für den Streamingdienst. Doch damit hat es nichts zu tun, dass Netflix nun außerhalb der USA und so auch in Deutschland „Uncut Gems“ herausbringen wird. Es ist vielmehr der Strategie von Netflix geschuldet, mehr hochkarätige Filme in sein Portfolio aufzunehmen und dabei – wie Beispiele wie „Auslöschung“ zeigen – vor allem Werke ins Visier zu nehmen, die im Kino vielleicht nicht die ganz große Zuschauermasse finden würden, aber von den Zuschauern sehr positiv aufgenommen werden.
Genau in diese Sparte fällt nämlich „Uncut Gems“, eine im New Yorker Juwelengeschäft angesiedelte Geschichte, die auch aufgrund der hochkarätigen Beteiligten mit viel Vorschlusslorbeeren bedacht wird.
Von Scorsese und den Safdie-Brüdern
Als Produzent ist so Martin Scorsese an Bord, der den Film vor allem unterstützt, weil er die Regisseure fördern will. Die Brüder Ben und Joshua Safdie setzten 2017 mit „Good Time“ ein fettes Ausrufezeichen. „Uncut Gems“ ist ihr neues Projekt.
Adam Sandler verkörpert darin einen spielsüchtigen Juwelier, dem es immer schwerer fällt, mit seinem Laden, seiner Sucht, zwei Beziehungen und den sich immer weiter auftürmenden Schulden fertig zu werden. Aktuell läuft das Casting für dieses Projekt und dabei wurde nun auch bekannt, dass der unter anderem aus „Get Out“ bekannte Lakeith Stanfield zur Besetzung stößt. Auch Eric Bogosian („Criminal Intent“) und Judd Hirsch („Numb3ers“) sind bereits an Bord, der ursprünglich einmal vorgesehene Jonah Hill aber wohl nicht mehr.
Sogar Oscar-Stoff?
Dass sich viele Filmfans auf „Uncut Gems“ freuen, hat auch etwas mit der Firma hinter dem Projekt zu tun. Produziert und in den USA vertrieben wird das Werk des Safdies von der in cinephilen Kreis aktuell fast schon kultisch verehrten Indie-Produktions- und Verleihfirma A24. Die brachte in den vergangenen Jahren zahlreiche Highlights heraus, begeisterte dabei besonders mit außergewöhnlichen Stoffen. Werke wie „Green Room“, „The Lobster“, „Moonlight“, „A Ghost Story“, „The Florida Project“, „Lady Bird“, „The Disaster Artist“ oder zuletzt das Horror-Highlight „Hereditary“ stammen so von A24.
Insgesamt gab es für Filme von A24 in den vergangenen Jahren satte 24 Oscarnominierungen und obwohl das Studio gerade größtenteils keine klassischen Oscarfilme produziert, wird aufgrund der hohen Trefferquote mittlerweile bei fast jedem neuen Projekt darüber spekuliert, ob dieser Film auch was für die Preis-Saison sein könnte. Bei „Uncut Gems“ könnte das zutreffen, ist doch momentan wahrscheinlich, dass das Crime-Drama Ende 2019, also mitten in eben jener Award-Saison, erscheinen wird. Die Dreharbeiten sollen dabei Ende 2018 beginnen.
In den USA bringt A24 „Uncut Gems“ in die Kinos, im Rest der Welt gibt es den Film dann kurze Zeit später auf Netflix.